Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GK0205 - Flugvampire greifen an

GK0205 - Flugvampire greifen an

Titel: GK0205 - Flugvampire greifen an
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
spritzten die Männer über ihm zur Seite, verschwanden blitzschnell in ihren Häusern, und wenig später war die Straße wie leergefegt.
    Bill Conolly richtete sich stöhnend auf.
    Vor seinen Augen tanzten dichte Schleier. In knieender Stellung und auf beide Hände gestützt, atmete er tief durch.
    Langsam ging es ihm besser.
    Am Straßenrand sah Bill Conolly Suko liegen. Der Chinese hatte mit seinem Körper die Inderin gedeckt.
    Ein Dutzend Polizisten kam auf Suko und Bill zugelaufen. Sie hielten Gummiknüppel in den Händen.
    Ein breitschultriger Mann, mit einer Schirmmütze auf dem Quadratschädel, baute sich vor Bill Conolly auf.
    »Was ist hier geschehen?« fragte er in schlechtem Englisch.
    Bill Conolly mußte mehrmals ansetzen, um antworten zu können. »Mein Freund und ich… wir – wir sind verfolgt worden. Die Meute… urplötzlich. Kümmern Sie sich um das Mädchen.«
    Diese Aufforderung war nicht mehr nötig. Einige Polizisten hatten Suko und der Inderin bereits geholfen. Jetzt wurde auch Bill hochgezogen. Drei Männer schleppten ihn zu einem grüngrauen Polizeijeep. Bill wurde auf den Rücksitz gesetzt. Einer der Polizisten blieb als Wache zurück.
    Andere waren in die Häuser gegangen. Dort stellten sie ihre Fragen. Es ging ziemlich laut und forsch zu. Doch an den ratlosen Gesichtern der Beamten erkannte Bill, daß sie mit ihren Fragen nichts erreicht hatten. Die Bewohner hier würden sich hüten, etwas über den Vampir verlauten zu lassen. Bill konnte sie sogar verstehen.
    Dann wurden Suko und die Inderin gebracht. Das Gesicht des Chinesen war geschwollen. An der Stirn hatte er eine Beule, aus der ein Blutfaden sickerte. Aus einer Wunde am Arm tropfte ebenfalls Blut. Bill ging es nicht viel besser. Er hatte das Gefühl, sein linkes Ohr wäre gar nicht mehr vorhanden. Als er mit der Hand danach tastete, spürte er eine klebrige Flüssigkeit.
    Aber sie waren gerettet. Und das war schließlich die Hauptsache.
    Bill Conolly hob überrascht die Augenbrauen, als er sah, mit welch ausgesuchter Höflichkeit die Inderin von den Polizisten behandelt wurde. Sie sprach mit dem Anführer, zeigte dann auf Bill und Suko, und der Uniformierte nahm Haltung an.
    Dann kletterte das Mädchen zu Bill und Suko in den Jeep.
    Sie sah noch sehr erschöpft aus, doch sie lächelte schon wieder.
    »In welchem Hotel wohnen Sie?« erkundigte sie sich.
    »In gar keinem«, erwiderte Bill Conolly. »Wir wollten eigentlich heute weiterfliegen. Die Maschine war hier nur zwischengelandet.«
    Die Inderin nickte. »Gut, dann werden Sie meine Gäste sein. Ich werde Sie mit meinem Vater bekanntmachen. Ich steh tief in Ihrer Schuld.«
    Bill grinste und winkte ab. »Halb so schlimm. Aber ich kenne bisher noch nicht Ihren Namen.«
    Das Mädchen lächelte. Es machte ihr apartes Gesicht noch hübscher. »Nennen Sie mich Marai.«
    »Gut. Und der rote Fleck auf ihrer Stirn, bedeutet das, daß Sie auch zu den…?«
    »Ich sollte, aber…« Sie schüttelte plötzlich den Kopf. »Nein, Mister. Ich werde Ihnen alles später berichten, wenn wir im Haus meines Vaters sind.«
    »Ich heiße übrigens Bill Conolly«, sagte der Reporter. »Und das ist mein Freund Suko.« Er deutete auf den Chinesen.
    »Ich freue mich.«
    Der Polizeioffizier trat an den Wagen und fragte, ob alles klar wäre.
    Marai nickte.
    Dann ging die Fahrt los.
    Bill wollte wissen, wie es geschehen konnte, daß die Polizisten auf einmal auftauchten. Marai erzählte, daß dies auf Initiative ihres Vaters geschehen war. Er hatte sich Sorgen gemacht, daß seine Tochter noch nicht angekommen war. Marais Vater war ein hohes Tier in der Regierung und hatte die Polizei alarmiert, die daraufhin die Stadt abgesucht hatte. Die Beamten waren gerade zum richtigen Zeitpunkt eingetroffen.
    Auf der Fahrt lernten Bill und Suko die andere Seite von Katmandu kennen. Ihr Ziel war das Regierungsviertel mit seinen prächtigen Bauten und dem Palast des Königs.
    Das Haus, in dem Marai wohnte, lag auf einem Hügel. Es war von einer hohen weißen Mauer umgeben, um die Wachtposten patrouillierten. Von dem Palast selbst war nicht viel zu sehen, aber Bill ahnte, daß er bald wohnen würde wie ein Pascha aus Tausendundeiner Nacht.
    Als der Reporter wieder Fragen an das Mädchen stellen wollte, lächelte Marai nur und vertröstete ihn auf später.
    Bill und Suko waren gespannt, was sie noch alles erwarten würde…
    ***
    Das Innere des Hauses war von einer märchenhaften Pracht. Schon allein der riesige Garten war
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher