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GK464 - Der Zauberschädel

GK464 - Der Zauberschädel

Titel: GK464 - Der Zauberschädel
Autoren: A.F.Morland
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sagte es ihr. Sie brachten es einfach nichts übers Herz, ihr einen solchen Schock zu versetzen.
    Vielleicht hatte sich Mr. Silver geirrt…
    ***
    Fledermäuse umschwirrten Huck Proval, während er sich in die Höhle hineinzwängte. Ihre lederartigen Flügel streiften sein Gesicht, er schlug nach ihnen, traf eine, holte sie mit dem Schlag aus der Luft, sie klatschte gegen den Stein und blieb zuckend liegen.
    Über wackeliges Gestein ging es weiter nach unten.
    Plötzlich prallte Proval zurück. Seime Hand hatte das Gesicht einer Mumie berührt, deren Schädel gespalten war. Leere Augenhöhlen starrten ihn an. Er schluckte, wich der Gestalt aus und kletterte weiter. Nichts konnte ihn davon abschrecken oder abhalten, sich den goldenen Zauberschädel zu holen.
    Macht und Reichtum! Seit er denken konnte, sehnte er sich danach. Daß dieser große Traum eines Tages in Erfüllung gehen würde, hätte er nicht gedacht, doch nun war nur noch ein kleiner Schritt zu tun, dann hatte er es geschafft. Vielleicht konnte ihm der Goldkopf sogar ewiges Leben bescheren.
    Proval grinste. Und ihm ein besseres Aussehen verleihen…
    Der nächste Stein, auf den er trat, rollte seitlich weg, gab eine Öffnung frei, und ehe es Huck Proval verhindern konnte, fiel er da hinein. Harte Ecken und Kanten hämmerten gegen ihn. Er schlug sich mehrmals den Kopf an und landete schließlich benommen am Fuße eines Geröllberges.
    Er hatte keine Ahnung, wie tief er sich unter der Erde befand. Eigentlich hätte es hier unten stockdunkel sein müssen, das war es aber nicht. Huck Proval konnte seine Umgebung erkennen, und ihm standen die Haare zu Berge, als er sah, in welcher Gesellschaft er sich befand.
    Tote.
    Wohin er schaute - Leichen.
    Skelette. Mumien. Verweste Gestalten.
    Zum erstenmal wurde ihm klar, daß die Höhle des Grauens ihren Namen zu Recht trug.
    ***
    Brad Barranza rieb sich grinsend die Hände. Er schaute zum geschlossenen Höhleneingang. »Der Zauberschädel hat zwei neue Opfer.«
    Kangos Miene zeigte, daß er an diesen Worten leicht zweifelte.
    »Bist du anderer Meinung?« fragte Barranza unwirsch.
    »Ich weiß nicht. Dieser Tony Ballard…«
    »Er ist doch nie im Leben stärker als unser Gebieter«, sagte Barranza. »Das ist ausgeschlossen.«
    »Ich würde gern dabei zusehen, wenn es Tony Ballard ans Leben geht«, sagte Kango.
    Brad Barranza rieb sich das linke Ohr. »Ja«, dehnte er. »Keine schlechte Idee. Wir könnten eigentlich alle dabei zusehen. Was meint ihr?« Er blickte fragend in die Runde.
    Alle nickten.
    »Gut«, sagte der Italo-Amerikaner. »Dann kommt.« Er stellte sich vor den Höhleneingang und breitete die Arme aus. Mit lauter Stimme rief er den Zauberschädel.
    Sein Ruf hallte im Dschungel wider. Die Luft begann zu flimmern. Das Gestein schien abermals lebendig zu werden, und langsam öffnete sich der Höhleneingang wieder.
    Trichterförmig tat sich vor den Sektierern der finstere Gang auf, und Brad Barranza war der erste, der ihn betrat.
    ***
    Keine Reaktion!
    Der goldene Zauberschädel lag vor uns auf dem Baumstumpf und schien unsere Anwesenheit nicht zur Kenntnis zu nehmen. Wie ein lebloses Stück Edelmetall lag er da, aber ich ließ mich nicht täuschen. Gefährliche Kräfte wohnten in ihm, die Frank Esslin und mich vernichten konnten, wenn wir nicht höllisch aufpaßten.
    Frank räusperte sich. »Was sagst du dazu, Tony?«
    »Die Sache gefällt mir nicht«, brummte ich. »Gefällt mir ganz und gar nicht.«
    »Es ist die Ruhe vor dem Sturm, was?«
    »So könnte man es nennen.«
    »Angenommen, du würdest jetzt hingehen und ihn anfassen. Was dann?«
    »Weiß ich nicht, aber wahrscheinlich würde er sich das nicht so einfach gefallen lassen.« Ich schaute mich in der Höhle mißtrauisch um. Woher drohte uns Gefahr? Vom goldenen Kopf? Aus einer anderen Richtung? »Wie geht’s deinem Bein?« wollte ich wissen.
    »Kümmere dich jetzt nicht darum. Überleg dir lieber, was geschehen soll.«
    Mir fiel auf, daß sich die feuchten Höhlenwände mit einem goldenen Glanz überzogen. Ich hatte mich noch nie in einem so prunkvoll aussehenden Gefängnis befunden.
    »Er wird aktiv«, flüsterte ich meinem Freund zu.
    Der WHO-Arzt ballte die Hände zu Fäusten. »Herrgott noch mal, wenn ich bloß meine Pistole bei mir hätte. Ich würde nicht zögern, auf ihn zu schießen.«
    Hinter uns entstand ein dumpfes Grollen. Ich schaute über die Schulter zurück.
    »Was hat das zu bedeuten, Tony?« fragte Frank beunruhigt.
    »Die Höhle
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