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GK0205 - Flugvampire greifen an

GK0205 - Flugvampire greifen an

Titel: GK0205 - Flugvampire greifen an
Autoren: Jason Dark
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Geisterjäger aufzulauern?
    John kam sich in dem Talkessel vor wie der einsamste Mensch auf Erden. Er war schon nach wenigen Schritten hinter einem Felsbrocken in Deckung gegangen. Von den Bergen her fuhr sanfter Wind in das Tal und umschmeichelte Sinclairs Gesicht.
    Hinter ihm in der Höhle war es wieder ruhig geworden. John war sehr froh darüber.
    Und da hörte er das Rauschen.
    John warf sich herum, riß seinen Kopf in den Nacken.
    Ein riesiger Flugvampir löste sich von der Felswand. Er sah aus wie ein Drachen aus der Vorzeit, und auf dem Rücken des Vampirs hockte Padma Lahore, sein Herr und Meister.
    Das erste Grau der Morgendämmerung kroch schon über die Berggipfel, und John Sinclair konnte gut die gedrungene Gestalt auf dem Rücken des Monsters erkennen.
    Padma Lahore schrie wütende Worte. Dabei war dem Geisterjäger nicht klar, ob er nun ihn meinte oder nur seinen Flugvampir anfeuerte.
    Egal wie, wenn John noch lange wartete, war Padma Lahore verschwunden.
    Der Oberinspektor sprang aus seiner Deckung. Schräg über sich vernahm er das gewaltige Rauschen der Schwingen. Er durfte jetzt keine Sekunde mehr zögern.
    John Sinclair riß die Spezialwaffe hoch und schoß.
    Wieder und wieder drückte er ab. Rasend schnell verließen die Eichebolzen den Lauf. John hatte das Gefühl, als würde ein Geschoß das andere einholen.
    Die Bolzen klatschten in den Körper der riesigen Bestie. Padma Lahore hatte sich auf dem Rücken des Flugvampirs klein gemacht, und doch konnte er den Bolzen nicht ausweichen.
    Er schrie, fluchte und feuerte den Vampir an.
    Bis ihm das erste Geschoß in den Schädel fuhr.
    Aber das sah der Geisterjäger nicht. Er war zur Seite gesprungen und hielt die leergeschossene Pistole in der Hand. Mit angespannten Nerven wartete er auf eine Reaktion des riesigen Vampirs.
    Sekunden vergingen.
    Fast hatte der Oberinspektor die Hoffnung schon aufgegeben, als der Flugvampir plötzlich dem Boden entgegensackte.
    Wie ein Felsbrocken fiel er auf die Erde. Ein gräßliches Heulen drang aus seinem Maul, dort wo die Eichenbolzen ihn getroffen hatten, lief dickes sirupartiges Dämonenblut aus den Wunden.
    Dann lag die riesige Bestie still.
    Und Padma Lahore?
    Er war vom Rücken des Flugvampirs geklettert, versuchte mit torkelnden Schritten in der Dunkelheit dicht bei den Felswänden zu verschwinden.
    John Sinclair war schnell bei ihm.
    Hart riß er Lahore an der Schulter zurück.
    Der Vampir lag bereits im Sterben. Von seinem Gesicht war schon die Haut abgefallen, die blanken, bleichen Knochen lagen frei. Er versuchte die Arme zu heben, doch die Kraft hatte ihn verlassen.
    »Si… n… c… lair«, gurgelte er mit ersterbender Stimme und brach in die Knie.
    In Sekundenschnelle setzte die Metamorphose ein. Gleichzeitig erfüllte ein gewaltiges Heulen die Luft. Sturm kam auf, die Urgewalten der Natur schienen nicht mehr kontrollierbar zu sein.
    John Sinclair blickte zum Himmel, der sich langsam hell färbte.
    Padma Lahores Diener stürzten in den Talkessel. Schreiend, fauchend und heulend.
    Die Riesenvampire fielen von den Wänden, die Schwingen gehorchten ihnen nicht mehr, und als die Bestien den Boden berührten, waren die meisten von ihnen schon tot.
    Durch den Tod ihres Meisters war auch ihr unseliges Leben vergangen.
    Die Gefahr war gebannt.
    Zurück blieb Asche, die vom Morgenwind verstreut wurde.
    Mit schleppenden Schritten kehrte John Sinclair in die Höhle zurück.
    ***
    Unbewegt waren die Gesichter der fünf Männer. Die Maschinenpistolen schienen in ihren Händen zu kleben. Die Männer hatten sich im Halbkreis aufgebaut, und es sah so aus, als wären sie zu einer Exekution gekommen.
    Bill und Suko tauschten einen schnellen Blick.
    Der Reporter sah, daß der Chinese resignierend die Schultern hob. Es hat keinen Sinn, sollte das heißen. Und Suko hatte recht. Zu groß war die Übermacht.
    Einer der Männer zischte einen Befehl.
    Bill verstand die Sprache nicht. Flüsternd wandte er sich an Marai. »Was hat er gesagt?«
    »Wir sollen uns an die Wand stellen!«
    Bill durchzuckte die Antwort wie ein Blitzstrahl. Das sah tatsächlich nach einer Hinrichtung aus. Aber weshalb wollte man sie töten? Und warum hatte man das nicht schon längst getan? Weshalb erst diese Gefangennahme?
    Bill konnte sich das nur so erklären, daß sie durch den Tod des Vampirs sämtliche Chancen verspielt hatten.
    Marai, Bill und Suko wichen bis an die Wand zurück.
    Die fünf Männer bauten sich in einer Linie vor ihnen
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