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GK409 - Der Herr der Ghouls

GK409 - Der Herr der Ghouls

Titel: GK409 - Der Herr der Ghouls
Autoren: A.F.Morland
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wenn das so ist, dann werden wir dir diese kleine Freude wohl noch machen müssen.«
    »Ich bitte darum«, sagte Vladek.
    Punkt zwanzig Uhr betraten wir das Heurigenlokal. Die dicke blonde Wirtin empfing Vladek Rodensky wie einen Verwandten. Sie küßte ihn auf beide Wangen und führte ihn zu dem Tisch, der für uns freigehalten worden war.
    Mr. Silver wies grinsend auf die Wand, an der sich zahlreiche Prominente verewigt haten: Amanda Lear, Peter Alexander, Tom Jones, Gregory Peck…
    »Sollen wir unsere Namen auch an die Wand kritzeln, Tony?« fragte der Ex-Dämon.
    »Ich bin nicht so geltungssüchtig wie du«, gab ich zurück.
    »Hör mal, warum sollen die Leute nicht wissen, daß hier Tony Ballard, der Dämonenhasser, gezecht hat?«
    »Weil das die Leute nichts angeht«, erwiderte ich.
    Vladek Rodensky - ganz Hausherr -bestellte zu essen und zu trinken für uns. Der Tafelspitz zerging auf der Zunge, und der Wein war so süffig, daß ich mich vorsehen mußte, um nicht zuviel davon zu konsumieren.
    Mr. Silver und Roxane saßen wie zwei Turteltauben nebeneinander.
    Sie waren schon ein seltsames Pärchen, stammten beide nicht von dieser Welt, hatten sich beide vom Bösen abgewandt und kämpften seither auf der Seite des Guten.
    Roxane, eine grünäugige, schwarzhaarige Schönheit, sah hinreißend aus in ihrem weinroten Hosenanzug.
    Sie hatte die Fähigkeit, zwischen den Dimensionen hin- und herzupendeln. Auf diese Weise hatte sie schon mehrmals erfahren, was im Schattenreich geplant wurde.
    Nach dem dritten Glas winkte Vladek die Musiker an unseren Tisch. Er gab ihnen Geld und sagte ihnen, was sie spielen sollten.
    Vladek selbst sang die wehmütigen Texte dazu.
    Die Stimmung hätte nicht besser sein können. Vladek sang recht passabel, und Roxane und Mr. Silver rückten noch näher zusammen.
    Für mich waren die beiden ein Traumpaar. Sie waren füreinander geschaffen. Lange Zeit hatten Welten sie getrennt. Doch jetzt waren sie beisammen, und dabei sollte es bleiben.
    Aber es gab einen Schatten über Roxane. Irgendwann an diesem Abend sprach sie darüber. »Vielleicht sollte ich dir meine Anwesenheit nicht aufbürden, Tony.«
    Ich lächelte sie an. »Hör mal, was soll denn das, Roxane? Wie kannst du dich als Bürde bezeichnen?«
    »Ich bin eine abtrünnige Hexe…«
    »Die ich mit offenen Armen aufgenommen habe.«
    »Damit handelst du dir eine Menge Schwierigkeiten ein.«
    »Wieso?«
    »Mago, der Schwarzmagier, ist hinter mir her. Er und seine Schergen werden nichts unversucht lassen, um mich zu töten. Es ist seine Aufgabe, abtrünnige Hexen zu bestrafen.«
    In Mr. Silvers Augen war mit einemmal ein aggressiver Ausdruck. Er legte seinen Arm um Roxane und drückte sie fest an sich.
    »Solange ich lebe, wird dir Mago kein Haar krümmen, das verspreche ich dir hoch und heilig.«
    »Auch ich werde dich mit meinem Leben beschützten«, sagte ich.
    »Wenn Mago sich auf dieser Welt blicken läßt, machen Tony und ich ihm den Garaus!« tönte der Hüne mit den Silberhaaren. »Und aus seinen Schergen machen wir Kleinholz. Oder Sägemehl.«
    »Man darf Mago nicht unterschätzen«, warnte Roxane. »Bisher ist es mir immer wieder gelungen, ihm zu entwischen, aber eines Tages könnte er…«
    Der Ex-Dämon schüttelte unwillig den Kopf. »Nichts kann er. Wenn er klug ist, bleibt er von dir fern. Sonst drehe ich ihm den Hals um. Und jetzt Schluß mit den schwermütigen Gedanken. Kennt einer von euch die Steigerung von faul?«
    Mr. Silver blickte grinsend in die Runde.
    Vladek und ich schüttelten den Kopf.
    Und der Ex-Dämon sagte: »Faul -stinkfaul - zu faul zum Stinken!« Dann fing er wiehernd zu lachen an, wir fielen in sein Gelächter ein, Vladek erzählte einen Witz mit Bart, ich wußte zwei, die sie noch nicht kannten, und bald war Mago vergessen.
    Aber das änderte nichts an der Tatsache, daß er wie ein Damoklesschwert über Roxane hing.
    Eines Tages würden wir ihm begegnen, das war sicher. Ich hoffte, daß es nicht so bald sein würde.
    Es wurde ein Abend, der mir lange Zeit in Erinnerung blieb. Als wir das Lokal fröhlich verließen, dachte ich zum erstenmal wieder an zu Hause. An London. An die Chichester Road, in der ich wohne. An mein Haus. An Vicky Bonney, meine blonde, blauäugige Freundin, und an Lance Selby, unseren Freund und Nachbarn.
    Ich freute mich auf zu Hause.
    Aber ich ahnte nicht, was mir da bevorstand…
    ***
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