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GK379 - Das Auge des Bösen

GK379 - Das Auge des Bösen

Titel: GK379 - Das Auge des Bösen
Autoren: A.F.Morland
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gespenstische Szene. Hier stand Cecil Cilento. Dort stand Hal W. Lawn. Zwei Statuen aus weißem Salz. Aber auch die Lebenden standen wie Statuen da. Was sie erlebt hatten, konnten sie nicht begreifen. Es würde lange dauern, bis sie diesen Schock verdaut hatten, das war gewiß.
    Bei Lawns Anblick krampfte sich wieder mein Herz zusammen. Warum hatte er unbedingt meinen Job tun wollen? Er hätte noch leben können, wenn er sich nicht zu dieser tödlichen Unbesonnenheit hätte hinreißen lassen.
    Ich verlangte meinen Colt Diamondback zurück und bekam ihn.
    Keiner sagte ein Wort.
    Die Gangster schienen ihre Stimme verloren zu haben.
    Ich machte mir nicht die Mühe, die Enttäuschung, die mich erfüllte, zu verbergen. Mehr denn je wollte ich den Mann mit den Todesaugen jetzt kriegen, aber wie sollte ich es anstellen, um ihm noch mal zu begegnen?
    Keenan Garro fiel mir ein.
    Wenn er wußte, wo sein Todesbote sich befand, würde er es mir sagen müssen. Ich würde einen Weg finden, um es aus ihm herauszubekommen.
    Von Cilentos Männern erhielt ich Garros Adresse. Ich riet ihnen, die Polizei zu verständigen und verließ dann das Dach. Der Expreßlift brachte mich in wenigen Sekunden nach unten.
    Als ich mich in Hal W. Lawns Wagen setzte, zog sich plötzlich meine Kopfhaut zusammen. Frank! schoß es mir durch den Kopf. Großer Gott, im Trubel der Geschehnisse hatte ich meinen Freund ganz vergessen.
    Frank Esslin hatte sich zu Glenda Goon begeben. Was war aus seiner Aktion geworden? Ein voller Erfolg? Oder eine totale Niederlage? Beides war möglich. Ich fuhr zunächst nur bis zur nächsten öffentlichen Fernsprechzelle.
    Dort sprang ich aus dem Fahrzeug des Reporters und rief bei Frank zu Hause an. Ich ließ es lange läuten.
    Als Frank Esslin nicht abhob, glaubte ich zu wissen, daß er Schiffbruch erlitten hatte. Sofort fingen die Gedanken in meinem Schädel an, Karussell zu fahren.
    Wie schlimm würde es für Frank kommen, wenn Garro ihn erwischt hatte? Da Keenan Garro nicht als zimperlich galt, war es durchaus denkbar, daß er Frank für seine Aktion mit dem Tod bestrafte.
    Und wer würde in Garros Auftrag Frank Esslin das Leben nehmen?
    Ich war davon überzeugt, daß Garro damit den Mann mit den Killeraugen beauftragen würde, und das rief ein heftiges Ziehen in meinen Eingeweiden hervor.
    ***
    Ich brannte darauf, dem Mann aus der Hölle wieder zu begegnen. Keenan Garro wohnte in Queens Village. Dorthin war ich unterwegs.
    Ich raste über den Grand Central Parkway, beachtete die Speedlimits nicht. Die Polizei würde Verständnis für meine Eile aufbringen, wenn ich ihr sagte, was mich dazu trieb.
    Ich fuhr Vollgas, gab Bleisohle.
    Forest Hills lag hinter mir. Links tauchte das Gelände der St. Johns University auf, dann kam der Cunningham Park.
    Wenig später war ich runter vom Parkway und lenkte Lawns Auto den Springfield Boulevard entlang. Hier mußte ich das Tempo stark drosseln. Es wäre unverantwortlich gewesen, die hohe Geschwindigkeit beizubehalten.
    Queens Village.
    Ich hatte mein Ziel schon fast erreicht. Nun mußte ich mich auf einiges gefaßt machen. Keenan Garro war bestimmt nicht leicht zu überfahren. Es würde hart auf hart kommen. Letztlich würde er mir aber doch sagen müssen, wo der Mann aus der Hölle steckte.
    Hoffentlich wußte er es.
    Garro war in der Braddock Avenue zu Hause. Nahe seinem Grundstück ließ ich den Wagen ausrollen. Meine Zunge huschte über die trockenen Lippen, ein Beweis dafür, daß ich nervös war, Es hing ja auch eine ganze Menge von diesem Besuch ab.
    In dem Moment, wo ich den Wagenschlag aufstoßen wollte, öffnete sich das schwere Tor der Grundstückseinfahrt.
    Ein grauer Cadillac tauchte auf. Er war mit fünf Mann besetzt. Der Wagen bog nach links ab und rollte in meine Richtung.
    Ich rutschte hinter dem Lenkrad nach unten, um nicht gesehen zu werden. Einige Gesichter waren mir bekannt.
    Zum Beispiel das von Keenan Garro.
    Und das von Frank Esslin!
    Mir gab es einen Stich ins Herz, als ich meinen Freund sah. Er saß im Fond des Wagens. Eingeklemmt zwischen zwei bulligen Gangstern.
    Man hatte Frank also erwischt – wie ich es befürchtet hatte. Wohin brachten sie ihn jetzt? Fieberhaft überlegte ich.
    Ich vermutete, daß sie Frank Esslin an einen Ort brachten, wo sich der Mann mit den Killeraugen seiner dann annehmen würde.
    Ob ich mit meiner Vermutung richtig lag oder nicht, war im Augenblick nicht so wichtig. Wichtig war lediglich, daß ich Frank so bald wie möglich
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