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GK0205 - Flugvampire greifen an

GK0205 - Flugvampire greifen an

Titel: GK0205 - Flugvampire greifen an
Autoren: Jason Dark
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Augenblicken ein komisches Gefühl. So etwas bezeichnete man wohl als Angst.
    Dann gab sich der Chinese einen Ruck. Er drehte den Riegel nach unten und zog das Fenster auf.
    Knarrend schwang der Flügel zur Seite. Holz rieb über Holz. Augenblicklich strömte eine feuchte, mit seltsamen Gerüchen vermischte Luft in den Raum.
    Nebelspiralen wogten auf Suko zu, erschwerten das Atmen. Der Chinese bekam kaum Luft.
    Er war schon dabei, sich auf das Fensterbrett zu schwingen, doch er verharrte mitten in der Bewegung.
    Seine Kräfte verließen ihn. Der magische Nebel war daran schuld.
    Suko keuchte.
    Wie in Watte verpackt hörte er in seinem Rücken Bill Conollys Stimme.
    »Was ist los, Suko? Was ist…«
    Da sah Suko den Schatten. Übergroß tauchte er aus der Nebelwand auf. Große Flügel zerteilten die Luft, Augen glühten wie rote Kugeln. Ein häßliches Fauchen strömte dem Chinesen entgegen.
    Der Vampir kam!
    Der Blutsauger, der einst Marais Vater gewesen war.
    Kreischend und heulend stürzte er sich plötzlich auf Suko. Der Chinese konnte dem Anprall nicht standhalten. Er wurde zurück in das Zimmer katapultiert.
    Marai schrie gellend auf. Für sie war es unfaßbar, was sie zu sehen bekam. Ihr Vater, in einen Vampir verwandelt, hockte wie ein riesiges Ungeheuer auf der Fensterbank, um sich im nächsten Augenblick auf den Chinesen werfen zu können.
    Ein grauenhaftes Bild…
    Doch dieser Angriff hatte auch einen Vorteil für den Chinesen gebracht. Er war zurück in das Zimmer gestoßen worden, dort, wo die Luft noch klar war und nicht angereichert durch den lähmenden Nebel.
    Suko konnte sich wieder ein wenig erholen. Denn noch befand sich der Vampir nicht im Zimmer.
    Der Chinese fühlte den Griff des Messers zwischen seinen Fingern, und er besann sich auf seine eigentliche Aufgabe.
    Dann stieß sich der Blutsauger ab.
    Mit seinem vollen Gewicht fiel er auf Suko nieder. Die schrecklichen Zähne waren gefletscht, der Blutrausch war bei ihm nicht mehr aufzuhalten.
    Da griff Bill Conolly ein. Er hatte gesehen, welch eine Mühe Suko hatte. Wütend hechtete der Reporter vor. Ungeachtet der Gefahr, warf er sich auf den riesigen Vampir.
    Bill schaffte das fast Unmögliche. Ehe der Blutsauger zubeißen konnte, wurde er von der Wucht des Aufpralls zur Seite gestoßen. Die spitzen Zähne glitten von Sukos Hals ab und fuhren in den Boden, da der Vampir von Suko heruntergerissen worden war.
    Doch er war längst nicht besiegt.
    Urplötzlich breitete er seine Schwingen aus.
    Das ging so schnell, daß Bill Conolly gar nicht mehr dazu kam, auszuweichen. Eine der lederhäutigen Schwingen traf seine Schulter. Der Schlag warf den Reporter herum. Die zweite Schwinge fegte gegen einen kleinen Beistelltisch, der gegen die Wand gefeuert wurde und dort splitternd zerbrach.
    Dann wollte sich die Bestie erneut auf Suko stürzen.
    Doch der Chinese war wieder voll da.
    Gleichzeitig schnellte sein Körper hoch. Die Hand mit dem silbernen Dolch fuhr tief in die Haut des Vampirs hinein. Die Waffe blieb im Körper der Bestie stecken. Schwarzes Blut tropfte aus der Wunde, das einen widerlichen Geruch verbreitete.
    Suko rollte zur Seite. Er wollte nicht, daß der Vampir noch auf ihn fiel. Dicht über Suko hinweg wischten die gewaltigen Flügel, in denen die Kraft der Hölle zu stecken schien.
    Der Vampir lag im Sterben, das war genau zu erkennen. Der auf magische Weise gefertigte Dolch hatte seine Pflicht getan.
    Doch dann geschah etwas Grauenhaftes. Es trat ein Ereignis ein, das Marai bis in die tiefsten Fasern ihrer Seele schockierte.
    Das Gesicht der Bestie verwandelte sich.
    Es nahm menschliche Züge an.
    Die von Marais Vater.
    Die junge Inderin schluchzte. Aus weit aufgerissenen Augen starrte sie den Vampir an.
    »Vat… Vater…«, drang es tonlos über ihre Lippen. Immer wieder schüttelte sie den Kopf.
    Der Vampir versuchte sich aufzurichten. Noch besaß er den Körper der Bestie, doch dann nahm sein linker Arm menschliche Form an. Ein unendlich gequälter Ausdruck lag auf seinem Gesicht, als er den Arm ausstreckte und Marai anfassen wollte.
    »Tochter«, ächzte er. »Marai… ich…«
    Bill Conolly erfaßte als erster die Situation. Er wollte nicht, daß Marai den Todeskampf ihres Vaters mit ansah. Bill zog das Mädchen in eine Ecke und drehte ihren Kopf zur Wand. »Sehen Sie nicht hin«, flüsterte er. »Bitte.«
    Der Reporter wußte nicht, ob Marai seine Worte überhaupt vernommen hatte. Er sah nur ihre Schultern unter krampfhaften
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