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GK072 - Die Feuerbestien

GK072 - Die Feuerbestien

Titel: GK072 - Die Feuerbestien
Autoren: A.F.Morland
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die Stufen hinunter.
    Seine bleichen Hände umschlossen das Geländer. Wie Stahlklammern griffen seine Finger zu. Hart. Kräftig. Buckartig.
    Max Hunter war zu einer schrecklichen Maschine geworden.
    ***
    Professor Selby zündete sich eine Zigarette an. Seine Finger zitterten, als er das Stäbchen zum Mund führte und nervös daran zog.
    Ungeduldig blickte er auf seine Armbanduhr. Wo nur die Polizei so lange blieb? Er hatte Lust, das Haus zu verlassen, heimzugehen und sich ins Bett zu legen.
    Aber hätte er nach dieser furchtbaren Aufregung schlafen können? Wohl kaum.
    Er legte die Zigarette in einen Aschenbecher, der aus dem Deckel einer Blechdose gehämmert worden war.
    Da fiel ihm plötzlich auf, dass sich der Rauch nicht senkrecht von der Zigarette hochkringelte. Der blaue Dunst stieg nur etwa zehn Zentimeter vertikal an. Dann machte er plötzlich einen Knick und schwebte horizontal davon.
    Dies war so außergewöhnlich, dass der Professor unwillkürlich in die Richtung blickte, in die der Zigarettenrauch flog.
    Da sprang ihn der Schock mit eiskalten Krallen an.
    Der Rauch schwebte Max Hunter entgegen, der breitbeinig in der Tür stand.
    Der blaue Dunst flog auf seine Augen zu, als würde er von ihnen angezogen.
    Welch schreckliche Augen.
    Lance Selby war mit einem erschrockenen Schrei hochgefahren. Als Professor der Parapsychologie war er zwar vieles an unnatürlichen und außergewöhnlichen Dingen gewöhnt. Aber das hier überstieg sogar sein Begriffsvermögen.
    »Mr. Hunter!«, stieß er verdattert hervor.
    Er ging auf den Toten zu.
    Max Hunter starrte ihn feindselig an.
    »Wie ist das möglich, Mr. Hunter?«
    Als der Professor auf zwei Schritte an den lebenden Leichnam herangekommen war, griff dieser ihn mit einem gefährlichen Fauchen unvermittelt an.
    Er packte Selby am Hals.
    Der Professor, seit seiner frühesten Jugend ein begeisterter Judosportler – er hatte es bis zum schwarzen Gürtel gebracht – wusste, mit welchen Tricks man sich aus einem mörderischen Würgegriff herauswindet.
    Der erste Trick misslang.
    Ebenso der zweite.
    Würgend drückte ihn Hunter nach unten. Selby lief rot an. Er bekam keine Luft. Sein Hals schmerzte wahnsinnig.
    Verzweifelt ließ Selby sich fallen.
    Der unheimliche Tote stürzte mit ihm.
    Lance Selby schlug zweimal mit der Handkante zu. Es war ihm, als würde er gegen kalten Marmor schlagen.
    Der Professor begriff in seiner rasenden Todesangst, mit wem er es hier zu tun hatte.
    Er kämpfte gegen keinen Menschen. Er hatte gegen einen Fram zu kämpfen! Man sah es an den Augen. Gegen solche Unholde ist ein gewöhnlicher Sterblicher machtlos.
    Aus! , dachte Professor Selby mit zuckenden Gliedern. Sein Herz wollte in seiner Brust zerplatzen. Ein schwarzer Schleier breitete sich über ihn.
    Es war vorbei.
    ***
    Die Ohrfeige riss den Professor aus seiner Ohnmacht. Benommen schlug er die Augen auf. Männergesichter starrten ihn an. Er lag auf dem Boden, hatte wahnsinnige Schmerzen im Hals, konnte keinen klaren Gedanken fassen und sah Leute, die er nicht kannte.
    »Wie geht es Ihnen?«, fragte einer der Männer.
    »Ich habe das Gefühl, tot zu sein«, röchelte Lance Selby.
    Als er sich aufrichtete, griffen hilfreiche Hände unter seine Arme. Er wurde hochgehievt und auf einen Stuhl gesetzt.
    Die Männer waren von der Polizei. Langsam begann der Professor zu begreifen.
    Hunter hatte ihn vermutlich erwürgen wollen. Da war aber die Polizei hier eingetroffen, und Max Hunter hatte von ihm ablassen müssen.
    Selby schaute die Uniformierten an.
    »Sind Sie Professor Selby?«, fragte ein schwergewichtiger Polizist. Er hatte rötliche Koteletten und einen rötlichen Oberlippenbart.
    »Ja«, nickte der Professor.
    »Sie haben angerufen…?«
    »Ja.«
    »Mein Name ist Clay Holman. Inspektor Clay Holman.«
    »Aha.«
    »Was ist passiert, Professor?«
    Selby erzählte der Reihe nach. Von halb ein Uhr an. Zu diesem Zeitpunkt hatte er die Todesschreie Max Hunters gehört. Er redete anschließend davon, dass er herübergelaufen war und die Tür aufgebrochen hatte. Er war nach oben in Hunters Schlafzimmer gestürmt und hatte da den eben erst Ermordeten entdeckt.
    Nun aber wurde die Geschichte problematisch. Der Professor ließ ins einer Erzählung schon mal die Frams aus, weil man sie ihm einfach nicht abgenommen hätte.
    Was danach kam, war aber nicht minder verrückt. Max Hunter war von den Toten auferstanden, war aus seinem Schlafzimmer hier heruntergekommen und hatte versucht, ihn, den
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