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GK394 - Der Magma-Mann

GK394 - Der Magma-Mann

Titel: GK394 - Der Magma-Mann
Autoren: A.F.Morland
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seinem Körper. Sein Gesicht verzerrte sich, aber er wurde mit dem Schmerz fertig, gab nicht auf, schwang die Beine links hoch und ließ sich jenseits der Mauer in die Tiefe fallen.
    Er federte sein Körpergewicht ab, indem er in die Hocke ging, und dann hetzte er zum Parkplatz, ohne sich noch einmal umzudrehen.
    ***
    Lance sah mitgenommen aus. In letzter Zeit war ihm ziemlich übel mitgespielt worden. In London war ein Blutrichter aufgetaucht, dessen Aufgabe es gewesen war, alle Menschen zu verurteilen, die sich im Sinne der Hölle strafbar gemacht hatten, indem sie Gutes getan hatten.
    Auch Lance hatten die Schergen des Blutrichters geholt, und ich hatte alle Hände voll damit zu tun gehabt, dem Richter, der aus der Hölle gekommen war, das Handwerk zu legen.
    Und nun war Lance auf dem Brompton Cemetery einem Mann namens Taras Lord begegnet, der die Fähigkeit besaß, sich in Magma zu verwandeln.
    »Ein Glutkiller«, sagte ich und schüttelte den Kopf. »Das hatten wir noch nicht.«
    Lance nippte an seinem Scotch, den ich ihm gegeben hatte. Ich hatte sofort, als er eingetreten war, bemerkt, daß er einen Drink dringend nötig hatte. Damit er nicht allein trank, hatte ich mir ein Glas Pernod genommen.
    »Die arme Frau muß ein schrecklicher Anblick gewesen sein«, sagte Vicky Bonney, meine blonde, blauäugige Freundin.
    »Das kann man wohl sagen!« knurrte Lance. »Und um ein Haar hätte ich genauso ausgesehen.«
    »Entsetzlich«, sagte Vicky.
    »Wer war die Frau?« wollte Mr. Silver wissen.
    Lance hob die Schultern. »Keine Ahnung.«
    »Hast du die Polizei verständigt?« fragte ich.
    »Natürlich. Gleich von der nächsten Telefonzelle aus.«
    »Hat der Magma-Mann gesagt, warum er die Frau umgebracht hat?« fragte Vicky.
    Lance schüttelte den Kopf. Er blickte mich erregt an. »Tony, wir müssen dieses glühende Ungeheuer zur Strecke bringen. Ich bin davon überzeugt, daß der Magma-Mann noch weitere Morde begehen wird, wenn wir ihn nicht daran hindern.«
    Ich nickte. »Das ist leider zu befürchten, Lance.«
    »Wie wollt ihr auf seine Spur kommen?« fragte Vicky.
    Ich lächelte. »Eine gute Frage. Leider kann ich dir im Moment darauf keine Antwort geben. Ein Killer taucht auf dem Brompton Cemetery auf, bringt eine Frau um, deren Namen wir nicht kennen, und tötet beinahe auch unseren Freund Lance. Das sind die spärlichen Fakten. Mehr haben wir im Augenblick nicht. Es sei denn…«
    »Es sei denn?« fragte Vicky neugierig.
    Ich blickte Mr. Silver an. »Es sei denn, unser Freund hier ist in der Lage, uns einen entscheidenden Tip zu geben.«
    »Ja, ja«, maulte der Ex-Dämon. »Immer wenn du nicht weiter weißt, wendest du dich an mich.«
    Ich grinste. »Wofür habe ich dich sonst?«
    Der Hüne mit den Silberhaaren blickte mich mit seinen perlmuttfarbenen Augen grimmig an. »Ich bin zwar kein Mensch, Tony Ballard, aber ich habe trotzdem Gefühle, deshalb bitte ich dich, mich nicht wie einen Automaten zu behandeln, von dem erwartet wird, daß er auf Knopfdruck zu roboten beginnt.«
    Ich winkte ab. »Das klappt bei dir sowieso nicht. Versuch dich zu konzentrieren. Vielleicht gelingt es dir, mit deinem hin und wieder funktionierenden Dämonenradar den Magma-Mann zu orten.«
    Mr. Silver zog die silbernen Augenbrauen zusammen. »Na schön, ich kann es ja mal versuchen. Aber versprich dir nicht zuviel…«
    »Hör mal, du hältst dich doch nicht selbst für einen Versager, oder?« fragte ich, um seinen Ehrgeiz ein wenig anzustacheln.
    »Das hat damit nichts zu tun. Du weißt, daß ich mich meiner zahlreichen Fähigkeiten nicht immer und überall nach Belieben bedienen kann.«
    »Klar weiß ich das. Aber in Streßsituationen wächst du zumeist weit über dich hinaus.«
    »Dies ist keine Streßsituation.«
    »Dann mach eine draus.«
    »Das hüpf du mir erst mal vor.«
    »Auf einem Bein?«
    Mr. Silver kräuselte die Nase. »Verdammt, wieso habe ich bloß so einen Dummkopf zum Freund?«
    »Gleich und gleich gesellt sich eben gern«, erwiderte ich grinsend.
    »Laß ihn in Ruhe, Tony«, sagte Vicky nervös. »Er soll versuchen, sich zu konzentrieren.«
    Mr. Silver tat uns den Gefallen. Er schaltete ab. Seine Haut begann sich mit einer silbrigen Schicht zu überziehen. Der Hüne atmete kaum noch. Es war so still im Living-room, daß man eine Stecknadel zu Boden fallen hören hätte können. Wir warteten alle gespannt auf das Ergebnis von Mr. Silvers Konzentrationsversuch.
    Er brach ihn nach zehn Minuten ächzend ab.
    »Nun?«
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