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GK464 - Der Zauberschädel

GK464 - Der Zauberschädel

Titel: GK464 - Der Zauberschädel
Autoren: A.F.Morland
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uns zu sich.
    Aber es stellte sich sehr schnell heraus, daß es nicht so einfach war, zu ihm zu gelangen. Die Höhle des Grauens war mehrfach abgesichert. Ein Unbefugter sollte es so schwer wie möglich haben, an den Goldkopf heranzukommen.
    Frank Esslin entdeckte einen, der es nicht geschafft hatte. Der schwarzhäutige Mann lag auf dem Boden. Ein Pfeil steckte in seinem Hals. Die Leiche war halb verwest und von Tieren angefressen. Der Anblick drehte uns den Magen um.
    Ich tat den nächsten Schritt.
    »Vorsicht, Tony!« rief im selben Moment Frank.
    Ohne zu überlegen sprang ich nach links. Es hätte auch die falsche Richtung sein können.
    Ein Eisendorn sauste von oben herab und bohrte sich da in den Boden, wo ich noch vor einem Sekundenbruchteil gestanden hatte.
    »Danke, Frank«, keuchte ich.
    Hinter uns zog sich der Höhlengang immer noch grollend zusammen.
    »Wir müssen weiter!« sagte ich.
    Frank blieb dicht neben mir. Halb sitzend lehnte eine mumifizierte kopflose Gestalt an der Wand. Auch einer, der versucht hatte, an den Goldkopf heranzukommen.
    Ich sah Fratzen, die in den Fels gehauen waren. Mit weit aufgerissenen Augen und offenem Mund starrten sie uns an. Doch nicht nur das. Aus diesen Öffnungen schwirrten kleine Pfeile quer durch den Gang. Da sie bestimmt mit Magie verseucht waren, mußte auch ich mich davor in acht nehmen.
    Frank schrie neben mir auf und fiel.
    Meine Kopfhaut zog sich schmerzhaft zusammen.
    Frank hatte es erwischt. Er lag auf dem Boden und hielt sich mit schmerzverzerrtem Gesicht das rechte Bein, während die alles zermalmenden Höhlenwände mit besorgniserregender Geschwindigkeit auf uns zukamen.
    ***
    Der goldene Zauberschädel führte teuflisch Regie. Es gefiel ihm, mit den beiden Männern, die zu ihm wollten, zu spielen. Er wußte auch, daß Huck Proval einen anderen Weg zu ihm gefunden hatte, und bereitete sich auch auf ihn vor.
    Er zog die vielfältigen Register seiner großen Macht.
    Der Mensch war nichts gegen ihn, denn ihm standen die Kräfte einer diabolischen Dimension zur Verfügung. Er wollte seinen Triumph über die schwache Kreatur voll auskosten. In wenigen Augenblicken würde er dann mit grausamer Härte zuschlagen und die Vermessenen, die versucht hatten, ihn besitzen, oder ihn vernichten zu wollen, erledigen.
    ***
    »Aufstehen, Frank! Schnell!« rief ich, eilte zu meinem Freund und half ihm auf die Beine. Es war ein erschreckendes Schauspiel, zu sehen, wie der Höhlenschlund sich mehr und mehr verengte.
    »Mein Bein!« stöhnte Frank Esslin.
    »Beiß die Zähne zusammen.«
    »Ich kann nicht auftreten.«
    »Halt dich an mir fest.«
    Mit vereinten Kräften setzten wir die Flucht vor den zusammenrückenden Felswänden fort. Die Fratzen links und rechts spien Feuer. Eine Lohe fegte knapp an meinem Gesicht vorbei und nahm mir den Atem. Sie war so heiß, daß sie meine Wimpern und Augenbrauen versengte.
    »Ich glaube, es war ein Fehler, daß wir uns mit dem Zauberschädel angelegt haben, Tony«, keuchte Frank Esslin.
    »Das wird sich noch herausstellen.«
    »Glaubst du denn noch an einen Sieg?«
    »Das tu’ ich, solange ich atme, und du solltest es auch tun. Noch sind wir nicht geschlagen.«
    »Aber ich bin verletzt.«
    »Das wird schon wieder.«
    »Wir haben keine Waffen. Unsere Kanonen liegen vor der Höhle.«
    »Laß mich nur machen«, sagte ich verbissen und schleppte Frank Esslin immer tiefer in die Höhle hinein. Der kurze Pfeil steckte schmerzhaft in seinem Oberschenkel.
    Ein neuerlicher Pfeilhagel raste durch die Höhle. Wir wichen zurück. Es hätte nicht viel gefehlt, dann wäre ich mit dem rechten Fuß in ein Fangeisen geraten. Ich stieß mit dem Absatz dagegen, und es schnappte mit einem häßlichen Geräusch zu.
    Vor uns Licht.
    Blakende Fackeln.
    Darauf rannten wir zu. Das heißt: ich rannte, Frank humpelte, und sein verletztes Bein schleifte er hinter sich her. Ich wußte, daß der Zauberschädel uns zu seinen Spielbällen gemacht hatte. Er machte mit uns, was er wollte. Wir konnten es nicht verhindern. Ich hoffte nur, besser in dieser gefährlichen Auseinandersetzung auszusehen, wenn ich ihn erst einmal vor mir hatte.
    Die zusammenrückenden Wände drängten uns dem Zauberschädel und somit der Entscheidung entgegen.
    Vor uns klaffte eine Spalte.
    Nicht sehr groß, für mich leicht zu überwinden, aber für Frank?
    Man kam weder links noch rechts daran vorbei.
    »Wir müssen springen!« sagte ich atemlos.
    »Das schaff’ ich nicht, Tony!«
    Ich blickte
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