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GK102 - Die Rückkehr des Samurai

GK102 - Die Rückkehr des Samurai

Titel: GK102 - Die Rückkehr des Samurai
Autoren: A.F.Morland
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Silver die Bestie, drückte ihr die Kehle mit dem Unterarm zu - minutenlang.
    Ein langer, markerschütternder Seufzer.
    Dann streckte das Scheusal die Pfoten von sich.
    Ich ließ Tiffany stehen. Kalter Schweiß stand auf meiner Stirn.
    Ich schaute Mr. Silver an, der sich nun schwer atmend erhob.
    »Tot?«, fragte ich.
    Mr. Silver schüttelte zu meiner größten Verblüffung den Kopf.
    »Nicht tot?«, fragte ich überflüssigerweise.
    »Du weißt, wie ich zu Dämonen stehe, Tony!«, stieß mein Freund atemlos hervor.
    »Du hasst sie wie die Pest.«
    »Ja.«
    Ich wies auf den leblos daliegenden Wertiger.
    »Warum hast du ihn dann nicht fertig gemacht?«
    »Er hat noch eine Chance, Tony.«
    »Ich verstehe kein Wort.«
    »Er ist zwar ein Wertiger, aber er ist noch kein echter Dämon.«
    Ich stöhnte auf.
    »Ich fürchte, jetzt wird's kompliziert.«
    »Gar nicht. Hör zu: John Cromwell wurde von einem Wertiger infiziert und wurde dadurch selbst zu solch einer Bestie. Aber dadurch wurde er noch nicht zu einem vollwertigen Dämon. Zu einem vollwertigen Dämon wäre er erst nach seinem ersten Mord geworden. Den konnten wir aber gerade noch verhindern. Das heißt, dass er noch eine Chance hat, wieder zu dem zu werden, was er mal war: ein ganz harmloser Mensch.«
    Hinter mir rutschte Tiffany an der Wand nach unten.
    Und sie weinte schluchzend.
    »Wie kann man ihn zurückverwandeln, Silver?«, erkundigte ich mich.
    »Du weißt, dass ich übernatürliche Kräfte besitze.«
    »Damit könntest du ihn retten?«
    »Ich müsste alle diese Kräfte in seinen Körper überfließen lassen. Dann würde es klappen.«
    »Und was ist dann mit dir los?«, fragte ich besorgt.
    » Ich wäre dann leer wie eine Batterie, die allen Strom abgegeben hat.«
    »Für immer?«, fragte ich erschrocken.
    Mr. Silver schüttelte den Kopf.
    »Ich käme in den nächsten Tagen und Wochen wieder zu neuen Kräften. Und wenn es mir gelänge, einen echten Dämon zu töten, dann könnte ich seine Energie sofort an mich reißen. Das hieße, dass ich ab dem Tod eines von mir getöteten Dämons sofort wieder voll aufgeladen wäre.«
    Ich nickte schnell in die Richtung des Grauen erregenden Wertigers.
    »Tu für John Cromwell, was du tun kannst, Silver. Er hat deine Hilfe verdammt nötig.«
    Mein Freund kniete neben der reglosen Bestie nieder.
    Er streckte seine Hände aus.
    Sobald sie sich in Metall verwandelt hatten, presste er sie dem Scheusal zu beiden Seiten fest an den Schädel.
    Er konzentrierte sich angespannt.
    Hinter mir schluchzte immer noch Tiffany Segal. Ich war nicht in der Lage, mich um sie zu kümmern.
    Ich wollte sehen, ob Silvers Experiment klappte.
    Dabei bildete ich mir ein, zu sehen wie Mr. Silvers Kraft auf den Wertiger überströmte.
    Doch nein! Es war keine Einbildung. Es geschah wirklich etwas.
    Mein Herz rumorte vor Freude in meiner Brust. Ich wagte nicht zu atmen. Meine Augen traten weit hervor.
    Gespannt schaute ich auf den Schädel zwischen Silvers silbernen Händen.
    Der Schädel schrumpfte langsam zusammen.
    Er nahm menschliche Formen an.
    Ich sah durch das Fell schon John Cromwells Züge hindurchschimmern.
    Silver schaffte es.
    Verdammt, mein Freund war ein wahrer Teufelskerl.
    Die Krallen an den Pranken verschwanden. Die Pranken wurden wieder zu Händen.
    Mr. Silver gelang es unter Aufbietung all seiner übernatürlichen Kräfte, den Jungen wiederherzustellen.
    Langsam erlosch der silberne Glanz an Silvers Händen.
    Ein Zeichen, dass mein Freund nun leer und ausgebrannt war.
    Was in ihm gesteckt hatte, das befand sich nun in John Cromwells Körper, aus dem das Böse restlos verdrängt worden war.
    Silver hob den Jungen hoch und trug ihn in sein Zimmer.
    Als mein Freund zurückkam, meinte er: »Er wird morgen nicht wissen, was er heute Nacht getan hat. Und keiner von uns sollte es ihm sagen.«
    Ich nickte.
    Tiffany Segal hockte immer noch nackt auf dem Boden.
    Wir halfen ihr auf die Beine.
    Sie war sich ihrer Nacktheit gar nicht bewusst.
    Wir brachten sie ins Bett.
    Sie ließ uns nicht aus dem Zimmer.
    Erst als der Morgen graute, hatten wir sie soweit beruhigt, dass sie einschlief.
    ***
    Nun war Mr. Silver wieder da, wo er schon mal gewesen war.
    Seine Sensoren waren total verkümmert. Er hätte einen Dämon nicht einmal dann gewittert, wenn er neben ihm gestanden und ihm die Hand auf die Schulter gelegt hätte.
    Wir kamen erst spät zum Frühstück.
    Silver war genauso unausgeschlafen wie ich.
    John Cromwell machte einen beneidenswert
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