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GK388 - Der Blutrichter

GK388 - Der Blutrichter

Titel: GK388 - Der Blutrichter
Autoren: A.F.Morland
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mich belogen hast!«
    »Jeden heiligen Eid drauf!« beteuerte Dino Clabber.
    »Naja«, brummte der Bobby. »Vielleicht sagt hin und wieder sogar ein Kerl wie du die Wahrheit.«
    ***
    Vicky Bonney trat neben mich. Sie blickte sich nervös im Livingroom um. Mr. Silver hatte gesagt, daß die Schatten ums Haus schlichen, und wenn er das behauptete, konnten wir es als eine Tatsache hinnehmen.
    »Was willst du tun, Tony?« fragte mich meine Freundin.
    »Wenn sie mich haben wollen, müssen sie mich holen. Ich werde nicht freiwillig zu ihnen hinausgehen«, antwortete ich. Meine Nerven waren straff gespannt. Ich legte meinen Arm um Vickys Taille. »Du bleibst in meiner Nähe, verstanden? Geh in keinen anderen Raum. Die Schatten könnten inzwischen in unser Haus eingedrungen sein. Wenn wir beisammen bleiben, sind wir verhältnismäßig sicher vor ihnen.«
    »Ich habe Angst, Tony«, flüsterte Vicky.
    »Ich würde nicht ehrlich sein, wenn ich behauptete, mich würde die Geschichte völlig kalt lassen«, gab ich zurück. Ich wandte mich an Mr. Silver. »Wie viele körnen es sein?«
    Der Hüne mit den Silberhaaren zuckte mit den Schultern. »Das weiß ich nicht. Ich kann es nicht feststellen. Aber ich denke, daß es mehr sind als bei Lance. Sie müssen hier massiver auftreten, wenn sie mit uns fertigwerden wollen.«
    »Kann ihnen das gelingen?« fragte Vicky heiser.
    »Viele Hunde sind des Hasen Tod«, erwiderte Mr. Silver nur, und Vicky wußte, was er damit sagen wollte.
    Wir verhielten uns einen Augenblick still und lauschten. Mir war, als hörte ich ein geisterhaftes Kratzen am Fenster. Meine Wangenmuskeln zuckten. So leicht wollte ich es den Schergen des Blutrichters nicht machen. Die Gegenseite würde viele Verluste zu verzeichnen haben.
    Dafür sorgte ich vor.
    Ich holte meinen Colt Diamondback und einen Reserve-Colt.
    Beide Waffen waren mit geweihten Silberkugeln geladen. Damit konnte ich unter den Schatten eine Menge Schaden anrichten. Das geweihte Silber würde sie in Stücke reißen.
    Ich drückte Vicky Bonney den Reserve-Colt in die Hand. Sie konnte damit umgehen. Wir trainierten oft zusammen auf dem Prüfstand im Keller unseres Hauses, und manchmal verblüffte mich das blonde Mädchen geradezu mit seiner Treffsicherheit.
    Es war nicht erst einmal vorgekommen, daß Vicky bei einem Wettschießen besser abgeschnitten hatte als ich. Sie war sehr ehrgeizig.
    »Wenn sie in unser Haus eindringen, machst du von der Waffe Gebrauch«, sagte ich.
    »Okay, Tony.«
    Ich streichelte ihre Wange. »Es wird alles gut.«
    »Ja. Hoffentlich.«
    Mr. Silver massierte mit den Händen sein Gesicht. »Vielleicht sollte ich hinausgehen und mich um die Schatten kümmern.«
    Wir vernahmen ein Geräusch. Oben. Wir richteten die Blicke zur Decke. Und wir wußten, daß die Schatten nun im Haus waren. Mein Mund wurde trocken. Ich entsicherte meinen Colt Diamondback.
    Vicky zitterte vor Aufregung. Ihr Gesicht war blaß. Sie tat mir leid. Ich hätte viel darum gegeben, wenn ich sie in diesem Augenblick nach Paris, Rom Wien oder sonst wohin verschwinden lassen hätte können.
    Aber ich war kein Zauberer.
    Das Geräusch im Obergeschoß wiederholte sich.
    Ich sah, wie Vicky zusammenzuckte.
    Gleichzeitig klopfte jemand an die Haustür. Vicky fuhr mit einem Seufzer herum. Ich lächelte sie an, obwohl mir nicht nach Lächeln zumute war »Schmeiß jetzt bloß die Nerven nicht weg, Mädchen. Du brauchst sie noch.«
    »Mach dir um mich keine Sorgen Tony«, sagte Vicky tapfer.
    Aber – verdammt noch mal – ich machte mir trotzdem Sorgen um sie. Nicht um mich. Aber um sie.
    Mr. Silver blies seinen gewaltiges Brustkorb auf. Seine perlmuttfarbenen Augen verengten sich. Es klopfte abermals. Dumpf hallten die Schläge durch das Haus.
    Der Ex-Dämon nickte mir zu. »Bleib du bei Vicky, Tony. Und ich kauf’ mir die Schatten, die vor der Haustür stehen.«
    »Bist du sicher, daß du mit ihnen allein fertig wirst?« fragte ich.
    »Das läßt sich leicht feststellen«, knurrte der Ex-Dämon und verließ den Livingroom. Vicky Bonney und ich blickten ihm nach. Er erreichte die Tür. Unerschrocken schloß er auf, und dann öffnete er.
    Vier Schatten standen draußen.
    Sie warfen sich sofort auf den Hünen, packten ihn und stießen ihn zurück. Sie wollten ihn zu Fall bringen. Mr. Silver schüttelte einen von ihnen ab.
    Die andern drei versuchten ihn niederzuringen.
    Der Ex-Dämon schlug mit seiner Silberfaust zu. Er traf das Wesen, das er abgeschüttelt hatte. Es
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