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GK0168 - Die Nacht des Schwarzen Drachen

GK0168 - Die Nacht des Schwarzen Drachen

Titel: GK0168 - Die Nacht des Schwarzen Drachen
Autoren: Jason Dark
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Ziel.
    Niemand stellte sich ihnen in den Weg. Kein Aufpasser, kein Wächter. Unangefochten erreichten sie die nach unten führende Treppe. Vorsichtig nahmen sie die Stufen.
    Man spürte die Nähe von Menschen. Und dann standen sie in dem unterirdischen Gewölbe.
    John Sinclairs Blick erfaßte die Situation innerhalb von wenigen Sekunden.
    Er sah die zahlreichen Drachendiener, die ihnen den Rücken zugewandt hatten – und er sah Tschin, den Drachengott, der auf einem muschelförmigen Thron saß und mit Li Tse Feng sprach, der in demütiger Haltung vor der Bestie kniete.
    Plötzlich stand Suko dicht neben John Sinclair. »Wir teilen uns«, flüsterte er dem Geisterjäger ins Ohr. »Ich versuche, von hinten an die Bestie heranzukommen. Warte, bevor du angreifst.«
    »Okay.«
    Suko verschwand lautlos.
    John konzentrierte sich wieder auf das Geschehen vorn am Drachenthron. Er hatte, weil Suko ihn abgelenkt hatte, die letzten Worte nicht verstanden, die gesprochen worden waren. Er sah aber auf einmal Li Tse Feng losrennen und hörte ihn brüllen: »Stirb, Elender!«
    In den nächsten Augenblicken überstürzten sich die Ereignisse. Li Tse Feng jagte die Stufen zum Drachenthron hoch. Die gedrechselte Schneide des Dolches funkelte blutrot.
    Tschin saß wie erstarrt auf seinem Thron.
    John Sinclair versuchte sich mit Faust- und Ellenbogenschlägen Platz zu schaffen, sich eine Gasse durch die lebende Mauer aus Menschen zu bahnen.
    Es war ein anderer, der sich Li Tse Feng entgegenwarf.
    Jay Lee!
    Versteckt hatte er alles mit ansehen können. Er, der dem Drachengott hörig war, fegte plötzlich seitlich auf Li Tse Feng zu und sprang ihn an.
    Dicht vor dem muschelförmigen Thron prallen die beiden Männer zusammen, rollten die Stufen hinunter und begannen einen verzweifelten Kampf auf Leben und Tod.
    Entsetzen hatten die anderen Drachendiener gelähmt. Sie wußten nicht, wie sie sich verhalten sollten, einige wollten in den Kampf eingreifen, doch Tschins gewaltige Stimme hielt sie zurück.
    Dieser Kampf war nach seinem Geschmack, da für ihn schon von vornherein feststand, wer der Sieger sein würde.
    Jay Lee war ein perfekter Karatekämpfer, der auch noch die Techniken des Kung-Fu beherrschte, und normalerweise hatte Li Tse Feng keine Chance.
    Er sah auch ganz so aus, als sollte Li Tse Feng verlieren. Jay Lee hatte die dolchbewehrte Hand seines Gegners gepackt, drehte sie zur Seite.
    Doch Li Tse Feng gab nicht auf. Er wand sich wie eine Schlange, der Haß gab ihm ungeahnte Kräfte. Es gelang ihm, die Spitze des Dolches in Jay Lees Hand zu bohren.
    »Aaaahhhh!«
    Ein markerschütternder Schrei fegte durch das unheimliche Gewölbe. Jay Lee sprang wie von der Tarantel gebissen hoch. Er hielt sich die Hand, die plötzlich grau wurde, innerhalb von Sekunden die Farbe wechselte und von seinem Körper abfiel. Ein schwarzer Klumpen lag auf dem Boden.
    Der Dolch hatte die Kräfte der Weißen Magie befreit.
    Schon die Berührung reichte aus, um die Drachendiener sterben zu lassen. Wie Jay Lee, der sich mit furchterregendem Geschrei am Boden wand und dessen Körper innerhalb kürzester Zeit zerfiel.
    Urplötzlich brach die Panik unter den Menschen los!
    Sie, die bisher unter dem Bann des Drachen gestanden und Jay Lees Todeskampf entsetzt verfolgt hatten, rannten auf den Ausgang zu. Ein ungeheures Durcheinander entstand, in das auch Tschin, der Drachengott, keine Ordnung mehr bringen konnte.
    Nur seine direkten Helfer, die Chinesen mit den Tätowierungen, hielten noch zu ihm. Zu fest waren sie mit der Bestie verkettet.
    Li Tse Feng sah sich wild um.
    »Mörder!« brüllte er, so laut er konnte, und hob seinen rechten Arm, um den Dolch auf Li Wang alias Tschin, den Drachengott, zu schleudern.
    Doch plötzlich waren die Tätowierten da.
    Zu fünft kreisten sie Li Tse Feng ein.
    Messer blitzten.
    Li Tse Feng wehrte sich verzweifelt, während John Sinclair noch immer gegen den Strom der Menschen ankämpfte und nur noch wenige Yards von Li Tse Feng entfernt war.
    Doch da griff ein anderer in den Kampf ein.
    Suko!
    Wie ein Tiger flog er heran, in der linken Hand eine Fackel, mit der er wild auf die Tätowierten einschlug.
    Ein mörderischer Kampf entbrannte.
    Li Tse Feng lag am Boden. Er blutete aus zahlreichen Wunden. Ein letzter, heimtückischer Messerstich hatte ihn in den Rücken getroffen und das Leben aus seinem Körper gejagt.
    Noch im Tod hielt Li Tse Feng den magischen Dolch umklammert, während um ihn herum Suko wie ein Berserker
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