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GK0163 - Der Unheimliche von Dartmoor

GK0163 - Der Unheimliche von Dartmoor

Titel: GK0163 - Der Unheimliche von Dartmoor
Autoren: Jason Dark
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Tür war mit kleinen Glasfenstern bestückt durch die Bannister in das Innere des Lokals blicken konnte.
    Soweit er sehen konnte, war der Gastraum leer.
    Entschlossen betrat Frederick K. Bannister das Dartmoor Inn. Die Tür ließ sich leicht öffnen, und Bannister drückte sie schnell hinter sich ins Schloß.
    Eine Stille, wie sie in einer leeren Kirche herrschte, umgab ihn Bannister hörte seinen eigenen Atem, und sekundenlang hatte er die wahnwitzige Hoffnung, umsonst herbefohlen zu sein.
    Doch er täuschte sich.
    Aus einer Nische – links von Bannister – trat ein Mann hervor.
    Der Zuchthausdirektor wandte sich um, und im gleichen Augenblick weiteten sich seine Augen vor Staunen.
    »Sie, Haskell?« würgte er hervor.
    Clark Haskell, der Wirt, grinste. »Ja, Bannister, ich bin es. Damit hättest du wohl nicht gerechnet, du Schwein.«
    Bannister wischte sich mit einer fahrigen Bewegung über die Stirn.
    »Dann sind Sie der Mann, der…?«
    »Ja, ich bin der Mann, Bannister. Ich habe die Gefangenen befreit, und sie durch Schwarze Magie zu Monstern umfunktioniert.«
    Bannister begriff nicht recht. »Wieso Monster?«
    Haskell hatte sich auf einen Tisch gesetzt. »Haben Sie nichts von der grünhäutigen Bestie gehört, die in Scranton gewütet hat?«
    »Ja – schon. Aber…«
    Haskell kicherte wieder. »Das war der erste Gefangene, dem ich die Freiheit geschenkt habe. Sie sehen, Bannister, ich bin mächtig Mächtiger als Sie.« Haskell siezte den Zuchthausdirektor jetzt plötzlich wieder, und mit scharfer, haßerfüllter Stimme fuhr er fort:
    »Erinnern Sie sich noch an damals, als Sie mich entlassen haben? Sie haben mich weggejagt wie einen räudigen Hund. Damals schon habe ich Ihnen versprochen, mich zu rächen. Zwei Jahre hatte ich Zeit, mir meinen Racheplan zu überlegen. Ich weiß, Sie haben die Worte nicht ernst genommen. Viele Gefangenen schwören, sich an Ihnen zu rächen, aber ich bin der einzige gewesen, der seinen Plan konsequent durchgeführt hat. Ich habe dieses Haus hier gekauft, damit ich in Ihrer Nähe bleiben konnte. Ersparnisse hatte ich genug. Und hier, im Dartmoor Inn, hat das Schicksal mir den Wink gegeben. Auf dem Speicher des Hauses habe ich eine alte Truhe mit Büchern gefunden. Ein Buch habe ich gelesen, und es hat mich in die Geheimnisse der Schwarzen Magie eingeweiht. Ich war fasziniert und erschreckt gleichzeitig, aber dann wußte ich, wie ich meine Rache auskosten konnte.«
    »Das ist doch Unsinn«, sagte Bannister. »Sie phantasieren doch.«
    »So? Ich phantasiere? Dann ist das grünhäutige Monster wohl auch meiner Phantasie entsprungen.«
    »Es war ein Trick. Denken Sie an Horrorfilme wie King Kong oder Frankenstein. Dort haben die Experten auch Monster aus Pappmache nachgebildet.«
    Haskell begann zu lachen. Es war ein irres, widerliches Gelächter.
    »Sie Narr«, sagte er. »Mein Monster lebte. Leider hat es der Sumpf verschluckt.« Haskell rutschte vom Tisch. Leicht vornübergebeugt blieb er stehen und deutete mit dem Zeigefinger auf Bannisters Brust.
    »Und damit Sie sehen, daß ich nicht bluffe, werde ich Sie in den Keller führen und Ihnen die Monster zeigen. Sie werden persönlich die Verwandlung eines Gefangenen miterleben können, um anschließend von ihm unter schrecklichen Qualen getötet zu werden. Das ist die Strafe, die ich mir für Sie ausgedacht habe.«
    Bannister blieb weiterhin gefaßt. Er wunderte sich selbst, woher er die Ruhe nahm. »Dieser Gefangene – ist das zufällig ein gewisser Sinclair?«
    »Ja, so heißt er.«
    »Dann waren Sie es auch, der den Wärter Joe Cramer ermordet hat.«
    »Genau. Es war Pech, daß man ihn zur Bewachung des Gefangenen eingeteilt hat. Außerdem hat der Tod des Mannes bestimmt einige Verwirrung gestiftet, wie überhaupt der gesamte Fall. Ich habe mir immer wieder Ihr Gesicht vorgestellt, Bannister, wenn Sie erfuhren, daß jemand geflohen ist. Aus Dartmoor, dem sichersten Zuchthaus der Insel. Lange hatte es keiner mehr geschafft. Sie waren sehr stolz auf die Bilanz. Zu stolz, wie sich herausgestellt hat. Sie haben überall gesucht, nur nicht direkt vor der Haustür, und dabei war es so einfach. Aber alles, was bisher geschehen ist, war nur das Vorspiel. Ich habe nun das blutige Finale eingeleitet, in dem Sie das Opfer sein werden, Bannister.«
    Der Zuchthausdirektor schüttelte den Kopf. »Nein, Haskell, das glaube ich nicht. Ihr schmutziges Spiel ist zu Ende. Ich werde Sie mit in das Zuchthaus nehmen und Sie dort der Polizei
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