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GK0205 - Flugvampire greifen an

GK0205 - Flugvampire greifen an

Titel: GK0205 - Flugvampire greifen an
Autoren: Jason Dark
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Wohnung auf. Es war der Vampir, den auch Sie schon kennengelernt haben. Er sagte mir, daß jetzt die Zeit gekommen sei, dem Guru zu danken.«
    Marai machte eine kleine Pause und lehnte sich in dem Ledersessel zurück. Gedankenverloren betrachtete sie das Gemälde ihres Vaters an der Stirnwand des Zimmers.
    »Was wollte man genau von Ihnen?« erkundigte sich Bill.
    »Ich sollte den Weg bereiten für die Vampire der roten Sekte. Sie stammen aus Tibet, aus den unwirtlichen Bergen des Himalaja, und wollen hier in Nepal Fuß fassen. Padma Lahore ist ihr Anführer. Er will das Land unter seine Herrschaft bringen.«
    »Vampire der roten Sekte?« fragte Bill verblüfft. »Was bedeutet das?«
    »Es sind riesige, blutsaugende Flugungeheuer, und Padma Lahore ist der Anführer.«
    Bill Conolly nickte, hob den Deckel der aus Elfenbein gefertigten Zigarettendose hoch und nahm ein Stäbchen heraus. Das goldene Tischfeuerzeug spendete Feuer.
    Bill blies den Rauch zur Seite weg. Dann wandte er sich wieder an Marai. »Haben Sie diese Flugungeheuer schon einmal gesehen?«
    »Nein. Aber sie müssen wesentlich größer sein als dieser Malaie. Wenigstens den Beschreibungen nach.«
    »Wo hat Padma Lahore seinen Stützpunkt oder sein Hauptquartier?« bohrte Bill weiter.
    »Davon habe ich auch keine Ahnung. Er hat es mir nie gesagt. Ich – ich war auch nie bei ihm, damals in London. Er ist immer zu mir gekommen. Die Sitzungen, wie er sie immer nannte, fanden stets bei mir im verdunkelten Zimmer statt.«
    »Dieser Lahore muß schon einen so ansehnlichen Helferstamm besitzen«, meinte Bill. »Denken Sie an die Leute, die uns verfolgt haben. Viele von ihnen hatten den roten Kreis auf der Stirn.«
    Marai nickte gedankenschwer. »Ja, leider, Mister Conolly. Lahore hat sich in den Jahren eine richtige Armee aufgebaut. Er steht dicht vor der entscheidenden Schlacht, und dazu braucht er mich und meine Kräfte der Telekinese. Ich sollte ihm bei seinen Aufgaben helfen.«
    »Kennen Sie Details?« fragte Bill.
    »Nein.«
    »Aber Sie sind sicher, daß Sie über Tausende von Meilen eine gedankliche Botschaft übermitteln können?«
    »Ja, Mister Conolly.«
    »Hm.« Bill überlegte. Nachdenklich legte er die Stirn in Falten.
    Marai lächelte schwach. »Erwarten Sie eine Demonstration meiner Fähigkeiten?«
    »So ungefähr.« Bill hob die Hand, als er sah, daß Marai etwas sagen wollte. »Verstehen Sie mich richtig, ich zweifele nicht an Ihrer Begabung, aber wenn Sie die Telekinese wirklich so außergewöhnlich gut beherrschen, dann möchte ich Sie doch um einen kleinen Gefallen bitten.«
    »Wenn ich kann – gern«, erwiderte die junge Inderin.
    Suko ahnte schon, was Bill Conolly mit dem Experiment bezweckte. Der Chinese stieß den Reporter an. »Du willst John eine Botschaft zukommen lassen?«
    »Ja.«
    »Hoffentlich klappt es«, sagte Suko.
    Marai hatte die beiden Männer irgendwie wissend beobachtet. Sie stand plötzlich auf und zog die Vorhänge vor die Fenster, so daß der Raum in ein schummriges Halbdunkel gehüllt wurde. Dann trat sie an den hohen Bücherschrank ihres Vaters und entnahm diesem eine Kassette. Mit einem kleinen Schlüssel schloß sie die Kassette auf. In Samt eingebettet, lag dort ein flacher ovaler Stein, dessen Oberfläche grün-gelb strahlte.
    Marai legte sich den Stein auf ihren rechten Handteller.
    »Ich habe ihn von einem tibetanischen Mönch geschenkt bekommen«, sagte sie. »Er stellt das Bindeglied zwischen mir und der Person dar, der ich eine Nachricht überbringen soll.«
    Bill Conolly und auch Suko sahen den Stein fasziniert an. Ein seltsames Fluidum ging von ihm aus. Als Bill einmal mit der Fingerkuppe über die Oberfläche strich, fühlte er, daß sich der Stein erwärmt hatte.
    »Der Mann, den wir erreichen wollen, heißt John Sinclair. Er wohnt in London. Übermitteln Sie ihm die Nachricht, daß seine Anwesenheit unbedingt erforderlich ist.«
    »Wer ist John Sinclair?« wollte Marai wissen.
    »Er ist ein bekannter Geisterjäger und Dämonenbekämpfer. Ein Mann, der die Mächte der Finsternis schon oft besiegt hat und auch weiterhin einen immerwährenden Kampf gegen sie führt.«
    Marai nickte ernst. »Er ist ein guter Mensch. Ich spüre es.«
    Im Lotussitz ließ sie sich auf dem Boden nieder und verengte die Augen zu schmalen Schlitzen. Sie hatte beide Hände auf ihre Schenkel gebettet, der Stein berührte jeweils an seinen Enden die Handballen.
    Bill und Suko waren in ihren Sesseln sitzengeblieben. Sie beobachteten
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