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GK072 - Die Feuerbestien

GK072 - Die Feuerbestien

Titel: GK072 - Die Feuerbestien
Autoren: A.F.Morland
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Professor, zu erwürgen.
    Wer sollte das glauben?
    Selby erzählte es trotzdem.
    »Momentchen, Professor!«, sagte daraufhin Inspektor Holman und hob abwehrend die Hand. »Sie fanden Hunter also tot in seinem Bett.«
    »Jawohl.«
    »Wieso sind Sie so sicher, dass der Mann tot war?«
    »Ich habe ihn untersucht.«
    »Sind Sie Arzt?«
    »Das nicht. Aber ich weiß, wie man absolut sicher feststellen kann, ob ein Mensch noch lebt oder bereits tot ist.«
    »Er war vielleicht bloß scheintot.«
    Lance Selby schüttelte energisch den Kopf.
    »Er war tot, Inspektor Holman. Richtig tot.«
    Der Polizist schaute seine Kollegen mit einem ratlosen Blick an.
    »Wie erklären Sie sich, dass Hunter tot ist, aufsteht, herunterkommt, Sie würgt und verduftet, als wir hier eintreffen, Professor?«
    Selby holte tief Luft. Er wusste, dass er in den Augen der Polizisten nicht ganz normal war. Sie schauten ihn an, als wäre er verrückt. Mitleid schimmerte in ihren Augen. Verdammt, er brauchte dieses Mitleid nicht.
    »Ich wäre vermutlich in der Lage, diese ganze seltsame Geschichte zu erklären, Inspektor Holman«, sagte Selby ernst. »Aber Sie würden mir nicht glauben, davon bin ich überzeugt.«
    Der Professor blieb dabei. Kein Wort über die Frams.
    Deshalb blieb die Tatsache unerklärt, wie es möglich war, dass ein Toter sich von seinem Lager erheben und das Haus verlassen konnte.
    Für die nächsten zwanzig Stunden blieb Max Hunter unauffindbar.
    ***
    »Viel Spaß mit dem neuen Wagen, Mr. Ballard!«, sagte der Autoverkäufer mit einer oft geprobten Feierlichkeit. Sämtliche Formalitäten waren erledigt. Nun bekam ich die Autoschlüssel.
    Vicky Bonney, meine Freundin, und ich setzten uns in den blütenweißen funkelnagelneuen Peugeot 504 Injection.
    »Ich liebe den Duft des Leders«, sagte Vicky und räkelte sich lächelnd auf dem Beifahrersitz.
    Der Auto verkäufer winkte uns mit der Herzlichkeit eines gut gesinnten Verwandten nach, als wir losfuhren. Einhundertvier Pferdestärken arbeiteten schallgedämpft unter der Motorhaube. Leise surrte die Zweilitermaschine. Ich hatte Geld genug, um mir einen Rolls-Royce Silver Shadow kaufen zu können, aber ich bin genügsam und hasse Leute, die protzen.
    Vicky und ich waren vor wenigen Tagen erst nach London gekommen. Wir hatten die Absicht, hier unseren Hauptsitz aufzuschlagen. Nachdem wir einige Zeit in einer netten Wohnung nahe dem Piccadilly Circus gewohnt hatten, fanden wir ein Haus nach unserem Geschmack. Die Leute aus der Umgebung behaupteten, es spuke in den Gemäuern dieses Hauses, deshalb hätte es seit Jahren keiner haben wollen, und aus diesem Grund hatten wir es zu einem wahren Spottpreis erwerben können.
    Wie dem auch sei, ich habe keine Angst vor Gespenstern.
    Im Gegenteil. Ich suche den Kontakt mit ihnen. Verrückt? Keineswegs. Ich suche diesen Kontakt aus einem ganz bestimmten Grund: Ich will die Mächte der Finsternis vernichten, wo immer sie auftauchen. Ob auf den Bahamas, ob in Transsylvanien oder irgendwo in Spanien.
    Mittlerweile waren die Umbauten an unserem Haus, die ich in Auftrag gegeben hatte, abgeschlossen worden.
    Heute Nacht würden wir zum ersten Mal in unserem neuen Haus schlafen.
    Wir erreichten die Straße, in der wir von nun an wohnen würden, nach einer Fahrtzeit von zwanzig Minuten. Der Peugeot war mir noch ein bisschen ungewohnt. Es dauerte einige Zeit, ehe ich das Fahrzeug richtig gepackt hatte.
    »Ein Blick in die Betriebsanleitung könnte nicht schaden«, stichelte Vicky.
    Obwohl unser neues Haus über eine Garage verfügte, ließ ich den Peugeot auf der Straße stehen.
    Wie gesagt, es gab vieles, an das ich mich erst mal gewöhnen musste.
    Wir wohnten in einer Straße, in der es ausschließlich Einfamilienhäuser gab. Schöne und hässliche, billige und teure. Sie alle standen in mehr oder weniger gepflegten Gärten. Unser Haus stand im gepflegtesten Garten. Kein Wunder. Ich hatte eine angesehene Gärtnerei damit beauftragt, das Grundstück nach dem heutigen Zeitgeschmack zu bearbeiten, wobei Geld keine Rolle spielte. Man hatte uns ein Paradies aus Hecken, Blumen und Nadelbäumen errichtet.
    Ich schloss die kupferbeschlagene Tür auf.
    Dann hob ich Vicky auf die Arme und trug sie über die Schwelle. Wir lachten und alberten, bis wir im Wohnzimmer waren.
    Überall war Teppichboden verlegt worden. Es gab einen offenen Kamin. Darüber hing ein silberner türkischer Krummsäbel. Diese Waffe hatte wegen besonderer Verdienste einen Ehrenplatz von uns
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