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GK420 - Hexenterror

GK420 - Hexenterror

Titel: GK420 - Hexenterror
Autoren: A.F.Morland
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deshalb den Richter nicht mitgebracht? Wo ist die Hexe denn?«
    »Abgehauen.«
    »Aus dem Gefängnis? Verdammt, wie hat sie das denn angestellt?«
    »Ganz einfach. Sie hat den Sheriff hypnotisiert.«
    »Und wo treibt sie sich jetzt herum?«
    »Keine Ahnung.«
    »Wer sind denn die beiden Männer, die du nach Urapunga gebracht hast?«
    »Das sind Geisterjäger, die die Hexe wieder einfangen wollen«, sagte der Pilot. Was mit Richter Watson passiert war, behielt er für sich. Er wollte nicht, daß Timothy Bill ihn für verrückt hielt, wenn er ihm diese Geschichte auftischte.
    Der Wirt trank sein Glas aus und erhob sich. »Ich muß wieder zu meiner Frau. Wenn du noch etwas trinken willst, bediene dich selbst.«
    Koba grinste. »Hast du keine Angst, daß ich dich beschummle?«
    »Nein. Das tust du nicht. Du nicht.«
    Der kleine Wirt verschwand. Kenny Koba holte sich eine neue Füllung und setzte sich wieder. Er versuchte nicht an das Erlebnis in der grauen Wolke zu denken, aber die Erinnerung suchte ihn wie eine Krankheit heim.
    Vor seinem geistigen Auge lief noch einmal alles ab, was passiert war. Er sah noch einmal Murray Watson, wie ihn eine unsichtbare Kraft mit sich riß, nach oben, hinein in die Endlosigkeit des Himmels.
    Clucie Lamarr hatte den Richter verschwinden lassen.
    Was würde sie noch alles anstellen?
    Kenny Koba erschrak unwillkürlich. Einer der beiden gehörnten Kerle, die über ihn hergefallen waren, existierte noch.
    Der Pilot war ungehorsam gewesen, und nun fürchtete er die Strafe. Ihm fiel nicht auf, daß unter der Kneipentür dünne graue Schwaden hereinkrochen. Sie schoben sich lautlos über den Boden, wallten auf, verdichteten sich. Koba saß mit dem Rücken zur Tür.
    Gedankenverloren blickte er in sein Glas.
    Er merkte nicht, daß es in der Kneipe kühler wurde. Die Schwaden breiteten sich nach und nach aus. Sie hüllten Tische und Stühle ein, reichten bis an die Decke, näherten sich dem Piloten.
    Fortwährend waren sie in Bewegung.
    Manchmal schienen sie menschliche Gestalten anzunehmen, die aber gleich wieder zerflossen und sich zu neuen Gebilden formten.
    Während Kenny Koba nach seinem Glas griff, um wieder zu trinken, schoben sich die grauen Schlieren unter seinen Stuhl und weiter vor, bis unter den Tisch.
    Jetzt spürte Kenny Koba die Kälte.
    Sie alarmierte ihn.
    Erschrocken drehte er sich um. Da stürzte sich das Grau über ihn und nahm ihn in sich auf. Er sprang auf. Wieder einmal befand er sich in dieser unheimlichen grauen Watte, und diesmal war niemand da, der ihm beistehen konnte.
    Er blickte sich nervös um.
    Sein Herz hämmerte vor Angst wild gegen die Rippen. Wohin sollte er fliehen? Gab es einen Fluchtweg aus dieser Geisterwolke?
    Er machte mehrere unsichere Schritte.
    Plötzlich tauchte aus einer Wolkenfalte eine gehörnte Gestalt auf. Kenny Koba prallte zurück. Der große, hagere Kerl, der halb skelettiert war und doch über unwahrscheinliche Kräfte verfügte, grinste den Piloten grausam an.
    »Es ist noch eine Rechnung offen!«
    »Ich flehe dich an, laß mir mein Leben!« keuchte Kenny Koba.
    »Du warst ungehorsam.«
    »Ich konnte nicht anders.«
    »Obwohl du wußtest, wie die Strafe dafür ist, hast du nicht gehorcht!« knurrte der Schreckliche. »Du hast stattdessen sogar noch zwei Geisterjäger mitgenommen. Aber sie konnten Murray Watson nicht beschützen, und sie können jetzt auch für dich nichts tun.«
    Die Glut der unheimlichen Augen nahm zu. Der Gehörnte bleckte sein Raubtiergebiß.
    Kenny Koba streckte ihm abwehrend die Hände entgegen. »Bitte…«
    »Du hast dein Leben verwirkt!« sagte das Horrorwesen eiskalt und kam langsam näher.
    Der Pilot drehte durch. Weg! Weg! Nur weg! schrie es in ihm. Er kreiselte herum. Der Unhold wollte sich auf ihn stürzen. Koba wich nach links aus, packte einen Stuhl, riß ihn hoch und schmetterte ihn dem Schrecklichen auf den Kopf. Was Mr. Silver mit einem Schlag seiner Silberfaust schaffte, gelang Koba mit dem Stuhl natürlich nicht.
    Die Sitzgelegenheit zerbrach.
    Klappernd fielen die Holzstücke zu Boden. Ein Teil des Stuhles blieb in Kenny Kobas Händen. Er stach damit auf den Schrecklichen ein. Tapfer kämpfte er um sein Leben, doch der Unhold schlug das Stuhlfragment zur Seite und packte Koba mit seinen Krallenhänden.
    Der Pilot schrie auf.
    Es wuchtete sich zurück.
    Dadurch gelang es ihm, noch einmal freizukommen. In heller Panik stürmte er durch das Grau, das ihn einhüllte. Das Horrorwesen folgte ihm. Es war
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