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GK0168 - Die Nacht des Schwarzen Drachen

GK0168 - Die Nacht des Schwarzen Drachen

Titel: GK0168 - Die Nacht des Schwarzen Drachen
Autoren: Jason Dark
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noch in ihnen nach. Schon jetzt waren sie dem Drachengott hörig, obwohl noch nicht die Tätowierung auf ihren Oberkörper eingebrannt war.
    »Vor meinem Thron steht Li Tse Feng«, redete der Drachengott weiter. »Er hat mir seine Tochter geopfert, und er ist nun bereit, den Drachenschwur abzulegen. Ihr kennt ihn, meine Diener. Li Tse Feng ist ein geachteter Mann unter euch. Er hat Einfhß, er hat Geld. Aber ich werde seinen Reichtum noch vergrößern, seine Macht stärken und ihm Kräfte verleihen, wie sie kein normaler Sterblicher besitzt. Aber nicht nur ihm. Auch ihr als meine Diener werdet bald keinen Feind mehr zu fürchten brauchen. Ich mache euch unbesiegbar. Ich, Li Wang! Ich habe die Mumie des Tschin aus dem alten China herholen lassen und bin mit ihm in eine magische Metamorphose eingetreten. Die Mumie des Tschin ist nicht mehr, aber seine Macht, die in diesem Körper noch existent war, ist auf mich übergegangen. Ich bin der Herr des Drachen!«
    Die letzten Worte hallten schaurig durch das geheimnisvolle Gewölbe. Die Menschen wagten nicht mehr zu atmen. Sie hatten die Köpfe gesenkt, waren auf die Knie gefallen.
    Das Böse lauerte in diesem geheimnisvollen Tempel und vergiftete die Seelen der Menschen. Tschin, der Dämonische, hatte es geschafft. Sein Sieg war nahe!
    »Komm zu mir, Li Tse Feng!« rief er. »Du sollst als erster die Tätowierung des Drachen empfangen und damit den anderen zeigen, wer der Herr in dieser Stadt ist!«
    Li Tse Feng hatte die Worte wohl vernommen, sie aber nicht begriffen. Für ihn zählte jetzt nur noch eines: Der Tod des Drachen!
    Mit einem Schrei auf den Lippen riß er den Dolch unter seiner Jacke hervor und stürmte die Stufen des Throns empor.
    Rot wie Blut leuchtete die Schneide des Dolches, als Li Tse Feng brüllte: »Stirb, Elender!«
    ***
    Ein gewaltiger Ruck riß John Sinclair nach hinten. Die Luftzufuhr wurde ihm abgeschnitten, als sich die Seidenschlinge wie ein Messer in seine Haut grub.
    Der Geisterjäger röchelte. Seine Augen drohten ihm aus den Höhlen zu quellen, er hörte dicht hinter sich das Keuchen des Chinesen und gleichzeitig das siegessichere Lachen.
    Dieses Lachen war es, das in dem Geisterjäger die Reserven mobilisierte.
    Er warf beide Hände hoch und nach hinten. John versuchte, den Kopf des Chinesen zu packen.
    Es gelang ihm. Seine Hände klatschten gegen den Nacken des Mannes, wurden zu einer stahlharten Klammer.
    John Sinclair warf seinen Oberkörper nach vorn, und mit einem gewaltigen Kraftakt schleuderte er den Chinesen über seine Schulter. Der Mann wirbelte durch die Luft, krachte zu Boden – und ließ die tödliche Schlinge los.
    Pfeifend sog John die Luft in seine malträtierten Lungen. Ein paar Herzschläge lang ging es ihm noch schlecht, drehte sich der Hof vor seinen Augen, dann hatte er sich wieder dank seiner ungeheuren Kondition erholt.
    Der Killer mit der Seidenschlinge war wieder aufgesprungen. Er war kein tätowierter Drachendiener. John spürte nicht die leiseste Ausstrahlung der dämonischen Fratze.
    Ein paar Yards weiter kämpfte Suko. John hörte das Klatschen von Schlägen, konnte sich aber nicht darum kümmern, denn der Chinese griff an.
    Er schnellte sich vom Boden ab, und wie eine große Schere zielten die ausgestreckten Beine auf John Sinclairs Kopf.
    Der Oberinspektor ließ sich fallen und konnte unter dem angreifenden Chinesen hinwegtauchen. Er rollte sich ein paarmal um die eigene Achse, sprang auf die Füße, zog mit einer raschen Bewegung seine Beretta, und ehe sich der heimlückische Killer versah, hatte John ihm den Lauf gegen den Schädel geschmettert. John wischte sich über die Stirn. Sein Blick erfaßte Suko, der neben seinem besiegten Gegner stand und John angrinste.
    »Hat lange gedauert, Partner, aber gut«, sagte er.
    John grinste. »Ich bin eben nicht solch ein As wie du.«
    Die beiden Männer lachten und wandten sich dann der Tür zu, durch die die Diener des Drachen verschwunden waren.
    Die Tür war aus Eisen. Sie hob sich kaum von den übrigen Hinterhofmauern ab.
    Die Augen der Männer hatten sich inzwischen an die herrschenden Verhältnisse gewöhnt. John wich einigen alten Kisten aus und drückte auf die Metallklinke der Tür, die zum Glück nicht abgeschlossen war.
    John und Suko tauchten in einen Gang ein. Glatte Wände, an denen Fackeln hingen. Tanzender Lichtschein, drückende Atemluft – und die Ausstrahlung des Bösen, die John Sinclair wie ein Seismograph registrierte. Sie waren dicht vor dem
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