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GK072 - Die Feuerbestien

GK072 - Die Feuerbestien

Titel: GK072 - Die Feuerbestien
Autoren: A.F.Morland
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auszuprobieren. Und ich hatte, ehrlich gesagt, gehofft, dass Sie nicht in die Situation kommen würden, diese Amulette zu brauchen. Wenn Sie, Miss Bonney, aber bereits eines von diesen flammenden Rachemonstern gesehen haben, ist es wohl besser, rechtzeitig vorzubeugen, ehe etwas geschieht, das man hätte verhindern können.«
    »Was befindet sich in diesen Beuteln?«, wollte ich wissen.
    Sie waren vernäht, wie ich festgestellt hatte. Man konnte sie nicht öffnen.
    »Ich habe sie nach Professor Henry Albrights Angaben angefertigt«, sagte Lance Selby.
    »Ihn haben die Frams aber trotzdem getötet«, warf ich ein.
    »Ich bin überzeugt, dass er zu diesem Zeitpunkt kein solches Amulett trug.«
    »Also, was ist darin?«, bohrte ich wieder.
    »Das getrocknete Blut von weißen Ratten. Pulverisierte Schlangenaugen. Verschiedene Harze. Einige Kräuter, die man heutzutage nur noch schwer bekommt. Es sind auch die üblichen Ingredienzien der normalen Dämonenbanner darin enthalten. Dazu musste ich verschiedene alte Sprüche ablesen und die Beutel nach einem genau vorgezeichneten Schema vernähen.«
    Ich streifte den langen Lederriemen über meinen Kopf.
    Selby trat zu Vicky und hängte auch ihr den ledernen Talisman um.
    »Er möge Sie beschützen, Miss Bonney!«, sagte er ernst.
    Seiner Miene nach zu urteilen, stand es nicht besonders gut um uns.
    Er setzte sich zu uns, als ich ihn darum bat. Und nun teilte er uns mit, weshalb er vorhin eigentlich herübergekommen war.
    »Man hat Max Hunter gefunden«, sagte Professor Selby mit belegter Stimme.
    »Wo?«, fragte ich.
    »Zu Fuß eine Viertelstunde von hier.«
    »Sie sagen, gefunden…«
    »Er ist tot.«
    »Er war doch tot.«
    »Jetzt ist er es endgültig.«
    Professor Selby erzählte uns, was er von der Polizei erfahren hatte. Man hatte ihn ins Leichenschauhaus geholt, damit er den allein stehenden Mann identifizierte.
    »Nur noch das Weiße der Augäpfel war vorhanden!«, sagte Lance Selby seufzend. »Ein furchtbarer Anblick war das.«
    »Und diesem Hippie hat er einfach das Genick gebrochen?«, fragte ich.
    »So ist es. Es war für ihn eine Kleinigkeit, sagten die beiden Polizisten.«
    Selby redete davon, wie der Dämon mit einem schaurigen Gelächter von Max Hunters Körper abgelassen hatte.
    Und er sagte abschließend: »Ich bin sicher, dass sich die Frams bald wieder ein Opfer suchen werden. Und es würde mich nicht wundern, wenn sie es hier in der Nähe suchen würden.«
    ***
    Dieser Tag und dieser Abend hatten Joe Gyskell gehört. Angie Scott hatte dem Professor gesagt, dass sie heute keine Zeit hätte, zu ihm zu kommen. Es waren wundervolle Stunden vergangen. Joe war ein großer, stets übermütiger junger Mann. Seit zwei Jahren arbeitete er als Architekt in einem großen Baubüro, und er träumte vorläufig noch davon, sich eines Tages selbständig zu machen und eigene Ideen zu verwirklichen.
    Joe Gyskell liebte Kricket und Tennis. Er boxte ab und zu in einem Verein mit. Allerdings war Angie gegen diese Art von Sport, und sie bangte von Mal zu Mal, dass sich einer fand, der Joe die schöne griechische Nase breit schlug.
    Nach einem Spaziergang über den Rummelplatz, nach einem guten Abendessen und nach etlichen Tanzrunden in einer netten Diskothek, brachte Joe Gyskell seine Freundin nun nach Hause.
    Er stieg mit Angie aus dem Wagen und begleitete sie bis zum Eingang ihres Hauses.
    »Möchtest du noch mit hineinkommen, Joe?«, fragte Angie mit einem müden, aber glücklichen Lächeln um die sinnlichen Lippen.
    »Bist du mir böse, wenn ich nein sage?«
    »Dummkopf«, wehrte sie ab.
    »Ich muss morgen ziemlich früh aus den Federn.«
    »Du musst nach Liverpool fahren, nicht wahr?«
    »Ja. Da sind verschiedene Schwierigkeiten an einer Brücke aufgetreten, die ich mit geplant habe. Die Statiker schreien Zeter und Mordio. Einer aus unserem Büro muss sofort kommen. Der eine bin wie immer ich.«
    »Jammere nicht. Du machst es doch gern.«
    »Was?«
    »Du wärest verärgert, wenn man irgendjemand anders an deiner Stelle nach Liverpool schicken würde. Hab ich recht?«
    Joe Gyskell nickte.
    »Stimmt.« Er küsste Angie zärtlich. Sie schlang ihre Arme um seinen Nacken. »Ich ruf dich an, sobald ich aus Liverpool zurück bin, Darling«, sagte er, als er seinen Mund von ihren weichen Lippen gelöst hatte.
    »Ich nehme dich beim Wort!«, sagte Angie lächelnd.
    »Das kannst du.«
    Sie schloss das Tor auf. Er ging durch den schmalen Gartenstreifen und erreichte die Straße. Dort
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