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GK0205 - Flugvampire greifen an

GK0205 - Flugvampire greifen an

Titel: GK0205 - Flugvampire greifen an
Autoren: Jason Dark
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schwang die Tür zurück.
    »Komm«, sagte der Reporter und ging vor.
    Suko folgte ihm. Der Körper des Chinesen hatte sich gespannt. Suko schien mit einem Angriff zu rechnen. Bevor er das Haus betrat, warf er noch einen Blick zurück.
    Er sah die Menschen, die stehen geblieben waren, und er sah den Inder mit dem hellen Turban, der sich erhoben hatte und jetzt in einer Nische verschwand. Dann betrat auch Suko das Haus…
    ***
    Es war stockdunkel. Zumindest kam es Bill Conolly so vor. Bis seine Augen sich an das Dämmerlicht gewöhnt hatten. Durch Ritzen in der Wand fiel immerhin soviel Helligkeit, daß Umrisse zu erkennen waren.
    »Suko?« Bill drehte den Kopf und flüsterte den Namen des Chinesen.
    »Ich bin hier.« Der Reporter war beruhigt. Er ging Schritt für Schritt weiter. Dabei achtete er darauf, nirgendwo anzustoßen oder irgendein verdächtiges Geräusch zu machen. Leider hatte er keine Taschenlampe mitgenommen, und er bemerkte die Treppe auch erst, als er mit der Fußspitze dagegenstieß.
    Bill blieb stehen, und Suko wäre bald auf ihn geprallt. Die beiden Männer lauschten. Bill Conolly und auch Suko hatten schon bei ihrem Eintritt die unheilvolle Atmosphäre gespürt, die in dem Haus herrschte. Obwohl sie niemand entdecken konnten, schienen sich in den Winkeln und Ecken doch allerlei Gestalten verkrochen zu haben, die nur darauf lauerten, die beiden Freunde anzugreifen.
    Dann hörten sie Stimmen. Sie kamen von oben, aus dem ersten Stock. Eine Frauenstimme war dabei. Sie redete in einer Sprache, die Bill nicht kannte.
    »Verstehst du etwas?« hauchte er Suko ins Ohr.
    »Nein«, wisperte der Chinese.
    »Ich gehe hoch«, sagte Bill.
    Behutsam stieg er die Stufen hinauf. Sie waren aus Holz und ächzten unter der Last der Gewichte. Immer wieder blieben die beiden Männer stehen, um zu lauschen.
    Die Geräusche mußten doch einfach gehört worden sein. Aber nichts geschah. Sie erreichten den oberen Stock. Schon auf der Treppe war ihnen der seltsame Geruch aufgefallen. Und je höher sie kamen, um so intensiver war er geworden. So roch nur eins. Warmes Blut… Bill Conolly rieselte eine Gänsehaut über den Rücken, als er daran dachte. Was ging in diesem Hause vor? Plötzlich stand Bill Conolly vor einer Tür. Sie war nur angelehnt, und der Reporter konnte den roten Lichtschein erkennen, der aus dem Spalt sickerte. Mit der linken Hand drückte Bill Conolly die Tür vollends auf. Er mußte die Luft anhalten, so intensiv war der Geruch geworden.
    Und dann stand er im Zimmer.
    Suko blickte dem Reporter über die Schulter, und nicht nur Bill Conolly hatte das Gefühl, sein Herzschlag würde aussetzen.
    In der Ecke kauerte das Mädchen. Der Geruch ging von Räucherstäbchen aus, die um die Inderin herum in kleinen, bleistiftdünnen Gefäßen steckten.
    Doch den Schock bekam Bill Conolly, als er den Begleiter der Inderin sah.
    Er hatte sich verwandelt.
    In eine riesige Fledermaus!
    ***
    Die Inderin, die in dem Kranz von Kerzen saß, reagierte als erste. »Fliehen Sie!« rief sie mit schriller Stimme. »Fliehen Sie!«
    Doch Bill Conolly und Suko dachten gar nicht daran. Außerdem war Bill der Anblick der Fledermaus so unter die Haut gefahren, daß er wie angewachsen im Türrechteck stand.
    Alles hätte er erwartet – nur das nicht.
    Die Fledermaus reichte in ihrer Größe bis zur Decke. Wenn sie die riesigen Schwingen etwas über die Hälfte ausbreitete, konnte sie bereits die beiden Wände des Zimmers berühren. Der Schädel war häßlich anzusehen. Ein Menschenkopf auf dem Körper einer Fledermaus. Eine grausame Laune der Natur.
    Nach wie vor besaß die Fledermaus das Gesicht des Mongolen mit den leicht geschlitzten Augen. Doch die beiden Vampirzähne, deren Spitzen noch über der Unterlippe hinwegstanden, machten es zu einer grausamen Fratze.
    »Fliehen Sie!« rief die Inderin wieder mit schriller Stimme. »Bitte, fliehen Sie!«
    Sie hatte englisch gesprochen. Mit einem Akzent, der auf ein Studium an der Universität von Oxford schließen ließ.
    Doch Bill Conolly dachte gar nicht daran, die Flucht anzutreten. Er wollte das Mädchen aus den Klauen des Fledermausmenschen befreien.
    Das Zimmer mußte an der Rückseite des altersschwachen Gebäudes liegen, denn hier waren die beiden Fensterhöhlen durch Pappe verdeckt. Das rötliche Licht ging – genau wie der Duft – von den Räucherstäbchen aus. Hin und wieder sprühten die Spitzen der Stäbchen auf. Dann zuckte der blutrote Widerschein über die Gesichter der
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