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GK464 - Der Zauberschädel

GK464 - Der Zauberschädel

Titel: GK464 - Der Zauberschädel
Autoren: A.F.Morland
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fiel.
    Im selben Moment verstummte der Schrei.
    Aber Huck Provals Folter war noch nicht zu Ende. Der goldene Zauberschädel sandte grausame Schmerzen in den Leib, auf dem er saß. Proval zuckte und zappelte, als würden ihn heftige Stromstöße durchrasen. Sein Körper begann zu knirschen und zu dampfen. Schließlich zerbrach er wie Porzellan, gegen das man mit einem Hammer schlägt und fiel in sich zusammen.
    Huck Proval hatte ausgelitten.
    Er hatte seine Strafe erhalten.
    Und nun sollten wir an die Reihe kommen!
    ***
    Mr. Silver fuhr sich mit der Hand über die perlmuttfarbenen Augen. Das Abendessen war schweigend eingenommen worden. Vicky Bonney wußte immer noch nichts von der Vision des Ex-Dämons.
    Es war seltsam mit Mr. Silver. Seit Tony Ballard ihn ins 20. Jahrhundert gebracht hatte, verblüffte er seine Freunde immer wieder mit neuen Fähigkeiten. Er hatte schon die erstaunlichsten Dinge fertiggebracht. Aber er konnte sie nicht beliebig oft wiederholen, denn er war großen Formschwankungen unterworfen. Was ihm heute möglicherweise mühelos gelang, schaffte er morgen vielleicht schon nicht mehr.
    Viele Fähigkeiten, derer sich Mr. Silver früher mit größter Selbstverständlichkeit bedienen konnte, waren heute verschüttet, traten aber manchmal ganz unverhofft zutage.
    Der Mann war eben ein Phänomen und mit keinen herkömmlichen Maßstäben zu messen.
    Seit seiner schweren Verletzung hatte er an übernatürlichen Fähigkeiten nichts mehr gezeigt. Die Vision von vorhin war wieder ein erstes Anzeichen dafür gewesen, daß in dem Hünen mehr steckte als in einem normalen Menschen.
    Während sich der Ex-Dämon in seinen Stammsessel setzte, brannte sich Tucker Peckinpah eine Zigarre an. Lance Selby trug mit Vicky Bonney das Speisegeschirr in die Küche. Er half ihr, die Teller, Messer und Gabeln im Geschirrspüler zu verstauen.
    Die blonde Schriftstellerin nahm die Gelegenheit wahr, um den Parapsychologen zu fragen: »Warum seid ihr alle so bedrückt, Lance? Was ist los? Darf ich es nicht erfahren? Wieso sagt mir keiner was?«
    »Wir wollen dich nicht beunruhigen«, sagte Lance ausweichend und wollte ins Wohnzimmer zurückkehren.
    »Bleib hier. Lauf nicht weg. Ich möchte endlich wissen, was los ist.«
    Lance blickte betreten auf den Kachelboden. »Silver hatte eine Vision.«
    »Betraf sie Tony und Frank?«
    »Ja, aber du mußt sie nicht so ernst nehmen. Alles war nur sehr vage. Silver konnte nichts Genaues erkennen.«
    »Ist zu befürchten, daß Tony und Frank etwas zustößt?« fragte Vicky besorgt.
    Lance versuchte ein Lächeln. Es mißlang. »Du kennst doch Tony. Der kommt immer irgendwie über die Runden.«
    »Aber diesmal hat Silver etwas Schlimmes gesehen. O mein Gott.«
    Lance griff nach Vickys Oberarmen. »Mach dich nicht verrückt«, sagte er leise. »Silver kann sich auch geirrt haben…«
    »Vicky! Lance!« rief in diesem Moment Tucker Peckinpah im Living-room. Seine Stimme klang aufgeregt.
    Lance Selby und die Schriftstellerin eilten zu ihm. Sie befürchteten, in Mr. Silvers Befinden wäre eine besorgniserregende Verschlechterung eingetreten, und als sie das Wohnzimmer betraten, glaubten sie wirklich, sich Sorgen um den Ex-Dämon machen zu müssen, denn der Hüne mit den Silberhaaren saß im Sessel, der Kopf lag auf der Rückenlehne, und ein schauriges Röcheln drang aus dem offenen Mund.
    »Himmel, was hat er?« rief Vicky Bonney erschrocken aus.
    Tucker Peckinpah zuckte nervös mit den Schultern. »Keine Ahnung. Wir redeten miteinander über Tony, und plötzlich verfiel er von einer Sekunde zur anderen in diesen Zustand. Seither ist er nicht mehr ansprechbar.«
    Vicky Bonney und Lance Selby traten neben den Industriellen. Mr. Silver riß die Augen auf.
    »Das ist ja…«, entfuhr es Tucker Peckinpah.
    In den Augen des Ex-Dämons bewegte sich etwas. Sie sahen einen Mann, der einen Goldkopf auf den Schultern trug und einen Menschenkopf in seinen Händen hielt. Sie sahen, wie dieser Menschenkopf brüllte, hörten aber nichts. Der schreiende Schädel fiel zu Boden. Augenblicke später brach der Mann zusammen, während der goldene Schädel in der Luft hängenblieb.
    Und dann sahen die Anwesenden in Mr. Silvers Augen Tony Ballard!
    »Meine Güte«, keuchte Lance Selby. »Wir sehen durch Silvers Augen, was in diesem Moment in Nigeria passiert!«
    Vicky Bonney, Tucker Peckinpah und Lance Selby verfolgten gespannt die weiteren Ereignisse, die ihnen Mr. Silver auf diese ungewöhnliche Weise
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