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GK363 - Die Toteninsel

GK363 - Die Toteninsel

Titel: GK363 - Die Toteninsel
Autoren: A.F.Morland
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zwischen seiner leichtfertigen Frau Olivia und ihrem Tennislehrer etwas lief, doch er tolerierte es, weil er seine Frau liebte und hoffte, daß sie eines Tages genug von Woodrow Cole haben und zu ihm zurückkehren würde.
    Doch es sollte anders kommen.
    Ganz anders!
    Cole wohnte in einem kleinen möblierten Haus, das nicht ihm gehörte.
    Er hatte es von einer Bekannten zur Verfügung gestellt bekommen und bezahlte eine Spottmiete. Bloß, damit das Kind einen Namen hatte, denn die Vermieterin war genauso verrückt nach Woodrow Cole wie die meisten Frauen.
    Er war im Augenblick nicht allein.
    Olivia Culp war bei ihm.
    Es mißfiel ihr, daß er sich schon wieder einen Scotch eingegossen hatte. Sie rechnete nach und kam auf die Zahl sieben.
    Sieben Whiskys hatte Woodrow in der kurzen Zeit, die sie bei ihm war, schon getrunken.
    Er schien die Absicht zu haben, sich zu besaufen.
    »Trink doch nicht so viel!« sagte sie ärgerlich.
    »Du weißt, ich hab’s nicht gern, wenn man mir Vorschriften macht, Baby.« gab er grinsend zurück. Er goß noch Scotch drauf, um Olivia zu zeigen, daß sie nichts zu melden hatte.
    »Ich bin hier, weil ich mit dir reden muß, Woodrow.«
    »Okay. Ich höre.«
    Olivia Culp erhob sich aus dem weichen grauen Samtsessel, in dem sie seit ihrem Eintreffen gesessen hatte.
    Sie war eine bildschöne schwarzhaarige Frau mit dunklen, leidenschaftlichen Augen. Sie war schlank, und ihr großer Busen stand beinahe im Mißverhältnis zu ihrer Figur.
    Woodrow Cole leckte sich die Lippen und setzte dann das Scotchglas an den Mund. Während er trank, betrachtete er Olivia über den Rand des Glases hinweg.
    Sie war jetzt reich.
    Stinkreich!
    Denn alles, was Barry Culp besessen hatte, gehörte nun ihr, weil das Totenhemd keine Taschen hat und weil Barry Culp dorthin, wohin er gegangen war, das viele Geld nicht mitnehmen konnte.
    Olivia ging im Wohnzimmer unruhig auf und ab.
    »Nun«, sagte Woodrow Cole schmunzelnd. »Ich warte darauf, daß du mir sagst, was dich bedrückt, Baby.«
    Olivia wirbelte herum. Sie sah Cole mit funkelnden Augen an. »Muß ich es dir wirklich erst sagen, Woodrow? Kommst du nicht von selbst drauf?«
    Er trank wieder.
    Olivia Culp wies auf das Glas. »Das ist keine Lösung, Woodrow. Das ist bestenfalls eine kurze Flucht vor der Wirklichkeit. Der Alkohol läßt dich nicht für lange vergessen!«
    »Was sollte ich denn vergessen, he?«
    »Frag doch nicht so idiotisch. Vielleicht Barry Culp, meinen Mann, den wir beide…«
    Woodrow Cole hob abwehrend die linke Hand. »Also wir wollen doch gleich mal eines klarstellen, Süße, damit habe ich nichts zu tun.«
    Olivias Augen weiteten sich vor Entrüstung. »Ich höre wohl nicht richtig.«
    »Habe ich denn deinen Mann vergiftet?« fragte Cole spöttisch. »Oder warst du es, die ihm monatelang eine winzige Prise Gift in den Morgenkaffee getan hat?«
    »Nein, Woodrow, das hast du nicht getan.«
    »Na also.«
    »Aber es war deine Idee, Barry zu vergiften. Du hast mir gesagt, welches Gift ich nehmen solle. Eines, das man später im Körper der Leiche nicht nachweisen könne. Und du hast mir auch verraten, wo ich ein solches Gift bekommen könne.«
    »Na schön. Zugegeben, das habe ich dir gesagt. Aber habe ich dich in irgendeiner Weise dazu gezwungen, Barry zu töten?«
    »Tu doch nicht so scheinheilig. Du warst genauso scharf auf sein Geld wie ich! Du wußtest, daß dir sein Vermögen in den Schoß fallen würde, wenn du mich dazu bringen konntest, Barry zu beseitigen. Du hast versprochen, mich zu heiraten, wenn Barry nicht mehr lebt. Du hast gesagt, daß sich vieles für uns beide ändern würde, wenn Barry nicht mehr zwischen uns steht, daß wir nach Barrys Tod die glücklichsten Menschen auf der Welt sein würden. Ich frage dich, wo ist das versprochene Glück?«
    »Du mußt Geduld haben, Olivia.«
    »Die habe ich aber nicht, verdammt noch mal!« schrie die Frau.
    »Dein Mann ist erst seit kurzem tot. Du mußt den Leuten erst mal die trauernde Witwe vorspielen. Man würde Verdacht schöpfen, wenn du und ich schon jetzt… Deshalb finde ich es auch nicht gut, daß du am hellichten Tag hierher…«
    »Ich habe ein Problem am Hals, das auch das deine ist, Woodrow. Selbst wenn du dich davon noch so sehr zu distanzieren versuchst! Wir haben Barry Culp gemeinsam umgebracht. Du hattest die Idee, und ich habe sie für dich ausgeführt.«
    Cole legte die Hand auf seine Brust. »Doch nicht für mich.«
    »Für wert denn sonst?«
    »Na für dich. Du
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