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GK420 - Hexenterror

GK420 - Hexenterror

Titel: GK420 - Hexenterror
Autoren: A.F.Morland
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während er fiel. »C-a-n-d-i-c-e-!«
    Nebenan fiel etwas zu Boden. »O Gott!« rief Candice Dutton erschrokken aus. Ihre raschen Schritte näherten sich der Tür.
    Das Mädchen stürmte herein. Sie blickte zum Bett. Es war leer. Ihr Blick schwenkte. Dean-Paul lag auf dem Boden, hielt die Arme abwehrend vor sein Gesicht und schrie ohne Unterlaß.
    Candice eilte zu ihm. »Um Himmels willen, Dean-Paul, was ist denn?«
    Er schrie und schlug um sich.
    »Ruhig, Dean-Paul!« redete Candice Dutton beschwichtigend auf ihren Bruder ein. »Ruhig. Es ist alles in Ordnung. Du brauchst nicht zu schreien. Ich bin ja bei dir.«
    Aber er brüllte weiter. Noch lauter. Er erkannte sie nicht, schien sie für ein Monster zu halten. »Weg!« schrie er. »Laß mich in Ruhe! Geh weg, du behaarter Teufel!«
    Er tobte, solange er die Kraft dazu hatte. Dann weinte und schluchzte er. Candice streichelte ihn, half ihm auf die Beine, redete fortwährend beruhigend auf ihn ein und brachte ihn zum Bett zurück.
    Sobald er lag, deckte sie ihn zu. Er fieberte so hoch, daß Candice sich um ihn Sorgen machte. Sie fragte sich, ob sie den Arzt holen sollte, entschied sich dann aber dafür, Dean-Paul eine fiebersenkende Tablette zu geben und abzuwarten.
    Sollte er auf das Medikament nicht ansprechen, würde sie den Doktor holen.
    Rasch eilte sie nach draußen.
    Sie brachte die kleine weiße Tablette und ein Glas Fruchtsaft. Beim Aufsetzen mußte sie ihrem Bruder behilflich sein.
    »Hier«, sagte sie. »Schluck das.« Sie schob ihm die Pille in den Mund. »Trink kräftig nach.«
    Er leerte das Glas auf einen Zug.
    »Versuch jetzt zu schlafen«, sagte Candice.
    Er wurde ruhig. Das Mädchen blieb noch einige Minuten bei ihm, und als er tief und regelmäßig atmete, verließ sie den Raum so leise wie möglich.
    ***
    Während der Sheriff Tony Ballard und Mr. Silver zum Ritusort der Hexe brachte, betrat Kenny Koba die einzige Kneipe im Ort.
    Sie gehörte Timothy Bill, einem kleinen Mann mit abstehenden Ohren, dessen Neugier allgemein bekannt war. Da er nichts für sich behalten konnte, erzählte er alles, was er hörte, gleich brühwarm weiter.
    Manchmal ein bißchen verfälscht, was schon oft zu Ärger Anlaß gegeben hatte.
    Die Kneipe war leer, als der Pilot eintrat. Es war ein schäbiges Lokal mit grauen Wänden und alten Tischen und Stühlen.
    Hinter dem Tresen gab es ein Regal für Flaschen und Gläser, und einen Spiegel, der schon halb blind war.
    Kenny Koba setzte sich an einen der Tische und schlug mit der flachen Hand darauf. »Bedienung!«
    Niemand ließ sich blicken.
    »Bedienung!« schrie Koba lauter. »Timothy, du Flasche, wo steckst du? Soll ich deinetwegen verdursten?«
    Eine Tür öffnete sich, und Timothy Bill erschien. »Kenny! Was für eine Freude, dich wiederzusehen.«
    »Ich schreie mir schon die Seele aus dem Hals.«
    »Tut mir leid. Meine Frau hat große Wäsche. Ich muß ihr helfen. Wenn ich’s nicht täte, wäre es tagelang nicht mit ihr auszuhalten. Du kennst sie ja. Sie ist wie alle Weiber. Vielleicht sogar noch ein bißchen schlimmer.«
    »Gib mir einen Whisky.«
    »Einen Doppelten? Du siehst danach aus.«
    »Ja, einen Doppelten, und gieß dir auch einen ein.«
    Das hörte der Wirt gern. Er brachte zwei gefüllte Gläser an Kenny Kobas Tisch. »Darf ich mich zu dir setzen?«
    »Natürlich.«
    »Lange habe ich sowieso nicht Zeit, sonst macht mir meine Furie die Hölle heiß. Auf dein Wohl, Kenny. Sag mir, was dir über die Leber gelaufen ist.«
    »Nichts«, gab der Pilot ernst zurück und trank.
    Timothy Bill grinste. »Mir kannst du nichts vormachen. Ich kenne dich. Wenn du so dreinsiehst, hast du Kummer. Willst du nicht darüber mit mir sprechen? Ich bin doch dein Freund.«
    Kenny Koba trank wieder. »Sei nett und laß mich in Ruhe«, brummte er unwillig.
    »Solltest du heute nicht Richter Watson nach Urapunga bringen?«
    Der Pilot blieb Timothy Bill die Antwort schuldig.
    Aber das störte den Wirt, nicht. Er redete ungerührt weiter. »Es wurde höchste Zeit, daß man Lucie Lamarr den Prozeß macht. Mir war diese verflixte Hexe immer unheimlich. Ich ging ihr nach Möglichkeit stets aus dem Weg. Wie sich Don Dealey mit ihr einlassen konnte, ist mir ein Rätesel. Er mußte doch ahnen, was das für ein Ende nehmen würde. Lucie ist mit dem Teufel im Bunde. Es gibt zahlreiche Beweise dafür.«
    »Lucie sitzt nicht mehr in Hagmans Gefängnis«, sagte Kenny Koba.
    Timothy Bill riß verblüfft die Augen auf. »Was sagst du da? Hast du
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