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GK394 - Der Magma-Mann

GK394 - Der Magma-Mann

Titel: GK394 - Der Magma-Mann
Autoren: A.F.Morland
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Sinne wollten ihr schwinden.
    Und die Hitze wurde immer unerträglicher…
    ***
    Lance Selby war die Frau schon auf dem Hinweg aufgefallen. Einsam hatte sie vor dem Grab gestanden, das sie mit einem Strauß Blumen geschmückt hatte, und der Parapsychologe hatte bei sich gedacht, daß sie sehr mutig sein müsse, wenn sie es wagte, so mutterseelenallein auf dem Friedhof zu bleiben, obwohl die Dämmerung kurz bevorstand.
    Er nahm sich vor, ihr auf dem Rückweg seine Begleitung anzubieten, wenn sie immer noch da war.
    Sie konnte annehmen oder ablehnen. Ihm würde beides recht sein.
    Lance erreichte das Grab, auf das er den Reisigkranz, den er am Friedhofstor gekauft hatte, legen wollte.
    Ein guter Bekannter lag hier. Fünfundzwanzig Jahre alt war er gewesen, als er sich das schwere Motorrad gekauft hatte, und er war keinen Tag älter geworden. Schon bei der ersten Ausfahrt mit dem heißen Stuhl war es zur Katastrophe gekommen.
    Auf einer kaum befahrenen Straße war es passiert.
    Ein Betrunkener hatte die Kurve geschnitten, und Lances Freund war mit ihm frontal zusammengekracht. Man hatte dem alkoholisierten Lenker den Führerschein weggenommen und ihn eingesperrt.
    Aber das Traurige daran war, daß Lance Selbys Bekannter dadurch nicht mehr lebendig wurde.
    Der Parapsychologe blieb einige Minuten am Grab stehen, dann machte er sich auf den Rückweg. Er hatte schon viel früher hierherkommen wollen, aber es war einfach nicht gegangen.
    Er dachte an die Frau, die er begleiten wollte, wenn sie nichts dagegen hatte.
    Frauen, die sich allein auf den Friedhof wagen, sind gefährdet.
    Nicht die Toten tun ihnen etwas an, sondern die Lebenden. Es gibt zahlreiche Verbrecher, die sich darauf spezialisiert haben, allein gehende Frauen zu überfallen, ihnen die Handtasche wegzunehmen, um an ihr Geld zu kommen.
    Lance verabscheute dieses lichtscheue Gesindel.
    Wenn er mal einen davon vor die Fäuste kriegen sollte, der konnte was erleben.
    Plötzlich gellte ein Schrei auf.
    Die Frau! schoß es Lance durch den Kopf. Wurde sie soeben von solch einem Banditen überfallen?
    Zwischen Bäumen und Büschen bemerkte der Parapsychologe ein seltsames Glühen. Was hatte das zu bedeuten? Unerschrocken rannte Lance los. Er war entschlossen, der Frau in ihrer Not beizustehen. Er erachtete das als seine Pflicht. Jedermann, der Hilfe verdiente, durfte sie von ihm verlangen.
    Lance rannte auf das Glühen zu.
    Ein zweiter Schrei. So schrecklich, daß es Lance Selby unwillkürlich das Herz zusammenkrampfte.
    Du kommst zu spät! hallte es in seinem Kopf. Die Frau stirbt in diesem Augenblick! Du hast ihren Todesschrei gehört!
    Er wollte das nicht wahrhaben, legte einen Zahn zu, lief, so schnell er konnte, während das Glühen erlosch. Er hetzte durch graue Nebelschwaden. Sie wirbelten auseinander. Büsche wollten ihm den Weg versperren. Er lief nicht um sie herum, sondern warf sich ungestüm in sie hinein, durchbrach sie, hastete weiter, übersprang mehrere Gräber und erreichte schließlich keuchend das Grab, vor dem die Frau gestanden hatte.
    Ein fremder Geruch lag in der Luft.
    Und der Geruch nach verbranntem Fleisch!
    Lances Augen suchten die Frau.
    Er entdeckte sie zwei Gräber weiter. Sie lag auf dem Boden. Lance eilte zu ihr, beugte sich über sie, und in der nächsten Sekunde traf ihn der Schock mit der Wucht eines Keulenschlages.
    Es war entsetzlich, was er sah.
    Grauenerregend.
    Lance spürte, wie sich sein Magen umdrehte. Er war einiges gewöhnt, aber das hier war selbst dem Mann, der schon oft an der Seite seines Freundes Tony Ballard gegen Geister und Dämonen gekämpft hatte, zuviel.
    Die Frau war als Mensch kaum noch wiederzuerkennen.
    Eine enorme Hitze hatte ihren Körper regelrecht verschmort.
    »O Gott!« stöhnte Lance Selby erschüttert. »O mein Gott!«
    ***
    Das Glühen fiel ihm ein. Wodurch war es hervorgerufen worden? Was war dieser bedauernswerten Frau zugestoßen? Lance blickte sich aufgeregt um. Er glaubte, eine große Gefahr wittern zu können. Aber er fürchtete sich nicht davor. Er wollte wissen, wer oder was die Frau umgebracht hatte.
    Er lief zwischen den Grabreihen hindurch.
    Das Glühen konnte keinen irdischen Ursprung gehabt haben. Teuflische Kräfte mußten freigeworden sein. Sie hatten auf die Frau eingewirkt, ihren Körper auf grausame Weise zerstört und ihr Leben ausgelöscht.
    Lance ballte die Hände zu Fäusten. Verdammt, er wollte den Tod der unbekannten Frau nicht ungesühnt lassen. Es war das einzige, was er
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