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GK352 - Miß Zombie

GK352 - Miß Zombie

Titel: GK352 - Miß Zombie
Autoren: A.F.Morland
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heute?« erkundigte sich Mr. Silver.
    »Zunächst einmal werde ich mich im Krankenhaus nach Chuck Mailers Befinden erkundigen.«
    »Und danach?«
    »Mal sehen.«
    Ich aß zwei Buttertoasts und ein weiches Ei. Mr. Silver grinste. »Du hast einen gesegneten Appetit.«
    »Und du bist eine hervorragende Hausfrau. Auf deinen Kaffee kannst du stolz sein.«
    »Hat er dir geschmeckt?«
    »Ausgezeichnet. Hast du Schnürsenkel mitgekocht?«
    »Undankbarer Kerl!« knurrte der Hüne mit den Silberhaaren. Er räumte das Geschirr weg. Viertel vor zehn holte ich meinen Peugeot aus der Garage. Mr. Silver nahm auf dem Beifahrersitz Platz. Sein Gewicht ließ die Federung ächzen.
    »Mein nächstes Fahrzeug wird ein Tieflader«, sagte ich schmunzelnd.
    »Du hast heute wohl deine giftige Ader, wie?« gab der Ex-Dämon verstimmt zurück.
    »Ab und zu tut das ganz gut. Es belebt unsere Freundschaft.«
    »Das wage ich stark zu bezweifeln.«
    Wir brauchten zwanzig Minuten bis zum Krankenhaus. Es freute mich, zu hören, daß Chuck Mailer die Krise gut überstanden hatte. Der junge Arzt, mit dem wir sprachen, gab sich optimistisch. »In ein paar Tagen darf Mr. Mailer wahrscheinlich wieder nach Hause gehen.«
    »Haben Sie ihm das schon gesagt, Doc?« fragte ich.
    »Ich habe es angedeutet, um den Genesungsprozeß zu beschleunigen.«
    »Besteht die Möglichkeit, ihn kurz zu sehen?«
    Der Arzt überlegte. »Nur ein paar Minuten. Und Sie dürfen ihn nicht aufregen.«
    »Bestimmt nicht.«
    Als wir das Krankenzimmer betraten, gab es mir einen Stich. Chuck Mailer schien nur noch künstlich am Leben erhalten zu werden. Er war an zahlreiche Apparaturen und Geräte angeschlossen. Infusionsflaschen hingen über ihm. Schläuche und Drähte umgaben ihn. Sah so ein Mann aus, der über dem Berg war? Nun, ich war kein Arzt und mußte deshalb glauben, was der Doc gesagt hatte.
    Vorsichtig schlich ich näher an den Mann heran.
    Er hatte die Augen geschlossen, schien zu schlafen.
    Jetzt spürte er meine Nähe.
    Seine Lider hoben sich. Er sah mich und lächelte, und dieses Lächeln verriet mir, daß der Arzt die Wahrheit gesagt hatte. Chuck Mailer ging es schon wieder besser.
    »Hallo«, sagte ich.
    »Mr. Ballard.«
    »Darf ich Ihnen meinen Freund Mr. Silver vorstellen?«
    Mailer nickte in die Richtung des Ex-Dämons. Dann richteten sich seine Augen wieder auf mich. »Sie haben mir gestern das Leben gerettet.«
    »War doch selbstverständlich.«
    »Wenn Sie mich nicht hierher gebracht hätten…«
    »Vergessen Sie’s, Mr. Mailer.«
    »Ich habe dem Arzt nichts von unserem Erlebnis in der Eremitage erzählt. Ich wollte nicht, daß er denkt, ich wäre verrückt.«
    »Ich kann jeden verstehen, der sich weigert, einen solchen Bericht zu glauben.«
    »Mr. Silver ist Ihre Verstärkung, nicht wahr?«
    »So ist es, Mr. Mailer.«
    »Haben Sie sich um Hannah Hunter gekümmert?«
    »Ich hab’s versucht. Gleich nachdem ich Sie hier abgeliefert hatte, fuhr ich zum Kurhotel«, sagte ich, und ich berichtete dem Mann in abgeschwächter Form was ich danach alles erlebt hatte. Seine Stirn kräuselte sich. Es gefiel ihm nicht, daß mir Hannah durch die Lappen gegangen war, und er sah schwarz für die beiden Verbrecher, die die Untote gekidnappt hatten. Er war davon überzeugt, daß Hannah die Männer bereits getötet hatte, und ich mußte mir insgeheim eingestehen, daß auch ich etwas in dieser Art befürchtete.
    Ich hatte Fiona Chipp und Candice Blagg zwar ausgeschaltet, doch wenn man es genau betrachtete, hatte ich damit nicht viel erreicht, denn wenn die Gangster zu Untoten geworden waren, dann war Rufus’ Höllen-Quartett wieder vollzählig.
    »Sie müssen alles versuchen, um Hannah Hunter unschädlich zu machen, Mr. Ballard«, sagte Chuck Mailer.
    Ich nickte ernst. »Das habe ich vor.«
    Ich gab mich ziemlich zuversichtlich, daß es mir noch heute gelingen würde, Hannah, Rufus und die beiden Gangster aufzustöbern.
    In Wirklichkeit aber hatte ich keinen Grund für diesen Optimismus, aber das band ich Chuck Mailer nicht auf die große Geiernase.
    Die Tür wurde geöffnet. Der junge Arzt steckte den Kopf herein. »Sie sollten jetzt gehen, Gentlemen«, sagte er freundlich, aber bestimmt. »Wenn Sie möchten, können Sie morgen ja wiederkommen.«
    Ich kniff ein Auge zu. »Dann bis morgen, Mr. Mailer. Und - machen Sie mir keine Schande. Morgen möchte ich keine Drähte und Schläuche mehr sehen, verstanden?«
    »Ich werde mir die größte Mühe geben, Mr. Ballard.«
    »Das hört
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