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GK311 - Die Todesengel

GK311 - Die Todesengel

Titel: GK311 - Die Todesengel
Autoren: A.F.Morland
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befreien.
    Endlich!
    Ich konnte wieder Arme und Beine gebrauchen. Octopus’ Tentakel waren bereits auf die Hälfte ihrer normalen Länge angewachsen.
    Der Krakendämon wollte mich packen und als Geisel benützen, denn wenn er mich in seine Gewalt bekommen hätte, hätte er Mr. Silver unter Druck setzen können.
    Mein Freund hätte nichts unternommen, was mein Leben auch nur im geringsten gefährdet hätte.
    Die saugnapfbewehrten Fangarme zuckten auf mich zu.
    Mit einem Sprung zurück brachte ich mich vor ihnen in Sicherheit. Zwei von ihnen streiften ekelig und kalt mein Gesicht.
    Ich stolperte über eine Bodenunebenheit und fiel.
    Hart knallte ich auf die Bretter. Und dann sah ich etwas, das mich um meinen Freund fürchten ließ: Die goldene Gürtelschnalle des Dämons, der gelbe Krake, schwoll zu doppelter Größe an.
    »Vorsicht, Silver!« rief ich, als ich bemerkte, wie sich die dunklen Edelsteinaugen auf den Ex-Dämon richteten.
    Und schon flogen zwei gleißende Feuerlanzen aus den Augen des goldenen Kraken. Octopus versuchte Mr. Silver mit der gleichen Waffe zu schlagen, die dieser gegen die Dämonendienerinnen eingesetzt hatte.
    Der Ex-Dämon warf sich blitzschnell zur Seite.
    Aber nicht schnell genug.
    Eine der beiden Lanzen raste an ihm vorbei, aber die zweite traf ihn an der Hüfte. Mir blieb das Herz fast stehen, als ich sah, wie sich mein Freund und Kampfgefährte - noch in der Luft -krümmte.
    Sein Gesicht war schmerzverzerrt.
    Er landete schwer auf dem Boden, wollte sich ächzend erheben, schaffte es aber nicht.
    Ich hatte das Gefühl, mir würden sämtliche Haare zu Berge stehen.
    Mr. Silver angeschlagen! Verletzt! Kampfunfähig!
    Das Blatt hatte sich zu Octopus’ Gunsten gewendet. Es war zu befürchten, daß der Krakendämon jetzt sofort nachhaken und meinem Freund den Rest geben würde.
    Ich mußte das verhindern.
    Aber wie?
    Ich hatte den Eindruck, ein schwarzer Schleier würde sich über meine Augen legen. Ich handelte unter einem inneren Zwang.
    Blitzschnell zuckte meine Rechte zur Schulterhalfter. Ich riß den Colt Diamondback heraus. Bevor Octopus meinen Freund mit zwei weiteren Feuerlanzen vernichten konnte, federte ich in Combat-Stellung.
    Ich hielt meine Waffe im Beidhandanschlag.
    Und ich zielte auf den goldenen Kraken. Kurz bevor ich meinen Finger krümmte, zerriß der schwarze Schleier. Ich konnte alles überdeutlich sehen. Der goldene Krake war noch größer geworden.
    Auch seine tödlichen Augen hatten sich vergrößert.
    Es war zu befürchten, daß auch die Blitze, die er daraus abschießen würde, eine größere zerstörerische Kraft hatten.
    Dazu durfte es nicht kommen.
    Ich zielte.
    Schoß!
    Es war so, als hätte meine geweihte Silberkugel eine hochbrisante Dynamitladung getroffen. Ein ohrenbetäubender Knall war die Folge.
    Der goldene Krake explodierte mit einer unvorstellbaren Gewalt. Glutrotes Feuer schoß daraus hervor.
    Die Hitze versengte meine Augenbrauen. Eine gewaltige Druckwelle packte mich und warf mich weit zurück.
    Octopus wurde von der Explosion zerfetzt. Nichts blieb von ihm übrig, außer penetrantem Schwefelgestank.
    Ich blickte ungläubig auf meinen Revolver. Hatte ich es tatsächlich geschafft? War es mir wirklich gelungen, mit meiner geweihten Silberkugel den wunden Punkt des gefährlichen Dämons zu treffen?
    Es war geschafft.
    Ich steckte den Colt weg.
    Mr. Silver stöhnte. Ich eilte zu ihm. Er quälte sich mit schmerzverzerrtem Gesicht auf die Beine. An seiner Hüfte war ein Brandloch.
    Aber ich mußte mir um meinen Freund und Kampfgefährten keine Sorgen machen, denn Mr. Silver war in der Lage, selbst schwerste Verletzungen innerhalb kürzester Zeit zu verkraften.
    Er konzentrierte sich mit geschlossenen Augen auf die Wunde. Er legte beide Hände darauf, und als er die Hände von der Hüfte wieder fortnahm, war er bereits wieder so gut wie neu.
    Ich atmete erleichtert auf.
    »Gratuliere, Tony«, sagte der Ex-Dämon und legte mir seine Hand schwer auf die Schulter.
    »Diesmal war’s verdammt knapp.«
    Mr. Silver zuckte mit den Schultern. »Wenn schon. Was zählt ist: daß wir’s wieder einmal geschafft haben. Ein Team wie wir ist von den Abgesandten der Hölle einfach nicht totzukriegen.«
    »Werd’ mir bloß nicht größenwahnsinnig!« warnte ich den Hünen mit den Silberhaaren.
    Wir verließen das Wrack des Ozeanriesen.
    Ich erinnerte mich daran, daß Octopus davon gesprochen hatte, daß er sich bereits sieben einflußreiche Personen untertan gemacht
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