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GK102 - Die Rückkehr des Samurai

GK102 - Die Rückkehr des Samurai

Titel: GK102 - Die Rückkehr des Samurai
Autoren: A.F.Morland
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erwachte. Mr. Silver rüttelte mich aus einem angenehmen tiefen Schlaf.
    »Tony! Tony! Wach auf! Ich habe mit dir zu reden!«
    Ich schaute meinen Freund vorwurfsvoll an.
    »Wenn es nicht wirklich wichtig ist, Silver, mache ich einen Knoten in deinen verdammten Hals. Dann musst du verhungern! Ein elender Tod!«
    Er hatte meine Nachttischlampe eingeschaltet. Nun riss er mir die Decke vom Körper.
    »Fühl dich ganz wie zu Hause«, knurrte ich. »Liege ich irrtümlich in deinem Bett?«
    »Sei versichert, dass ich dich nicht geweckt hätte, wenn es nicht so wichtig wäre, Tony!«, stieß mein Freund aufgeregt hervor.
    »Okay. Schieß los«, verlangte ich.
    »Es geht um John Cromwell…«
    »Nicht schon wieder!«, stöhnte ich gequält. »Er ist ein netter Junge…«
    »Beantworte mir mal schnell eine Frage, Tony!«
    »Du trampelst verdammt unverschämt auf meinen Nerven herum, Silver«, erwiderte ich.
    »Was geschieht, wenn ein Vampir über einen Menschen herfällt?«
    »Zwei Möglichkeiten: Entweder stirbt der Mensch, oder er wird ebenfalls zum Vampir.«
    »Und jetzt versuch das mal auf einen Wertiger umzulegen.«
    »Das kann ich nicht.«
    »Ich habe erlebt, dass ein Wertiger einen Menschen infiziert hat, Tony!«, sagte Mr. Silver hastig. »Willst du hören, was dann geschah?«
    »Was?«
    »Der Mensch wurde ebenfalls zu solch einer Bestie. Und nun denk an John Cromwell. Er hat sich verblüffend schnell von seiner schweren Verletzung erholt. Kein Mensch kann sich so schnell erholen, Tony.«
    Mir standen auf einmal die Haare zu Berge.
    »Silver!«, stieß ich erschrocken aus. »Du meinst doch nicht etwa…?«
    »Doch, Tony! Das ist der Grund, weshalb ich etwas gegen diesen Jungen hatte.«
    »Wir sehen ihn uns auf der Stelle an!«, knurrte ich und sprang aus dem Bett. »Komm!«
    ***
    Ein erregtes Zittern ging durch den Leib des Ungeheuers.
    In dem Moment, da die Bestie zum tödlichen Schlag ausholte, wurde Tiffany Segal vom beißenden Atem des Scheusals geweckt.
    Verwirrt schlug sie die Augen auf.
    Das Monster stand hoch aufgerichtet neben ihr.
    Sie schnellte mit einem grellen Schrei aus dem Bett.
    Der Wertiger schlug zu.
    Seine Pranke traf das Kissen, wo eben noch ihr Gesicht gewesen war, zerfetze es.
    Nackt rannte das verstörte Mädchen zum Fenster. Der Tiger stieß ein mordlüsternes, schauderhaftes Gebrüll aus.
    Tiffany riss das Fenster auf. Sie wollte in ihrer wahnsinnigen Angst einfach hinausspringen, egal, was sie sich bei diesem Sprung alles brach, sie wollte nur fort von dieser schrecklichen Bestie, wollte nur überleben.
    Da flog die Tür krachend auf.
    Mr. Silver fegte fauchend in das Schlafzimmer des Mädchens.
    »Bleiben Sie, wo Sie sind, Tiffany!«, schrie ich, als ich sah, dass das Mädchen springen wollte.
    Der Wertiger fuhr mit einem wütenden Knurren herum.
    Es ärgerte ihn teuflisch, dass wir hinter seine Absicht gekommen waren, ehe er sie ausführen konnte.
    Zitternd hockte das nackte Mädchen am Fenster.
    Ich lief zu Tiffany, Silver griff den Wertiger unverzüglich an.
    Das Monster schlug mit seinen mächtigen Tatzen nach meinem Freund.
    Silver war jedoch nicht zu verwunden.
    Mein Freund umtanzte die Bestie, aus deren Raubtierrachen erschreckende, feindselige Laute kamen.
    Ich war inzwischen bei Tiffany.
    Das Mädchen zitterte am ganzen Körper.
    Wir umrundeten die beiden Kämpfenden.
    Der Wertiger wollte verhindern, dass ich Tiffany aus dem Raum brachte.
    Er schnellte uns entgegen.
    Tiffany stieß einen grellen Schrei aus und krallte sich verzweifelt an mir fest.
    Mr. Silver ließ es nicht zu, dass das Monster uns erreichte.
    Als das Scheusal uns mit seiner mörderischen Pranke einen gewaltigen Hieb versetzen wollte, sprang ihm Silver blitzschnell in den Nacken.
    Ich konnte nicht verstehen, warum mein Freund mit diesem Scheusal nicht ebenso gnadenlos verfuhr wie mit der Bestie auf der Dschunke.
    Es war offensichtlich, dass Mr. Silver das Monster schonte.
    Warum?
    Ich war sicher, dass er seine Gründe hatte.
    Silver rang das Scheusal keuchend nieder.
    Er legte dem brüllenden Teufel seinen Unterarm an die Kehle und drückte dann mit aller Kraft zu. Und Silver verfügte über übermenschliche Kräfte.
    Die Bestie röchelte und zuckte.
    Silver ließ nicht locker. Er klemmte den Wertigerschädel noch kräftiger ein.
    Das Monster schlug gurgelnd um sich.
    Mr. Silver war nicht mehr abzuschütteln. Die Bestie bäumte sich mehrmals auf, aber Silver rang sie immer wieder gnadenlos nieder.
    Dann würgte
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