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GK0202 - Der Fluch der schwarzen Hand

GK0202 - Der Fluch der schwarzen Hand

Titel: GK0202 - Der Fluch der schwarzen Hand
Autoren: Jason Dark
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Jo Brown erst einmal gerettet.
    Ritchie lief auf die Treppe zu. Vor der untersten Stufe blieb er stehen.
    Er sah schrecklich aus in seinem langen Totenhemd und mit dem wächsernen Gesicht, in dem die blicklosen Augen auf seine Mutter gerichtet waren.
    »Warte noch«, sagte die Lady. »Wir bringen dir noch jemanden. Dann kannst du sie beide töten!«
    Die Lady kicherte dabei. Dann wandte sie sich an ihren Mann. »Los, komm!«
    Beide hielten John Sinclair noch immer fest. Jetzt trugen sie ihn die Treppe hinunter.
    Ritchie machte Platz. Er hatte noch immer nichts gesagt, drehte sich schweigend um und löschte das Licht.
    Es wurde ziemlich dunkel. Nur von der Küche her fiel noch Lichtschein in den Keller, der sich jedoch im Hintergrund des Gewölbes verlor.
    John wurde auf den kalten, feuchten Boden gelegt.
    Lady Parson ging auf Ritchie zu. Es machte ihr nichts aus, den lebenden Leichnam zu umarmen. »Mein Junge«, sagte sie.
    Der Lord schüttelte sich, als er die Szene sah.
    Lady Parson ließ Ritchie los. Sie deutete auf Jo Brown. »Wer ist es?« wollte sie wissen.
    Der Untote hob die Schultern. »Ich weiß es nicht«, erwiderte er mit dumpfer Stimme, die seinem Ziehvater einen Schauer über den Rücken jagte. »Er ist hier eingedrungen. Ich habe ihn gesehen, als er durch den Keller schlich. Ich wollte ihn töten, aber dann seid ihr gekommen.«
    »Das kannst du nachholen«, sagte Lady Parson, die sich bei allem mit ihrem Sohn identifizierte. »Du hast jetzt drei Opfer, um dem Satan zu beweisen, wie sehr du zu ihm hältst.«
    »Wieso drei?« fragte Ritchie.
    Die Frau lachte. »Er.« Sie deutete auf Jo Brown. »Dann diesen Oberinspektor. Und…« Jetzt wandte die Lady sich um und zeigte auf ihren eigenen Mann. »Und ihn!«
    Der Lord hatte das Gefühl, von einem Hammerschlag getroffen zu werden. Plötzlich war er sich der Gefahr bewußt, in die er sich selbst hineinmanövriert hatte. Wie ein Trottel war er in die Falle gegangen. Und jetzt war es zu spät.
    Ein diabolisches Lachen drang aus dem Mund des Wiedergängers . »Ja«, sagte er, »wenn diese drei aus dem Weg geräumt sind, kann ich mit meiner großen Aufgabe beginnen. Wen soll ich mir zuerst vornehmen?«
    Lady Parson streckte den rechten Arm aus und zeigte auf ihren eigenen Mann.
    »Ihn!« sagte sie!
    ***
    James, der Butler, war vom Personal als einziger noch zurückgeblieben. Die anderen Bediensteten hatte der Lord beurlaubt. Nur auf James hatte er nicht verzichten wollen.
    James gehörte so gut wie zum Inventar. Er arbeitete schon seit Jahrzehnten für die Parsons und hatte schon die Mitte des Lebens überschritten. Zweiundsechzig Jahre alt war er vor zwei Monaten geworden. Und wenn der Lord ihn mal nicht mehr brauchte, dann wollte James von seinem gesparten Geld leben. In seinem Alter bekam man keine neue Stelle mehr. Außerdem ging es dem englischen Adel finanziell nicht gerade blendend, von einigen Ausnahmen mal abgesehen.
    Obwohl James, wie gesagt schon einige Jahre auf dem Buckel hatte, war sein Gehör noch ausgezeichnet. Auch er hatte in den letzten Nächten so gut wie kein Auge zugetan, und obwohl er keine Fragen an den Lord gestellt hatte, war ihm doch nicht entgangen, was sich im Hause ereignet hatte.
    James litt unter den Vorfällen, hütete sich jedoch, ein Wort verlauten zu lassen.
    Lady Parson hatte er schon seit Tagen nicht gesehen, und auch der Lord hatte ihm nur die nötigsten Anweisungen gegeben.
    Wieder war ein Tag vergangen, die Dunkelheit kam, und wieder konnte James nicht schlafen. Sein Zimmer befand sich in einem Seitentrakt des Gutshauses. Es war ziemlich geräumig. Nebenan gab es eine kleine Dusche. Die beiden Fenster des Wohnraumes wiesen zur Rückfront hin. Sie waren sehr hoch und besaßen dicke Scheiben.
    Auf und ab wanderte der alte Diener. Ab und zu blieb er vor seinem Waffenschrank stehen, in dem nur ein Gewehr stand. Es war eine Flinte aus dem neunzehnten Jahrhundert. Angeblich hatte sie einem Trapper gehört, der wiederum ein entfernter Verwandter des Dieners gewesen war.
    James hatte das Gewehr immer gepflegt. Er hatte es vom Rost befreit und mindestens dreimal in der Woche mit leichtem Waffenöl eingerieben.
    Geschossen hatte er nur einmal mit dem Gewehr. Das war vor zwei Jahren gewesen, als sich eine Gruppe Hippies auf den Gutspark verloren hatte. Es war aber nur ein Warnschuß gewesen. Die Kugel war in den Nachthimmel gefegt.
    Die Stunden verstrichen.
    James fühlte sich einsam. Geheiratet hatte er nie. Er stand auf dem
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