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GK388 - Der Blutrichter

GK388 - Der Blutrichter

Titel: GK388 - Der Blutrichter
Autoren: A.F.Morland
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Parapsychologe pumpte so viel Sauerstoff wie möglich in seine Lungen, um sich zu erholen. Dann stemmte er sich von der Tür ab und begab sich ins Wohnzimmer.
    Er wollte Tony Ballard anrufen und ihm berichten, was vorgefallen war.
    Mißtrauisch betrat er den Livingroom. War der Schatten allein gewesen? Oder hatte er Komplizen, die hier drinnen auf den Hausbesitzer warteten? Lance machte sofort Licht.
    Der Raum war unverändert.
    Lance tat einen erleichterten Atemzug.
    Dort stand das Telefon. Der Parapsychologe ging darauf zu. Plötzlich übersprang sein Herz einen Schlag. Er sah den Schatten wieder. Vor der Terrassentür stand er. Nicht mehr allein. Zwei weitere Schatten waren bei ihm. Lance Selby erstarrte für einen Moment.
    Einer der Unheimlichen hob die Faust.
    In der nächsten Sekunde klirrte das Glas. Der Schatten hatte es eingeschlagen, und nun hämmerte er die langen dolchartigen Splitter aus dem Rahmen…
    ***
    »Was war das?« fragte Vicky Bonney und hob den Kopf.
    Ich zuckte mit den Schultern. »Da ist ein Fenster kaputtgegangen.«
    »Der Wind«, sagte Mr. Silver und zog die Mundwinkel unbekümmert nach unten.
    »Das Lüftchen, das heute weht, kann doch kein Fenster kaputtschlagen!« sagte meine Freundin. Ihre veilchenblauen Augen blitzten beunruhigt.
    Ihre Unruhe steckte Mr. Silver an. »Es kam von nebenan, Tony«, sagte er. »Von Lances Haus. Ob alles drüben in Ordnung ist?«
    Die Worte des Ex-Dämons stachelten auch meine Unruhe an. Ich griff zum Telefon und wählte Lances Nummer. »Mal sehen, was er dazu sagt«, meinte ich.
    Aber Lance hob nicht ab. Sonderbar. Ich legte auf.
    »Ich sage euch, irgend etwas stimmt da nicht«, behauptete Vicky Bonney.
    Ich trat ans Fenster und blickte zu Lance Selbys Haus hinüber. Im Wohnzimmer brannte Licht. Wieso hob er nicht ab? Er war doch zu Hause, und er war nicht taub. Er mußte das Läuten doch gehört haben.
    Ich rief noch einmal an.
    Wieder meldete sich Lance nicht.
    »Warum geht ihr nicht hinüber und seht nach dem Rechten?« fragte Vicky.
    Ich blickte Mr. Silver an. »Wollen wir?«
    »Es ist unsere nachbarliche Pflicht«, tönte der Hüne und erhob sich. »Sind gleich wieder zurück«, sagte ich in Vickys Richtung.
    Dann verließ ich mit meinem Freund und Kampfgefährten unser Haus. Mr. Silvers Haut begann silbrig zu schimmern. Ein Beweis dafür, daß er aufgeregt war.
    »Womit rechnest du?« fragte ich ihn.
    »Kann ich nicht sagen«, erwiderte er. »Aber mein kleiner Finger läßt mich wissen, daß wir uns auf was gefaßt machen sollen.«
    »Worauf?«
    »Wir werden es gleich wissen, Tony!« knurrte der Hüne.
    Wir erreichten die Haustür von Lance Selbys Heim. Ich schellte, behielt den Daumen auf dem Knopf. Die Unruhe überschwemmte mich allmählich. Ich fing an, mich ernsthaft um Lance zu sorgen. Als er nicht sofort an die Tür kam und uns sagte, daß alles okay war, ließ ich den Klingelknopf los.
    Wer auf so langes Läuten nicht reagiert, der kann nicht, weil er verhindert ist.
    »Soll ich die Tür aufbrechen, Tony?« fragte der Ex-Dämon.
    »Kannst du dir die Reparatur leisten?«
    »Auf jeden Fall.«
    »Ich habe eine bessere Idee. Wir versuchen über die Terrasse ins Haus zu gelangen.«
    »Einverstanden.«
    Wir liefen an einer hohen Reihe von Heckenpflanzen vorbei.
    »Zertrample ihm nicht sein Blumenbeet«, sagte ich zu Mr. Silver und sprang über die farbige Pracht, auf die das Licht vom Wohnzimmer fiel. Der Ex-Dämon folgte meinem Beispiel. Wir erreichten die Terrasse.
    Ich hörte Kampflärm.
    »Verdammt!« entfuhr es Mr. Silver, »Lance ist in Schwierigkeiten.«
    Ich ballte meine Rechte. »Nicht mehr lange.«
    Wir hasteten weiter. Glasscherben knirschten unter unseren Schuhen. Ich fegte mit der Linken den Vorhang zur Seite, der sich mir entgegenbauschte und im nächsten Moment sah ich vier pechschwarze Gestalten, die unseren Freund bedrängten…
    ***
    Schritte!
    David McKay zuckte wie unter einem Peitschenhieb zusammen. Kamen die Schatten? Würden ihm die Höllenboten nun den Rest geben? Der Fischer wischte sich die Tränen von den Wangen. Er zitterte wie Espenlaub, erhob sich nicht, sondern kroch auf allen vieren von der Tür weg.
    Hallend kamen die Schritte näher.
    McKay preßte sich an die feuchte, kalte Wand.
    Er schlug die Hände vors Gesicht und wagte kaum zu atmen. Starr war sein Blick auf die schwere Bohlentür gerichtet. Gleich würde sie sich öffnen.
    Und dann…
    Der Fischer hatte nicht den Mut, weiterzudenken. Er war ein Gefangener
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