Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GK436 - Die Geißel der Menschheit

GK436 - Die Geißel der Menschheit

Titel: GK436 - Die Geißel der Menschheit
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
die Mauer entkommen sein«, sagte Bruder Jonathan.
    »Das ist unmöglich. Die Mauer ist viel zu hoch.«
    »Carrago ist nichts unmöglich, Ehrwürdiger Bruder«, widersprach Jonathan. »Denn ihn unterstützen die Mächte der Finsternis. Sein Geist hat Arnie Goretta zum Wirtskörper genommen. Ich befürchte, daß sich diese Verbindung noch intensivieren wird. Goretta und Carrago werden zu einer untrennbaren Einheit werden. Carrago wird mehr und mehr von Gorettas Körper Besitz ergreifen. Bald wird Goretta nicht mehr wie Goretta, sondern wie Carrago aussehen. Dann gibt es statt Arnie Goretta nur noch Carrago, den grausamen Magier.«
    »Er wird wieder töten, wie früher.«
    »Das steht für mich fest«, sagte Jonathan.
    »Können wir denn gar nichts dagegen tun?« fragte der Klostervorsteher.
    Jonathan senkte den Blick und schüttelte langsam den Kopf. »Wir sind keine Kämpfer, Ehrwürdiger Bruder. Wir leben hier in Frieden. Aber es gibt einen Mann, der sich in vielen Kämpfen gegen Geister und Dämonen bewährt hat. Er müßte Carrago entgegentreten. Er hätte die größten Chancen, ihn unschädlich zu machen.«
    »Wie ist sein Name?« wollte der Klostervorsteher wissen.
    »Tony Ballard. Man nennt ihn auch den Dämonenhasser. Ihn sollten wir umgehend informieren.«
    ***
    Wir saßen in Tucker Peckinpahs Privatjet und näherten uns unserer Heimatstadt London. Mr. Silver, ein Ex-Dämon und Hüne mit perlmuttfarbenen Augen, silbernen Brauen und Silberhaaren, saß mir gegenüber. Tucker Peckinpah, ein reicher Industrieller, saß neben mir und döste, während der Ex-Dämon und ich Schach spielten.
    Es war nicht immer leicht, mit Mr. Silver zu spielen, denn er mogelte furchtbar gern. Ich mußte immer höllisch aufpassen, um von ihm nicht hereingelegt zu werden.
    Unser Flug nach Australien hätte eigentlich eine Erholungsreise sein sollen. Aber was war daraus geworden? Ein schlimmes Abenteuer, das uns jetzt, auf dem Heimflug, noch in den Knochen steckte. Nach einem erbitterten Kampf war es uns gelungen, einer gefährlichen Hexe im australischen Busch das Handwerk zu legen und sie für ihre grausamen Taten zu bestrafen.
    Ich zog meinen Turm zwei Felder vor und plante die nächsten drei Züge im voraus. Peckinpah, ein sechzigjähriger vitaler Mann, etwas rundlich und ausnahmsweise mal ohne seine unvermeidliche Zigarre, gab einen schmatzenden Laut von sich, der mich kurz ablenkte.
    Ich warf einen Blick auf meinen Partner. Wir hatten uns vor Jahren zusammengetan. Ich bin Privatdetektiv, und Tucker Peckinpah hatte mich auf Dauer engagiert, damit ich mich der Jagd auf Geister und Dämonen ohne finanziellen Sorgen widmen konnte, und ich trat den Ausgeburten der Hölle auf allen fünf Erdteilen entgegen, sobald ich von ihrem Treiben erfuhr.
    Diesem Kampf habe ich mein Leben gewidmet, denn ich habe erkannt, daß es nur wenige Menschen wagen, die Mächte der Finsternis in die Schranken zu weisen.
    Kaum ruhte mein Blick auf Peckinpah – ohnedies nur für eine Sekunde –, da flimmerte schon die Luft über dem Schachbrett, und Mr. Silver ordnete die Figuren so, daß er die besten Aussichten bekam, das Spiel zu gewinnen.
    Aber ich bemerkte es, lehnte mich seufzend zurück, griff in die Tasche und holte ein Lakritzenbonbon hervor. Nachdem ich es mir zwischen die Zähne geschoben hatte, fragte ich vorwurfsvoll: »Sag mal, Silver, warum kannst du nicht mit Anstand verlieren?«
    Der Hüne lächelte scheinheilig. »Wer spricht denn hier von verlieren? In zwei Zügen bist du Schachmatt.«
    »Wenn du schon unbedingt immer schummeln mußt, dann tu’s bitte nicht immer so plump. Denkst du, ich habe die Positionen nicht im Kopf behalten?«
    Mr. Silver legte beteuernd seine Hände auf, die Brust. »Also Tony, ehrlich, traust du mir zu, daß ich falsch spiele?«
    »Ja. Und ich hab’s satt, von dir immer als Idiot angesehen zu werden. Kannst du nicht wenigstens ab und zu mal ehrlich spielen?«
    »Du würdest trotzdem verlieren.«
    »Das würde mir nichts ausmachen. Aber es ärgert mich, wenn ich von dir laufend übers Ohr gehauen werde.«
    »Na schön, um des lieben Friedens willen…«, seufzte er und verrückte die Figuren mit der Kraft seines Willens wieder. »Bist du jetzt zufrieden?«
    »Nein.«
    »Wieso nicht?«
    »Du hast – natürlich völlig unabsichtlich – vergessen, deine Dame an ihren richtigen Platz zurückzustellen.«
    Der Ex-Dämon holte das mürrisch nach, und zehn Minuten später hatte ich ihn besiegt. Er steckte die Niederlage
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher