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GK409 - Der Herr der Ghouls

GK409 - Der Herr der Ghouls

Titel: GK409 - Der Herr der Ghouls
Autoren: A.F.Morland
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wieder gegen die immer mehr zusammenrückenden Wände, warf sich wieder auf die Tür.
    »Hilfe!« schrie er durch die Stäbe hinaus. »Zu Hilfe! So helft uns doch!«
    Doch niemand hörte sein Geschrei. In weitem Umkreis gab es nur Tote. Die reagieren auf keine Hilferufe.
    Auch Brown stemmte sich gegen die Wände. Er preßte die Schulterblätter gegen den kalten Marmorstein und drückte die Füße gegen die gegenüberliegende Mauer.
    Fingerdick glänzte der Schweiß auf seiner Stirn. Zwischen den Wänden war nur noch ein Yard Platz. Das Knirschen, das ihre Bewegung begleitete, ging Elton Lyan durch Mark und Bein.
    »Ich will hier raus!« brüllte er. »Ich will nicht zerquetscht werden!«
    Nachdem Mike Nevada seinen Schock überwunden hatte, handelte er. Er drehte nicht durch, sondern versuchte einen kühlen Kopf zu bewahren.
    Insgeheim hatte er damit gerechnet, daß es in diesem Mausoleum so etwas wie schwarzmagische Fallen geben würden.
    Er hatte nicht gewußt, wie sie aussehen würden, aber er hatte sich dagegen gewappnet. Mit Weihwasser.
    Er trug es in einem kleinen Flachmann bei sich. Normalerweise war da Whisky drin. Nevadas Hand glitt in die Brusttasche.
    Er holte die Flasche heraus und schraubte blitzschnell den Verschluß ab. Dann schüttete er in Kreuzform Weihwasser zuerst auf die linke, dann auf die rechte Wand.
    Es zischte. Die Tropfen verdampften, als wären die Wände glühend heiß. Und dann verstummte das markerschütternde Knirschen.
    Die Wände bewegten sich nicht mehr. Mike Nevada konnte sich einen erleichterten Atemzug gönnen. Er blickte seine Komplizen grinsend an. Sie keuchten schwer.
    »Nicht verzagen, Mike fragen«, sagte Nevada angeberisch. »Der weiß immer einen Ausweg.«
    Laurence Brown traute dem plötzlichen Frieden noch nicht ganz. Er schaute sich unsicher um. »Ist es mit dem Spuk wirklich vorbei?«
    »Dafür garantiere ich«, sagte Nevada.
    »Wie hast du das fertiggebracht?« fragte Brown baff.
    »Ganz einfach. Ich habe das Böse mit dem Saft des Guten bekämpft. Mit geweihtem Wasser.«
    »Woher hast du das denn?«
    »Nicht vom Supermarkt. Ich war in der Kirche.«
    »Du?«
    »Warum nicht?«
    »Seit ich dich kenne, warst du noch nie in einer Kirche. Du hast um jedes Gotteshaus sogar einen Bogen gemacht.«
    »Diesmal eben nicht, weil ich das Wasser gebraucht habe. Ich dachte, es könnte nicht schaden, den Flachmann damit zu füllen, und richtig war’s, es zu tun.«
    »Verdammt richtig sogar«, sagte Brown erleichtert. Er kümmerte sich um Lyan. »Wie geht’s dir, Elton? Bist du wieder halbwegs okay?«
    Lyan versuchte sich zu beherrschen. »Mir zittern noch ganz schön die Knie.«
    »Mir auch.«
    »Ich dachte, es wäre aus mit uns.«
    »Das dachte ich auch«, sagte Brown.
    »Mann, so etwas möchte ich nicht noch mal erleben.«
    »Das will keiner von uns.«
    »Los«, sagte Mike Nevada. »Wir machen weiter!«
    »Bist du verrückt?« schrie Lyan auf. »Hast du noch nicht genug? Wer weiß, was für Register Hec Caristro noch zieht, wenn wir sein Mausoleum nicht verlassen!«
    Nevada hob kalt lächelnd die Flasche mit dem Weihwasser. »Dagegen kann er nicht an. Damit sind wir ihm allemal überlegen.«
    »Und wenn das Wasser verspritzt ist?«
    »Ich werde es gut einteilen und keinen Tropfen unnütz verschütten. Mach keine Zicken, Elton! Komm! Reiß dich zusammen! In Kürze ist die Sache überstanden. Dann haben wir den Dolch und kassieren ein stolzes Sümmchen.«
    Lyan wies mit dem Daumen über seine Schulter. »Hör mal, wir sind immer noch Caristros Gefangene. Die Gittertür ist noch zu.«
    »Die kriege ich auf.«
    »Womit?«
    »Damit«, sagte Mike Nevada und zeigte auf das Weihwasser.
    »Das will ich sehen.«
    »Du wirst es sehen. Später. Zuerst holen wir uns den Silberdolch. Kein Grund zur Panik, Junge. Hec Caristro ist bloß ein Papiertiger. Den brauchst du nicht ernstzunehmen.«
    »Was geschehen ist, beweist mir, daß er noch nicht tot ist. Er lebt noch. Sein Geist ist in der Lage, Dinge zu tun…«
    »Mag sein, aber nicht mehr lange«, fiel Nevada dem Freund ernst ins Wort. »Denn sobald ich bei ihm bin, wird er in Weihwasser baden, und das verträgt er garantiert nicht.«
    Sie setzten ihren Weg fort. Elton Lyan mehr als widerwillig, aber er hatte keine andere Wahl. Mike Nevada hatte die Gittertür absichtlich nicht mit dem Weihwasser geöffnet, damit Lyan nicht das Weite suchen konnte, denn Lyan wurde noch gebraucht.
    Nachdem Laurence Brown das Schloß einer Steintür geöffnet
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