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GK102 - Die Rückkehr des Samurai

GK102 - Die Rückkehr des Samurai

Titel: GK102 - Die Rückkehr des Samurai
Autoren: A.F.Morland
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schneeweißes Raubtiergebiss.
    Er konnte Silver nicht sehen, aber er fühlte instinktiv, dass er es hier mit keinem gewöhnlichen Menschen zu tun hatte.
    Deshalb wich er erst mal lauernd zurück, um abzuwarten und im richtigen Moment loszuschlagen.
    Ich sah, wie sich Silvers Hände in Metall verwandelten.
    Seine Handkanten wurden scharf wie Fallbeile.
    Er ging schwer atmend auf die Bestie zu.
    »Wara!«, knurrte er kehlig. »Wo ist Yorimoto Wara? Wo ist das Haus, in dem er sich versteckt?«
    Der Wertiger schüttelte den mächtigen Schädel. Er war nicht gewillt, uns diese Adresse zu verraten.
    »Wo finden wir den Samurai?«, brüllte Mr. Silver zornig.
    Ein Knurren war die Antwort.
    »Zum letzten Mal - wo ist Yorimoto Wara?«
    Die Bestie stieß ein hasserfülltes Fauchen aus. Und dann schnellte sie vorwärts.
    Die Krallenpranke schlug nach Silver. Aber die Klauen vermochten meinem Freund nichts anzuhaben. Sie fuhren mit einem ekelhaften Geräusch über den metallharten Brustkorb von Mr. Silver.
    Das Scheusal war verdutzt. So etwas hatte es noch nicht erlebt.
    Blitzschnell biss der Wertiger zu. Seine Zähne wollten sich in Silvers Schulter graben.
    Doch auch da bestand Mr. Silver in diesem Moment nur aus purem Silber.
    Das rief Bestürzung und Entsetzen bei der Bestie hervor.
    Der Wertiger wich verstört zurück.
    Und nun ging Mr. Silver zum alles entscheidenden Angriff über.
    Mit einem gewaltigen Hieb mit seiner Silberhand schlug er dem Scheusal den mächtigen Kopf von den kraftstrotzenden Schultern.
    Aus dem Halsstumpf der Bestie schoss ein heißer Feuerstrahl.
    Die Flamme setzte die Dschunke sogleich in Brand. Ich ergriff mechanisch einen schwarzen Aktenkoffer, der auf einem kleinen Schreibtisch gelegen hatte. Dann trachteten wir, so schnell wie möglich an Deck zu gelangen.
    Wir steuerten die brennende Dschunke zum Hafen zurück und gingen an Land.
    Als wir uns in Lea Malas Wagen verfrachteten, hörten wir schon die Feuerwehr heranbrausen.
    Über dem Hafen stand ein heller Feuerschein.
    ***
    Gleich nachdem der Samurai den Rikschamann umgebracht hatte, hatte er sich in Abraham Jacobs verwandelt.
    In der Gestalt des Amerikaners hatte er sich zu Tiffany Segals Haus zurückbegeben.
    Und hier hatte er sich unter die verstörten Zuschauer gemengt.
    So hatte er den ganzen Leidensweg des Wertigers mitbekommen.
    Er hatte Yew Ratnams Flucht beobachtet. Und er hatte gesehen, wie Mr. Silver und Tony Ballard dem Dämonenbruder auf die Dschunke gefolgt waren.
    Hinterher hatte er den Brand beobachtet.
    Ein Werk von Silver und Ballard.
    Wütend war er nach Hause gegangen. Sobald er das Haus betreten hatte, war er wieder zu Yorimoto Wara geworden.
    Er stampfte brüllend durch die Räume und schlug mit seinem blutbesudelten Schwert alles kurz und klein.
    »Ballard und Silver!«, schrie er immer wieder in abgrundtiefem Hass. »Ballard und Silver!«
    Er hob sein Samuraischwert wie zum Schwur.
    Und dann brüllte er, dass die Fenster erzitterten: »Rache! Rache! Rache!«
    ***
    Am nächsten Tag ging es John Cromwell bereits wieder wesentlich besser. Er erholte sich so schnell, dass man dabei zusehen konnte. Das verblüffte mich und Mr. Silver.
    Ich hatte Tiffany und ihrem Lebensretter nicht nur gestattet, die Nacht bei uns zu bleiben, ich hatte ihnen sogar empfohlen, noch ein paar Tage länger in unserem Haus zu bleiben.
    Denn noch war Yorimoto Wara nicht vernichtet.
    Tiffany Segal war klug genug, um alle Verpflichtungen abzusagen.
    John Cromwell hatte nichts dagegen, bei uns zu bleiben, denn dadurch war er gleichzeitig in Tiffanys Nähe, und das schien ihm nicht unangenehm zu sein.
    Ab und zu sah ich, wie er sie anschaute. Ich fühlte, dass sich zwischen den beiden etwas anbahnte.
    Die gemeinsam durchgestandene Gefahr hatte sie zusammengefügt. Ich gönnte den beiden ihre allmählich aufkeimende Liebe.
    Im Laufe des Vormittags hatte ich die Polizei in meinem Haus zu Gast.
    Man behandelte uns zuvorkommend und höflich. Man nahm Rücksicht auf Cromwells Gesundheitszustand und belästigte uns nicht länger als unbedingt nötig.
    Dann rief ich Vicky Bonney in London an.
    Sie hatte schon auf glühenden Nadeln gesessen, weil ich so lange nichts von mir hatte hören lassen. Es war eine lange Geschichte, die ich ihr erzählte, aber wir hatten ja jetzt Zeit.
    Am Nachmittag streiften Mr. Silver und ich durch Singapur.
    Erfolglos. Mein Freund konnte keinen Dämon wittern.
    Als wir nach Hause kamen, lag John Cromwell auf einer Campingliege unter
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