Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GK0168 - Die Nacht des Schwarzen Drachen

GK0168 - Die Nacht des Schwarzen Drachen

Titel: GK0168 - Die Nacht des Schwarzen Drachen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
des Weges zurückgehen, um den nächsten Kontrollpunkt anlaufen zu können.
    Es war nur wenige Yards vom Haupteingang entfernt, da hörte er die Schritte.
    Augenblicklich blieb Ramsey stehen.
    Sein Arm, der die Lampe hielt, zuckte hoch.
    Der Lichtstrahl warf einen hellen Kreis in den Hauptgang. Mit der rechten Hand öffnete Ramsey die Klappe der kleinen Pistolentasche und holte die Gaspistole hervor.
    Schweiß sammelte sich in seinem Nacken und lief in den Hemdkragen.
    Vor der Einmündung zum Hauptgang blieb der Nachtwächter stehen.
    Er nahm allen Mut zusammen und rief: »Hallo, ist da jemand?«… jemand… jemand…
    Nur das Echo seiner eigenen Stimme antwortete ihm.
    Und doch hatte er sich nicht getäuscht. Dessen war sich Pete Ramsey sicher.
    Er schlich in den Hauptgang. In der Linken die Lampe, in der Rechten die Gaspistole.
    Der Lampenstrahl wanderte über die Regale, wurde von blankgeputzten Eisenteilen reflektiert – und…
    Pete Ramsey erstarrte zur Bewegungslosigkeit.
    Keine zwei Yards vor ihm stand eine Gestalt.
    »Keinen Schritt näher!« rief der Nachtwächter mit zitternder Stimme. »Ich – ich schieße!«
    Der unbewaffnete Eindringling streckte beide Arme vor. »Aus dem Weg, du Narr!« erwiderte er mit dumpfer Stimme. »Du wirst die Henker des Drachen nicht aufhalten können!«
    »Das wollen wir doch mal sehen!« schrie Pete Ramsey. »Ich werde dich der Polizei übergeben. Ich…«
    Im selben Augenblick hörte der Nachtwächter hinter seinem Rücken das leise, teuflische Lachen.
    Der Kerl mit der Maske war nicht allein. Ein weiterer Eindringling stand vor Ramsey. Er hätte der Zwillingsbruder des anderen sein können, trug auch den dunklen Anzug und hatte eine Maske vor dem Gesicht.
    Nur etwas war anders.
    Dieser Kerl hatte eine MPi, deren Mündung genau auf die Brust des Nachtwächters zeigte…
    Pete Ramsey riß beide Arme hoch. Dabei ließ er vor Schreck die Gaspistole und die Taschenlampe fallen. Die Lampe fiel so unglücklich auf den Boden, daß Glas und Birne zerplatzten. Die beiden Einbrecher sprachen kein Wort. Jetzt – im Licht der Notbeleuchtung – sah der Kerl mit der Maschinenpistole noch drohender aus. Ramsey vermeinte, hinter den Schlitzen der Maske zwei teuflisch funkelnde Augen zu erkennen, aber das war wohl nur Einbildung.
    Der Nachtwächter faßte sich wieder. »Was – was wollt ihr hier?« fragte er. Seine Stimme zitterte, die Worte waren kaum zu verstehen.
    Die Einbrecher gaben keine Antwort.
    Sekunden vergingen.
    Pete Ramsey sammelte all seinen Mut. »Nehmt, was ihr braucht«, rief er mit lauter Stimme. »Ich werde euch nicht verraten, ich schwöre es. Glaubt mir.«
    Plötzlich zuckte etwas vor Pete Ramseys Augen vorbei, und im nächsten Augenblick spürte er den gewaltigen Druck an seiner Kehle.
    Eine Seidenschlinge!
    Eine mörderische Waffe in der Hand eines Fachmanns.
    Gnadenlos zog der Würger zu. Die Schlinge grub sich wie ein Messer in die Haut des Halses.
    Pete Ramsey röchelte.
    Er wurde nach hinten gerissen, fiel aber nicht auf den Boden, sondern wurde vom Druck der Schlinge in einer Schläglage gehalten.
    Ruhig sah der Mann mit der Maschinenpistole zu, wie sein Kumpan den Nachtwächter tötete.
    Nach einer Minute ließ der Mörder von seinem Opfer ab.
    Schwer fiel der Mann auf den Steinboden. Sein Gesicht war verzerrt, die Schlinge hatte am Hals tiefe Streifen hinterlassen.
    Die beiden Männer flüsterten sich ein paar Worte zu. Es waren für europäische Ohren fremdartige Laute. Die Männer sprachen chinesisch. Der Mann mit der MPi hängte die Waffe über seine Schulter, dann bückte er sich und faßte die Beine des Toten. Sein Kumpan packte den Nachtwächter unter beide Achseln. Anschließend verfrachteten sie die Leiche in ein leeres Regal. Die beiden Einbrecher kannten sich in dem Lagerhaus aus. Sie mußten ausgezeichnete Informationen haben, denn sie umgingen die versteckten Kontakte der Alarmanlage mit traumwandlerischer Sicherheit.
    Behutsam zogen sie die Kiste aus dem Regal, stellten sie nochmals auf den Boden, legten dann beide Hände gegen die Brust und neigten die Köpfe.
    Eine Minute blieben sie in dieser demütigen Haltung stehen, dann faßten sie die Kiste und trugen sie vorsichtig durch den Gang. Sie erreichten den Hauptgang und bewegten sich in Richtung Ausgang. Sie passierten die leere Portiersloge und gingen bis zu einer in der Wand eingelassenen grauen Schalttafel, die zahlreiche Knöpfe aufwies.
    Die beiden Männer stellten die Kiste ab. Der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher