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GK388 - Der Blutrichter

GK388 - Der Blutrichter

Titel: GK388 - Der Blutrichter
Autoren: A.F.Morland
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irgendwelcher Höllenwesen. Vielleicht hatten sie die Absicht, ihn in eine andere Welt abzutransportieren.
    Vielleicht aber hatten sie lediglich die Absicht, ihn noch eine Weile in seiner furchtbaren Angst zappeln zu lassen, ehe sie ihm auf irgendeine grausame Weise das Leben nahmen.
    Boten aus der Hölle sind immer grausam.
    Es bereitet ihnen ein teuflisches Vergnügen, Menschen bis aufs Blut zu quälen. »O nein«, jammerte David McKay. »Nein, nein, nein…«
    Die Schritte erreichten die Tür. Mit einem dumpfen Knall flog der Riegel draußen zur Seite. Ein Schlüssel wurde im Schloß gedreht. Die Tür schwang auf. McKay verhielt sich mucksmäuschenstill. Seine Augen weiteten sich. Er sah die Schatten.
    Und einen Mann. Der bekam von ihnen einen derben Stoß. Er stolperte in den Raum, auf den zitternden Fischer zu.
    Hinter ihm krachte die Tür wieder zu.
    Der Schlüssel drehte sich. Der Riegel knallte. Die Schritte entfernten sich. McKay hockte auf dem Boden und atmete auf. Er war noch einmal davongekommen. Die Schatten wollten ihn noch nicht haben. Sein Leben war auf unbestimmte Zeit verlängert worden.
    Der Mann, den die Schatten gebracht hatten, schien McKay noch nicht bemerkt zu haben. Er schüttelte mehrmals benommen den Kopf.
    McKay bewegte sich zögernd.
    Der untersetzte Mann blickte in seine Richtung. »Wo bin ich hier?« fragte er.
    McKay erhob sich. »Ich habe keine Ahnung.«
    »Haben auch Sie die Schatten geholt?«
    Der Fischer nickte ernst. »Die Hölle hat nach uns gegriffen. Ich habe keine Ahnung, warum. Ich habe noch nie etwas Böses getan…« McKay erzählte, wie die Schatten auf sein Hausboot gekommen waren. »Es war entsetzlich. Ich dachte, die Todesangst würde mich umbringen.«
    »Was ist aus Ihrem Freund geworden?«
    »Keine Ahnung. Vielleicht haben ihn die Schatten erschlagen. Er wollte mir helfen… Mein Name ist übrigens McKay. David McKay.«
    »George Wills«, sagte der andere.
    »Wo haben die Unheimlichen Sie erwischt?«
    »In meinem Haus. Es gelang mir noch, die Polizei zu verständigen, aber der Desk Sergeant hielt mich wahrscheinlich für verrückt.«
    »Werden diese schwarzen Teufel uns umbringen, Mr. Wills?«
    »Das kann ich mir nicht gut vorstellen.«
    »Wieso nicht?«
    »Hätten sie das nicht schon längst tun können? Sie hätten Sie auf Ihrem Hausboot und mich in meinem Haus töten können, ohne daß sie jemand daran hätte hindern können. Statt dessen schleppten sie uns hierher. Das muß einen Grund haben.«
    McKay faßte neue Hoffnung. »Vielleicht haben Sie recht. So habe ich die Sache noch nicht betrachtet. Aber wenn diese Kerle uns nicht umbringen wollen, was haben sie dann mit uns vor?«
    »Ich wollte, ich wüßte es. Haben Sie schon versucht, auszubrechen?«
    Der Fischer schüttelte den Kopf. »Dazu bin ich noch nicht lange genug hier. Aber ich halte es für ausgeschlossen, daß uns eine Flucht gelingt. Nicht bei diesen Unheimlichen. Wie hat man Sie hergebracht?«
    »Das weiß ich nicht. Ich verlor vorübergehend das Bewußtsein, kam erst draußen in diesem Gang zu mir.«
    »Dann haben Sie also keine Ahnung, wohin der Gang führt.«
    »Nicht die geringste«, gab George Wills zerknirscht zu. »Verdammt, ich möchte endlich wissen, was wir hier sollen.«
    David McKay schüttelte mit bekümmerter Miene den Kopf. »Ich weiß nicht, ob ich es auch wissen möchte. Die Antwort auf diese Frage könnte mich vielleicht umbringen.«
    Wills begab sich zur Tür.
    Er hatte ein Taschenmesser bei sich. Damit stichelte er eine Weile im Schloß herum. Ohne Erfolg. Und als versuchte, die Klinge zwischen Tür und Rahmen hineinzuschieben, brach der Stahl.
    »Mist«, ärgerte sich George Wills.
    »Von hier kommen wir nicht weg«, sagte McKay.
    Wills trommelte mit seinen Fäusten gegen die Tür und brüllte aus Leibeskräften.
    »Das hat auch keinen Zweck. Das habe ich auch schon getan«, sagte McKay. »Die reagieren nicht darauf.«
    Aber er irrte. Diesmal reagierten die Schatten.
    Jemand kam.
    Die Tür wurde geöffnet. Ein hochgewachsener Schatten trat ein.
    »Seid ihr außerirdische Wesen?« fragte George Wills.
    »Wir kommen von keinem anderen Planeten«, antwortete der Unheimliche zu Wills’ großer Verblüffung.
    Zum erstenmal hörte auch McKay ein Wesen sprechen. Die Stimme klang hohl und furchterregend. »Ihr seid Abgesandte der Hölle, nicht wahr?« preßte der Fischer mühsam hervor.
    »Du hast es erfaßt«, sagte der Unheimliche spröde.
    »Warum habt ihr uns verschleppt?«
    »Ihr
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