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GK231 - Der Herr der Ratten

GK231 - Der Herr der Ratten

Titel: GK231 - Der Herr der Ratten
Autoren: A.F.Morland
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Baddel.
    »Neely bildete sich ein, einer bekannten Filmschauspielerin ähnlich zu sehen, und Walter, ihr Freund, bestärkte sie in diesem Glauben, obgleich diese Ähnlichkeit nicht einmal im entferntesten vorhanden war. An diesem Abend brachte Neely dieses Thema wieder aufs Tapet. Zumeist ließ man sie reden. Doch diesmal widersprach ihr Lorie Huston ganz entschieden. Und im Handumdrehen hatten wir den herrlichsten Streit. Lorie riß Neely die Spaghettiträger ihres Kleides ab. Daraufhin griff sich Walter Benson hastig Abe Glass’ Jackett, um damit die Blößen seiner Freundin zu bedecken. Abe kam angewetzt. Er wollte den Tumult geschickt für seine Zwecke ausnützen, und langte dabei ausgerechnet in seine eigene Tasche. Ich wäre beinahe geplatzt vor Lachen, als ich sein belämmertes Gesicht sah, das immer länger wurde, als er erkannte, daß er seine eigene Brieftasche gestohlen hatte…«
    Rankin und Baddel lachten herzlich.
    Plötzlich hob Baddel die Hand. Er war kräftig und rothaarig. Seine Schultern wirkten fleischig, und er überragte den schlanken, dunkelhaarigen Rankin um einen halben Kopf.
    »Was ist?« fragte George Rankin. Das Lachen von vorhin lag immer noch auf seinen Zügen, die sich jetzt langsam glätteten.
    »Ich weiß nicht. War da nicht eben etwas?« fragte Clive Baddel und lauschte. Er vernahm das Plätschern der Wellen, die gegen den Schiffsrumpf schlugen. Mehr nicht.
    Nach einer Weile hob er die Achseln. »Vielleicht habe ich mich geirrt.«
    »Was war denn?« fragte Rankin besorgt.
    »Ich kann’s nicht erklären. Ich hatte das Gefühl, daß wir beide uns nicht allein auf dem Kahn befinden.«
    Rankin schluckte. »Komisch. Jetzt, wo du es sagst, habe ich dieses Gefühl auch. Ob einer der Eniwetokesen…«
    »Was sollten die auf unserem Schnellboot wollen?«
    »Ujelang verlassen – vielleicht«, sagte Rankin.
    »Die sind doch froh, hier Wurzeln schlagen zu dürfen.«
    »Alle?« fragte Rankin zweifelnd.
    »Du denkst an diesen Lago, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Der hat klein beigegeben. Hat wohl schließlich doch eingesehen, daß man nicht gegen den Wind spucken kann.«
    Rankin hob die Schultern und zog den Hals ein. Er wurde dieses unangenehme Gefühl, auf das ihn erst Clive Baddel aufmerksam gemacht hatte, nun nicht mehr los, deshalb schlug er vor, sich mal kurz auf dem Boot umzusehen. Baddel war damit einverstanden.
    Sie lösten sich von der Reling.
    In diesem Augenblick trat ihnen Lago entgegen.
    ***
    Ein Blitzstrahl schoß aus Lagos Stock.
    Er spaltete sich und fuhr George Rankin in beide Augen. Von dieser Sekunde an war Rankin zu Stein erstarrt. Lago hatte es nur noch mit einem Gegner zu tun.
    Clive Baddels Hand zuckte zur Armeepistole. Es gelang ihm auch, die Waffe herauszureißen, doch im nächsten Moment verwandelte sich Lagos Stock in eine lange Lederpeitsche, die sofort durch die Luft pfiff und dein Amerikaner die Pistole aus der Hand schlug.
    Baddel schrie schmerzlich auf.
    Er starrte mit schockgeweiteten Augen auf seine Hand. Sie wies ein breites Brandmal auf. Lago schlug sogleich ein zweitesmal zu. Das schlanke Peitschenende schlang sich um Clive Baddels Hals und tötete ihn.
    Lago warf den toten Soldaten über Bord.
    Danach tippte er George Rankin mit seinem Stock an und knurrte: »Und nun zu dir!«
    George Rankin schüttelte daraufhin seine Starre ab.
    Er hatte von alldem, was geschehen war, nichts mitbekommen. Er wußte nichts von jener Pause, die Lago ihm aufgezwungen hatte. Verwirrt suchte er Clive Baddel. Zufällig fiel sein Blick auf die im Wasser schwimmende Leiche. Er konnte sich nicht vorstellen, wann das passiert sein sollte.
    Clive ist tot! Dieser Schrei hallte durch Rankins Kopf.
    Todesangst befiel ihn mit einem Mal. Er verzichtete darauf, die Pistole zu ziehen. Es erschien ihm vernünftiger herumzuwirbeln und davonzujagen. Lago schenkte ihm drei Meter, dann schleuderte er dem Amerikaner seinen Stock nach. Wieder verwandelte sich dieses Ding innerhalb eines Sekundenbruchteils.
    Noch durch die Luft fliegend, wurde aus dem harten Stock eine biegsame Schlange. Das gereizte Reptil landete auf George Rankins Nacken.
    Als er in seiner Hysterie nach dem Schlangenkopf schlug, biß das Tier unvermittelt zu. Danach ließ es sich fallen, landete auf den Schiffsplanken, kroch zu Lago zurück, an dessen Beinen hoch, und sobald der Insulaner die Schlange in die Hand nahm, wurde sie wieder zu jenem unscheinbaren Stock, der sie noch vor kurzem gewesen war.
    Rankins Todeskampf währte nur
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