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GK091 - Die Rache des Todesvogels

GK091 - Die Rache des Todesvogels

Titel: GK091 - Die Rache des Todesvogels
Autoren: A.F.Morland
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erfahren, wie es passiert wäre, doch die Leute konnten mir nichts Genaues sagen.
    Einer meinte: »Er ist von einem schwarzen Wagen angefahren worden.«
    »Wer saß in dem Wagen?«, fragte ich hastig.
    »Vier Männer. Oder drei Männer und eine Frau. So genau konnte ich das nicht erkennen. Es ging alles verdammt schnell. Der Wagen schoss wie ein Torpedo davon. Und dann lag Selby auch schon da.«
    »Wieso lief Selby denn auf der Straße?«, fragte ich.
    »Weiß ich doch nicht! Aber es hatte den Anschein, als wollte er den Wagen aufhalten.«
    In mir explodierte etwas.
    Selby hatte den schwarzen Wagen aufhalten wollen. Einen Wagen, in dem drei Männer und eine Frau gesessen hatten.
    Wer war die Frau gewesen?
    Vicky?
    Es war nahe liegend, dass ich sofort an sie dachte. Immerhin lag Selby vor unserem Haus. Vicky wäre bestimmt herausgekommen, wenn sie sich noch im Haus befunden hätte.
    Ich verließ die Menschengruppe.
    Ihm konnte ich nicht helfen.
    Ich wollte wissen, warum Vicky nicht hier draußen bei den anderen war.
    Zitternd stieß ich mit dem Schlüssel nach dem Loch.
    Atemlos schleuderte ich die Tür beiseite. Ich hetzte in unser Haus.
    »Vicky!«, schrie ich. »Vicky!«
    Sie antwortete nicht.
    Da wusste ich, wer die Frau in jenem schwarzen Wagen gewesen war.
    ***
    Die Sache mit Lance Selby hatte schlimmer ausgesehen, als sie tatsächlich gewesen war. Das viele Blut war aus einer einzigen Platzwunde auf die Straße geflossen.
    Ich war nun bei ihm im Krankenhaus.
    Er saß im Bett. Kreidebleich, denn er hatte den Schock noch nicht überwunden.
    Er hatte einiges abbekommen und zitterte wie ein Greis.
    Aber er war bei klarem Verstand. Und der Arzt hatte gesagt, dass Lance nur ein, zwei Tage zur Beobachtung im Hospital bleiben sollte. Dann könne er wieder nach Hause gehen.
    Wir waren allein in dem ungemütlich weißen Zimmer, in dem es wie überall im Krankenhaus penetrant nach Desinfektionsmitteln roch.
    Vor dem Fenster wippte der grüne Ast einer Eiche auf und ab.
    Der Wind würde Regen bringen, das stand fest.
    Ich ließ mir von Lance erzählen, was passiert war.
    Er fasste sich kurz und präzise.
    Mir standen trotzdem die Haare zu Berge.
    »Würdest du die Kerle wieder erkennen, Lance?«, fragte ich mit pochenden Schläfen.
    »Ich denke schon«, erwiderte der Professor.
    »Diese verfluchten Typen haben Vicky also regelrecht gekidnappt!«, presste ich gereizt hervor. »Warum? Kannst du mir verraten, warum sie das getan haben?«
    »Wenn ich das könnte, könnte ich dir vermutlich auch gleich ihre Namen nennen, Tony.«
    »Wie lautete das Kennzeichen ihres Wagens?«
    »Du verlangst ein bisschen viel von einem einzelnen Mann«, grinste Selby verlegen. »Tut mir Leid, Tony. Damit kann ich dir nicht dienen.«
    »War ja nur eine Frage, Lance. Nimm’s nicht so tragisch!«, knurrte ich verzweifelt.
    »Es ging alles so schnell…«
    »Hast du schon mal erlebt, dass jemand langsam gekidnappt wurde?«
    »Ich habe überhaupt noch nie erlebt, dass jemand gekidnappt wurde, Tony. Ich kann ja verstehen, wie dir jetzt zumute ist. Aber ich kann dir nicht helfen. Beim besten Willen nicht. Ich mache mir genauso Sorgen, wenn ich daran denke, was diese Kerle mit Vicky alles anstellen können…«
    »Tu mir den Gefallen und red nicht darüber, ja?«
    »Okay, Tony.«
    »Beschreibe die Männer. Aber genau.«
    Selby fing mit dem großen, bleichen, kräftigen an.
    Dann beschrieb er den zweiten und den dritten Mann.
    Ich schnellte von dem weißen Stuhl hoch, auf dem ich gesessen hatte.
    »Was hast du vor?«, fragte mich Lance.
    »Ich bring dir die Fotos dieser Männer. Und du wirst mir sagen, ob sie es sind oder nicht, okay?«
    »Ich werde mir die größte Mühe geben«, erwiderte Selby.
    Ich ließ ihn mit seinen Bandagen und mit seinem Kummer allein.
    ***
    Sie brachten Vicky Bonney in das Lager einer Sargtischlerei.
    WEGENTODESFALLS VORÜBERGEHEND GESCHLOSSEN!, stand an der Tür.
    Seth Bouchet hielt die Tür auf.
    Willard Curry und Daniel Kopetzky schleppten die Ohnmächtige in die dunkle Halle.
    »Wohin mit ihr?«, fragte Curry. Er hatte wasserhelle Augen, eine messerscharfe Nase und rötliche Brauen, die so buschig waren, dass sie ihm über die Augen hingen.
    »Legt sie auf den Boden«, befahl Seth Bouchet.
    Er war mit sich zufrieden.
    Er hatte es nicht für möglich gehalten, nach dem Tod noch einmal zum Leben zu erwachen.
    Während sich die beiden Ganoven mit Vicky Bonney befassten, schleppte Bouchet einen schweren Eichensarg herbei.
    Er
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