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GK311 - Die Todesengel

GK311 - Die Todesengel

Titel: GK311 - Die Todesengel
Autoren: A.F.Morland
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mir nach deinem Tod dienen!«
    Meine Kopfhaut zog sich schmerzhaft zusammen. Was Octopus mir soeben eröffnet hatte, war die größte Teufelei, die er mir antun konnte.
    Ich - Tony Ballard, der Dämonenhasser - sollte zum Werkzeug des Bösen werden!
    Octopus winkte mit einem seiner acht Arme, und plötzlich tauchte Cybill vor mir auf. Verführerisch schön noch.
    Jeder, der ihr zum erstenmal begegnete, mußte auf sie hereinfallen. Niemand konnte wissen, daß sich hinter soviel Schönheit das nackte Grauen verbarg.
    Sie lächelte mich triumphierend an. Ein Teufel in Engelsgestalt! Absolut tödlich. Und ich konnte weder meine Arme noch meine Beine gebrauchen. Ich befand mich in einer äußerst kritischen Lage.
    Im Moment sah es so aus, als würde Octopus sein Ziel erreichen. Ich jedenfalls konnte ihn nicht mehr daran hindern.
    Ich konnte überhaupt nichts mehr tun. Und das machte mich rasend vor Wut. »Man sagt, du seist stark und mächtig, Octopus!« rief ich, an meinen magischen Fesseln zerrend.
    Der Krakendämon lachte überheblich. »Man hat dich nicht belogen, Ballard.«
    »Ich glaub’s nicht.«
    »Ünd warum nicht?«
    »Hat es jemand, der wirklich stark und mächtig ist, nötig, seinen Gegner zu fesseln, bevor er ihn töten läßt? Stellt dir das nicht ein Armutszeugnis aus? Warum nimmst du mir die Fesseln nicht ab, schickst Cybill fort und trägst mit mir einen fairen Kampf aus? Bist du zu feige zum Kämpfen? Oder hast du Angst vor mir?«
    Octopus lachte dröhnend. »Wie sollte ich mich vor dir fürchten? Du hast doch am eigenen Leib meine Macht zu spüren bekommen? Ich bin dir weit überlegen. Der Grund, weshalb ich nicht gegen dich kämpfe, ist: Ich bin der Meinung, daß es unter meiner Würde wäre, wenn ich mich mit dir schlagen würde. Es reicht, wenn Cybill sich deiner annimmt!«
    »Du bist der präpotenteste Dämon, der mir jemals untergekommen ist!« schrie ich, um ihn aus der Reserve zu locken.
    Er trat zwei Schritte vor.
    Wie eine Peitsche pfiff einer seiner Tentakel durch die Luft. Klatsch. Der Krakenarm traf mein Gesicht. Meine Wange brannte.
    Ich preßte die Kiefer zusammen und knirschte: »Das würdest du nicht ungestraft tun dürfen, wenn ich nicht gefesselt wäre.«
    Aber Octopus ließ sich auf nichts ein. Er nahm mir die magischen Fesseln nicht ab. Langsam trat er zurück.
    »Ich habe Zazu, Merle und Eileen verloren«, sagte der Krakendämon. »Aber mir steht noch Cybill zur Verfügung, und mit ihrer Hilfe werde ich meine Pläne weiter verwirklichen.« Octopus lachte schaurig. »Mit ihrer und - vor allem auch - mit deiner Hilfe, Tony Ballard!«
    »Ich verachte dich, du feige Kreatur!«
    Octopus wandte sich gelassen an seine Dienerin. »Gib ihm den Todeskuß, Cybill, damit er einer von uns wird!«
    Das bildschöne Gesicht des Mädchens wurde durchscheinend. Ihr bleicher Totenschädel kam zum Vorschein.
    Als sie sich in Bewegung setzte, stockte mir der Atem, denn von diesem Augenblick an hatte ich nur noch wenige Sekunden zu leben…
    ***
    Mr. Silver hörte das Brausen. Er wandte sich um und sah die kreiselnde Säule, die sich zwischen den Wracks hindurchfraß.
    Er rannte los. Der Wirbelsturm war Octopus’ Werk, das war klar. Mr. Silver wollte wissen, was der Krakendämon damit bezweckte.
    Mit langen Sätzen bog er um das Heck eines alten Kahns - und dann sah er, wie sein Freund Tony Ballard von der wirbelnden Säule erfaßt und fortgerissen wurde.
    Der Ex-Dämon versuchte den gefährlichen Kreisel mit einem magischen Befehl zu stoppen, doch die heulende Säule fegte unbeirrt an ihm vorbei.
    Der Hüne mit den Silberhaaren hetzte hinter ihr her. Er sah, wie sie auf einen lecken Ozeanriesen zusauste, zusammenschrumpfte und in dem riesigen Schiff verschwand.
    Das also war Octopus’ derzeitiger Schlupfwinkel. Von hier aus leitete der Krakendämon seine Operationen.
    Entschlossen hastete Mr. Silver auf den Ozeanriesen zu. Er erreichte ein finsteres Leck im Schiffsrumpf.
    Sein Körper stieß gegen einen Widerstand. Es handelte sich um eine magische Sicherung, die unerwünschte Besucher femhalten sollte.
    Doch Mr. Silver durchstieß die Sperre, die nur Menschen abhalten konnte, mit seinem Körper und kletterte in das riesige Schiff.
    Immer mehr Silberpartikelchen bedeckten seine Haut.
    Er bemühte sich, sein verkümmertes Dämonenradar zu aktivieren, und diesmal hatte er Glück. Er konnte Octopus auf Anhieb orten!
    Augenblicklich wußte er, welchen Weg er einschlagen mußte, um auf den Krakendämon zu
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