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GK0180 - Der schwarze Würger

GK0180 - Der schwarze Würger

Titel: GK0180 - Der schwarze Würger
Autoren: Jason Dark
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wahren Engelsgeduld. »Außerdem bin ich von Scotland Yard, und wenn Sie nicht bald Ihre Pfote von meiner Schulter nehmen, werde ich sauer.«
    Anscheinend hatte der Kerl Dreck in den Löffeln, oder er mochte Polizisten nicht leiden.
    Ansatzlos kam seine linke Faust.
    John hatte instinktiv die Bauchmuskeln angespannt und konnte dem Schlag so einiges von seiner Wirkung nehmen.
    Er wurde mit der linken Körperseite gegen die Bar gedroschen und bekam sekundenlang keine Luft. Außerdem schmerzte ihm seine Hüfte noch von der höllischen Autofahrt.
    »Mach’s nicht so hart mit ihm, Teddy«, hörte John den Mixer sagen. »Keine Angst, er wird es überleben. Aber erst werde ich ihn mal nach draußen befördern.«
    Der Schrank zog John vom Hocker.
    Sinclair wollte in der Bar keinen Schaukampf liefern. Bis jetzt waren die Gäste noch nicht aufmerksam geworden, und so ließ er sich von Teddy an der Bar entlangschieben bis zu der Tür, die zu den Toiletten führte.
    Sie gelangten in einen Gang mit nackten Ziegelsteinwänden, ließen die Türen mit Ladys und Gents links liegen, kamen an einer Treppe vorbei und standen schließlich vor der Hintertür.
    Die mußte allerdings noch aufgeschlossen werden.
    Der Schläger lehnte John gegen die Wand und suchte in seiner Hosentasche nach dem Schlüssel. Er nahm an, daß der blondhaarige Gast die Nase voll habe.
    Weit gefehlt!
    Johns Rechte kam von unten wie ein Hammer. Sie explodierte am Kinn des Schlägers, dem von der Wucht der Kopf in den Nacken gerissen wurde.
    Mit verdrehten Augen rutschte der Kerl an der Wand entlang zu Boden.
    Kopfschüttelnd stieg John Sinclair über den Bewußtlosen hinweg und wandte sich der Treppe zu.
    In Hüfthöhe war über die unterste Stufe eine Kordel gespannt worden. Das Hindernis hielt wohl keinen auf, und erst recht nicht John Sinclair.
    Leichtfüßig ging er die Stufen hoch, gelangte in die erste Etage, dabei in einen buntgestrichenen Gang und entdeckte schließlich eine Tür, auf der in feinen Messingbuchstaben der Name Al Astor stand. »Wir machen heute abend den Laden dicht, und ihr werdet mich begleiten«, erscholl die Stimme eines Mannes.
    Sie war so laut, daß Johns Klopfen überhört wurde.
    Der Geister-Jäger trat unaufgefordert ein.
    Das Zimmer dahinter war geräumig und als Büro eingerichtet. In einem Sessel saß ein schwarzhaariges Girl – höchstens sechzehn Jahre alt – und hatte eine Decke um ihren nackten Körper gewickelt. Die Augen blickten ängstlich.
    Der Mann hinter dem Schreibtisch mußte Al Astor sein. Vollbart, fettige Gesichtshaut und breit in den Schultern.
    Vor ihm stand ein anderer Kerl. Von hinten glich er dem Knaben, den John auf die Matte geschickt hatte.
    »Ich störe doch wohl nicht?« fragte der Geister-Jäger.
    Astor sprang wie von der Tarantel gestochen hoch und glotzte John an, als wäre er ein Marsmensch.
    Den gleichen dummen Gesichtsausdruck hatte auch der Schläger. Astor fragte erst gar nicht, weshalb John gekommen war, sondern schrie: »Raus!«
    Gleichzeitig walzte sein Gorilla auf John zu, um dem Befehl den nötigen Nachdruck zu verleihen.
    »Nicht schon wieder«, sagte John, verdrehte die Augen, wich einem Heumacher aus und jagte dem Kerl durch zwei knallharte Schläge die Luft aus den Lungen.
    Der Junge schien wirklich nicht viel vertragen zu können. Er japste wie ein Fisch auf dem Trockenen.
    John hätte jetzt nachsetzen können, unterließ es aber. Statt dessen warf er Astor seinen Ausweis auf die Schreibtischplatte.
    Astor glotzte dumm auf das Dokument. Dann fuhr er sich mit dem Finger unter den Hemdkragen.
    »Scotland Yard?« ächzte er.
    »Ja. Warum nicht?«
    Der Gorilla – er hatte schon zu einem Raketenstart angesetzt – stoppte. Er machte auf dem Absatz kehrt und verdrückte sich heimlich still und leise.
    Dafür sprang das Girl auf.
    »Polizei?« rief es.
    »Ja.« John wandte sich der Kleinen zu. Dann fragte er Astor: »Sagen Sie mal, laufen Ihre Mädchen immer so leicht bekleidet herum, oder ist das Ihre Tochter?«
    »Ich – äh…«
    »Was hat er mit Ihnen vorgehabt?« fragte John die Kleine.
    »Nichts, nichts!« schrie Astor. »Du kannst gehen. Deine Tanznummer taugt nichts.«
    Das Girl wandte John den Rücken zu und begann, sich anzuziehen. »Sagen Sie mal, Miß, wie alt sind Sie eigentlich?« fragte der Oberinspektor.
    »Fünfzehn«, kam die schwache Antwort.
    John packte Astor am Kragen seines Jacketts. »Fünfzehn!« zischte er. »Sie ist noch ein Kind. Und so etwas lassen Sie in Ihrer
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