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GK420 - Hexenterror

GK420 - Hexenterror

Titel: GK420 - Hexenterror
Autoren: A.F.Morland
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Minuten.«
    »Was ist in der Zeit passiert?«
    »Oh, eine ganze Menge«, erwiderte ich, erzählte ihm aber nicht, daß die Maske ihn vorübergehend zum Monster gemacht hatte.
    Ich wußte nicht, wie er diesen Schock aufgenommen hätte. Vielleicht würde ich es ihm ein andermal erzählen, wenn er mehr Abstand zu diesem Abenteuer gewonnen hatte.
    »Vielleicht wäre es besser, wenn Sie zum Wagen gingen und da auf uns warteten«, sagte ich.
    Doch der Sheriff schüttelte den Kopf. »Ich glaube, ich bin trotz allem in Ihrer Nähe besser aufgehoben als allein im Wagen.«
    »Na schön. Aber rühren Sie sich nicht von der Stelle«, sagte ich und machte mit Mr. Silver kehrt.
    Die Hexe hatte uns eine Kostprobe von ihrer Macht gegeben, doch damit konnte sie uns nicht verscheuchen.
    Wir wollten sie uns schnappen und bestrafen, und wir hofften, daß sie uns persönlich gegenübertrat, wenn wir ihren schwarzen Ritusort mit unserer Anwesenheit entweihten.
    Als wir auf die Feuerstelle zugingen, merkte ich, daß Lucie Lamarr zum Angriff rüstete. Rauch stieg aus der Mitte des Steinkreises hoch. Unter der schwarzen Asche schwelte eine gefährliche Glut.
    Die Hexe ließ uns bis auf drei Schritte herankommen.
    Dann schoß urplötzlich eine Stichflamme hoch. Das Feuer erreichte die Größe eines Menschen, wurde zu einer brennenden Gestalt, zu einer flammenden Bestie, die sich uns mit einem wütenden Fauchen entgegenkatapultierte.
    ***
    Die Verletzung, die Dean-Paul Dutton erlitten hatte, erwies sich als weniger harmlos, als er es wahrhaben wollte.
    Der Gehilfe des Sheriffs - er wohnte im Haus seiner Schwester - fühlte sich bald so matt, daß er sich ins Bett legen mußte.
    Die Schwäche machte ihm zu schaffen. Und dann kam das Fieber hinzu. Die Hitze schien seinen Körper ausdörren zu wollen.
    Der Schweiß glänzte auf seiner Stirn. Er phantasierte, hatte entsetzliche Alpträume, in denen immer wieder Lucie Lamarr auftauchte und eine große Rolle spielte.
    Die Hexe quälte ihn mit ihrer Gegenwart.
    Sie gängelte seinen Geist. Er wußte nicht mehr, ob er träumte oder wach war. Er konnte die Wirklichkeit von der Phantasie nicht mehr unterscheiden.
    Schwer atmend lag er im Bett. Ihm war so heiß unter der Decke, daß er sie mit den Beinen fortstrampelte.
    Doch die Hitze nahm deswegen nicht ab. Er stöhnte, drehte den Kopf unruhig hin und her, Durst quälte ihn, sein Mund war völlig ausgetrocknet.
    Nur ein paar Kratzer.
    Und so schwer machten sie dem Gehilfen des Sheriffs zu schaffen.
    Er wollte seine Schwester rufen, damit sie ihm Wasser brachte, doch sosehr er sich auch anstrengte, es kam kein Laut über seine Lippen.
    Er hörte Candice nebenan hantieren, fühlte sich jedoch außerstande, sich bemerkbar zu machen.
    Er litt, ohne es zu wissen, an einer Infektion des Bösen.
    Zwischen ihm und Lucie Lamarr bestand seit seiner Verletzung eine Verbindung. Die Hexe konnte seine Krankheit steuern, konnte ihn mehr oder weniger stark leiden lassen, konnte ihn aber auch, wenn sie es wollte, sterben lassen.
    Diese Verbindung würde nur dann abreißen, wenn Lucie Lamarr unschädlich gemacht war.
    Trotz der Schwäche versuchte Dean-Paul Dutton das Bett zu verlassen. Er hatte Mühe, sich aufzusetzen.
    Es dauerte eine Weile, bis er die Beine aus dem Bett brachte, aber er schaffte es, weil Lucie Lamarr es zuließ.
    Sie ließ ihn sogar soweit zu Kräften kommen, daß er sich langsam erheben konnte. Es gehörte mit zu ihrem Spiel, das sie mit ihm trieb. Sie war an Grausamkeit wohl kaum zu überbieten.
    Der Durst drängte ihn aus dem Schlafzimmer. Mit schleifenden Schritten ging er auf die Tür zu.
    Auf seinem Weg kam er an einem gerahmten Spiegel vorbei. Die Bewegung, die sein Spiegelbild vollführte, lenkte seine Aufmerksamkeit dorthin. Er sah sich selbst und erschrak, denn der Mann, der ihn aus dem Spiegel mit fieberglänzenden Augen anstarrte, sah aus wie ein Totgeweihter.
    Und dann setzte die Halluzination ein!
    Der Mann im Spiegel veränderte sein Aussehen. Sein Blick wurde böse, gemein, angriffslustig. Er grinste diabolisch.
    Sein Mund verformte sich, wurde zu einer Schnauze. Das Gesicht bedeckte sich mit einem struppigen Fell, eine lange rote Zunge hing aus dem Maul des Ungeheuers.
    Entsetzt wich Dean-Paul Dutton einen Schritt zurück.
    Das Monster blieb nicht im Spiegel!
    Es schnellte heraus und stürzte sich auf Dutton. In diesem schrecklichen Augenblick fand der Gehilfe des Sheriffs seine Stimme wieder.
    »Candice!« brüllte er wie am Spieß,
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