Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GK388 - Der Blutrichter

GK388 - Der Blutrichter

Titel: GK388 - Der Blutrichter
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
wenn er dieses Abenteuer nur heil überstand. Ihm fiel auf, daß George Wills nicht mehr hinter ihm war. Er blieb nicht stehen. Er machte auch Lance Selby nicht darauf aufmerksam.
    Zuerst mußten sie ihre eigene Haut retten.
    Dann konnte man möglicherweise etwas für George Wills tun.
    Sie durcheilten einen breiten Gang. Die Schatten waren ihnen dicht auf den Fersen. Sie holten auf. Rock Stevens war davon nicht erbaut. Er legte einen Zahn zu, lief nun schon mit Lance Selby auf gleicher Höhe. Weit griffen seine langen Beine aus. Sie erreichten eine Tür. Zum Glück war sie nicht abgeschlossen.
    Lance stieß sie auf.
    Der Parapsychologe und der Tankstellenpächter hetzten aus dem Gebäude. Dunkelheit umfing sie. Blitzschnell registrierte Lance Selby, daß sie sich auf dem Gelände einer aufgelassenen Gerberei befanden.
    Plötzlich tauchten links zwei Schatten auf.
    Der Parapsychologe nahm sein ledernes Amulett ab. Als die schwarzen Häscher ihn packen wollten, schlug er zu. Die getroffene Hand zuckte sofort zurück. Lance führte einen zweiten Schlag. Schwarze Finger hatten sich in sein Jackett gekrallt. Sobald das Amulett Kontakt mit der Pranke hatte, ließen die Finger von dem Parapsychologen ab.
    Rock Stevens hatte nicht so viel Glück. Ihn erwischten die Schatten.
    Sie stellten ihm ein Bein. Er flog durch die Luft und knallte auf den Boden. Sand knirschte zwischen seinen Zähnen. Er wälzte sich herum. Die Schatten ließen sich auf ihn fallen. Sie begruben ihn unter sich. Er versuchte sie loszuwerden. Er unternahm alles, um freizukommen, doch die schwarzen Gestalten waren in der Überzahl, und sie waren wesentlich stärker als er.
    Nur Lance Selby war noch frei.
    Er hastete an der Gebäudefront vorbei.
    Schatten sprangen ihm immer wieder in den Weg. Er drosch mit dem Amulett zu, schlug sich den Fluchtweg frei. Dies gelang ihm so oft, daß er schon glaubte, durchzukommen.
    Aber dann erwischten die Schatten auch ihn. Von oben ließ sich einer der Unheimlichen auf ihn herabfallen.
    Lance wollte den Gegner abschütteln. Er krümmte den Rücken und drehte den Rumpf. Gleichzeitig hieb er mit dem Amulett zu, doch bevor er den Schatten losgeworden war, umringten ihn die anderen schwarzen Gestalten.
    Sie erzwangen seine Aufgabe.
    Angeschlagen hing er zwischen ihnen, als sie ihn in den Keller zurückbrachten. Er war unendlich verzweifelt darüber, daß es mit der Flucht nicht geklappt hatte.
    ***
    Sie wurden in einen anderen Raum gesperrt. Jeder hatte Schmerzen, denn mit keinem waren die Schatten sanft umgegangen. Lance Selby verkraftete die Nachwirkungen der Schläge noch am raschesten. Er war zäh.
    »Habe ich es euch nicht gesagt?«, stöhnte George Wills. »Es war von Anfang an klar, daß uns die Flucht nicht gelingen würde. Aber ihr wolltet es ja nicht wahrhaben.«
    »Sie haben doch selbst gehofft, daß wir durchkommen«, sagte Rock Stevens ärgerlich. »Machen Sie uns jetzt Vorwürfe, weil es nicht geklappt hat? Sie hätten ja zurückbleiben können.«
    »Das wäre vernünftiger gewesen.«
    »Niemand hat Sie gezwungen, mitzukommen!« herrschte Stevens ihn an.
    »Ich hätte mir wenigstens diese Schmerzen erspart«, stöhnte Wills. »Mir kommt vor, als hätten diese schwarzen Teufel mir sämtliche Knochen gebrochen, und es bleibt ihnen keine Zeit mehr, zu heilen.«
    Schritte näherten sich der Tür. Die Schatten holten den nächsten »Gesetzesbrecher«. Diesmal war es George Wills. Er war darüber nicht geschockt. Mühsam erhob er sich. Er blickte Lance Selby und Rock Stevens ernst an und sagte heiser: »Lebt wohl. Wenn es mir schon bestimmt ist, zu gehen, dann werde ich es nicht als Jammerlappen tun. Was auch immer der Blutrichter für mich bereithält, ich werde ihm nicht die Freude machen, um mein Leben zu betteln.«
    Die Schatten stießen ihn aus dem Raum. Krachend fiel die Tür hinter Wills zu.
    »Jetzt sind nur noch wir beide übrig«, sagte Rock Stevens mit bebender Stimme. »Ehrlich gesagt, ich fühle mich elend. Wir werden diese Nacht nicht überleben. Ich hatte noch so viele Pläne. Ich kenne ein Mädchen. Judy Ziegfeld ist ihr Name. Ich hatte vorgehabt, sie zu fragen, ob sie meine Frau werden möchte. Es wäre eine gute Ehe geworden, davon bin ich überzeugt, denn wir haben uns sehr geliebt. Judy hat immer von Kindern geredet. Sie wollte zwei, drei haben. Ich auch. Wir wären eine harmonische Familie geworden. Die Leute hätten uns um unser Glück beneidet… Aber es kamen die Schatten dazwischen. Diese
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher