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GK047 - Die Höllenbrut

GK047 - Die Höllenbrut

Titel: GK047 - Die Höllenbrut
Autoren: A.F.Morland
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in Wirklichkeit gar nicht zu sehen gibt.«
    »Aber Van Hall…«
    »Van Hall?«
    »Ja. Er ist doch wirklich schwer verletzt.«
    Tony Ballard fuhr los.
    »Dass er verletzt ist, ist eine Tatsache«, meinte der Inspektor nickend. »Ich bin sogar bereit, anzunehmen, dass er von Ratten angefallen wurde. Aber was Young sonst noch alles zum Besten gegeben hat, möchte ich doch lieber streichen. Das sind sicherlich Hirngespinste. Du wirst sehen, es wird keine weiteren unheimlichen Vorkommnisse mehr geben.«
    »Wirst du etwas unternehmen, Tony?«
    »Vorerst bringe ich dich nach Hause.«
    »Ich dachte, wir wollten heute ins Kino…?«
    »Das verschieben wir auf morgen, okay?«
    »Wie du meinst. Und was geschieht heute?«
    »Ich muss ins Hospital fahren und mir Van Hall ansehen.«
    »Darf ich mitkommen?«
    »Besser, du siehst so etwas nicht«, erwiderte Tony Ballard kopfschüttelnd. Er steuerte den Thunderbird durch eine schmale Straße und hielt vor einem Haus.
    »Möchtest du nicht noch auf eine Tasse Tee…?«
    Ballard schüttelte grinsend den Kopf.
    »Lieber nicht, Vicky. Ich kenne mich, und ich weiß, dass es nicht beim Tee bleiben würde, wenn ich jetzt mit dir hineinginge.« Er kniff ein Auge zu. »Wir holen morgen nach, was wir heute versäumen, ja?«
    Vicky Bonney rutschte zu ihm, küsste ihn auf den Mund und stieg dann aus dem Wagen. Er fuhr weiter. Sie winkte ihm nach.
    Zehn Minuten später betrat er das Krankenhaus.
    Man führte ihn zu Van Hall.
    Und als man ihm erklärte, dass Van Hall immer noch mit dem Tod rang, als man ihm die furchtbaren Verletzungen schilderte, die dem Mann durch die Ratten zugefügt worden waren, begann Tony Ballard allmählich dran zu zweifeln, ob wirklich nichts an den Geschichten dran war, die man sich über die Hexen vom Galgenbaum erzählte.
    ***
    Der Abend brach herein.
    Der Mond schien mit seinem silbrigen Licht auf das kleine Dorf herab. Noch hatten die Bewohner keine Ahnung, was auf sie zukam. Man lachte unbeschwert in der Dorfkneipe, man gab sich seinen allabendlichen Beschäftigungen hin, war sorglos und unbekümmert.
    Doch das Unheil hatte bereits seinen Lauf genommen. Es hatte bereits ein Opfer gefordert; den Weinhändler Van Hall.
    Und viele Opfer sollten diesem ersten nach dem Willen der grausamen Hexen noch folgen.
    Ein wenig außerhalb des Dorfes lag das Sägewerk von Ross Kane. Mächtige Bretterstapel türmten sich auf dem riesigen Lagerplatz auf.
    Ross Kane wohnte hier draußen. Sein Haus stand am Rande des Lagerplatzes.
    Ein wenig einsam und abgeschieden. Nur fünf Minuten waren zu gehen, wenn man den Friedhof aufsuchen wollte. Kane machte die Nähe des Friedhofs nichts aus. Er war ein Mensch, der gern zurückgezogen lebte. Mit Leuten hatte er nur beruflich, aber nicht privat zu tun. Er lud niemals jemanden in sein Haus ein und kapselte sich von allem ab, was nicht untrennbar mit seinem Geschäft verbunden war.
    Kane saß in seinem geräumigen Wohnzimmer.
    Die walnussgetäfelten Wände waren mit Fotografien von Bäumen und Wäldern behängt.
    Kane war ein grober Klotz, der über Bärenkräfte verfügte. Seine Bewegungen wirkten schwerfällig und linkisch. Er war überdurchschnittlich groß, hatte kalte Augen und einen brutal geformten Mund.
    Nun erhob er sich, um ans Fenster zu gehen.
    Er schlug den Vorhang zur Seite. Das Mondlicht wirkte kalt. Er fröstelte und ärgerte sich darüber. Grimmig zog er an seiner Zigarette.
    Da fiel ihm auf, dass in der Sägehalle noch Licht brannte. Er schüttelte verständnislos den Kopf.
    Wieso brannte dort drüben Licht? Er hatte doch selbst alle Lampen ausgeschaltet. Hatte er einen Schalter übersehen? Hätte ihm die brennende Lampe nicht auffallen müssen?
    Ärgerlich verließ er das Haus.
    Der Abend war kühl. Er legte sich wie ein kalter Ring um den Hals des Sägewerksbesitzers. Ross Kane hob die Schultern hoch und zog den Kopf ein, während er die Fäuste in die Taschen stemmte.
    So marschierte er durch die Holzstapelstraßen auf den lang gezogenen Bau der Sägehalle zu. Seine Schuhe erzeugten knirschende Geräusche.
    Irgendwo bellte ein Hund. Ein zweiter begann jämmerlich zu jaulen. Ein Wispern, Flüstern und Raunen geisterte über den finsteren Lagerplatz.
    Ross Kane schritt furchtlos durch die Dunkelheit. Er erreichte die Tür der Halle. Sie war abgeschlossen. Kane holte den Schlüsselbund hervor, den er immer bei sich trug, und schloss auf.
    Verwundert trat er in eine finstere Halle.
    »Na, so was!«, sagte er zu sich
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