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GK0157 - Zirkus Luzifer

GK0157 - Zirkus Luzifer

Titel: GK0157 - Zirkus Luzifer
Autoren: Jason Dark
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einem brennenden Dolch überhaupt abgenommen? Unwahrscheinlich, und außerdem hatten die Mörder sicherlich schon alle Spuren verwischt.
    Was also tun? Terry fiel ein Mann namens Simon Dexter ein, den sie vor kurzem auf einer Party kennengelernt hatte. Der Mann war ihr vom ersten Augenblick an sympathisch gewesen, und sie hatte sich auch schon zweimal mit ihm getroffen. Dabei hatte sie von Dexter erfahren, daß er für die Regierung arbeitete. Mehr war allerdings nicht aus ihm herauszubekommen. Terry nahm an, daß er beim Secret Service – beim Geheimdienst also beschäftigt war. Vielleicht konnte Dexter ihr helfen? Das Notizbuch mit den Adressen steckte in ihrer Handtasche. Terry blätterte es hastig durch und fand auch die Telefonnummer des Mannes. Noch zögerte sie anzurufen. Schließlich war es eine ziemlich unchristliche Zeit.
    Doch hier lag ein echter Notfall vor. Terry setzte den Apparat auf ihren Schoß und wählte die Nummer.
    Fünfmal tutete es, dann wurde auf der anderen Seite abgehoben. »Dexter«, meldete sich eine rauhe, verschlafene Stimme.
    »Simon, ich bin’s, Terry. Du, entschuldige, daß ich dich um diese Zeit anrufe, aber mir ist da etwas Schreckliches passiert.«
    Dexter brummte nur und fragte: »Hatte das nicht Zeit bis später?«
    »Nein, Simon.« Terry biß sich auf die Lippe. »Bitte, hör mir einen Augenblick zu. Ich weiß nicht mehr, was ich machen soll.«
    »Okay, Baby, schieß mal los.« Terry hörte, wie sich Dexter in den Kissen räkelte.
    Die junge Frau begann mit ihrem Bericht. Sie sprach hastig und mußte sich ein paarmal wiederholen. Schließlich – es waren einige Minuten vergangen – fragte sie: »Was hältst du nun von der Sache, Simon?«
    Dexter sagte erst einmal nichts. Dann kam seine vorsichtige Stimme: »Sag mal, Baby, hast du schlecht geschlafen oder warst du in einem Horrorfilm?«
    »Nein, Simon. Du kennst mich doch, ich stehe mit beiden Beinen auf der Erde. Ich bin auch nicht betrunken, wenn du das vielleicht meinst. Aber alles hat sich tatsächlich so abgespielt, wie ich es dir erzählt habe.«
    »Nun gut, nehmen wir mal an, es stimmt. Aber wie soll ich dir dabei helfen?«
    »Ich dachte, wir – wir könnten zusammen…«
    »Was du auch vorhast, Baby, es geht nicht. Ich fliege in einigen Stunden dienstlich nach Teheran, und ich kann auf keinen Fall etwas für dich tun.«
    »Dann entschuldige«, sagte Terry mit trauriger Stimme.
    Vielleicht war es gerade diese Antwort, die in Simon Dexter so etwas wie Mitleid weckte, denn er sagte: »Einen Rat kann ich dir noch geben, Terry. Es ist klar, du hast einen Fehler gemacht, daran geht kein Weg vorbei. Aber es gibt beim Yard einen Mann, der sich für solche Sachen, wie du sie angeblich erlebt hast, interessiert. Er ist Oberinspektor und heißt John Sinclair. Hast du verstanden?«
    »Ja, Simon.«
    »So, und dann laß mich jetzt schlafen. Ich melde mich mal irgendwann wieder.«
    Mit diesen Worten hängte Simon Dexter ein.
    Auch Terry Bendix legte den Hörer auf die Gabel. Sie riß einen Zettel aus ihrem Notizbuch und schrieb in großen Buchstaben einen Namen auf das Blatt.
    JOHN SINCLAIR. Gleich morgen, beziehungsweise heute, wollte sie den Mann aufsuchen. Hoffentlich verstand er sie besser.
    Terry Bendix ahnte nicht, daß sie mit ihrem Entschluß einen Stein ins Rollen gebracht hatte, der eine ganze Lawine in Gang setzen sollte…
    ***
    Der Mandarin hatte seine Meute um sich versammelt. Es waren gräßliche Gestalten, Alptraumgeschöpfe aus der finsteren Hölle. Der Mandarin – selbst ein Ausgestoßener – hatte die Verdammten und Verstoßenen unter seine Fittiche genommen. Er hatte sie aus aller Welt zusammengeholt, wo sie sich vor Menschen und Dämonen verkrochen hatten.
    Die meisten hatten als Einzelwesen dahinvegetiert. Sie hatten sich irgendwann in ihrem unseligen Dasein etwas zuschulden kommen lassen, und die Strafe der Hölle war brutal und gnadenlos. Jeder Dämon hatte das Recht, sie zu töten, wenn er einen von ihnen entdeckte, und viele waren schon Opfer ihrer früheren Freunde geworden.
    Manche waren auch in die Hände von Menschen geraten, die sie dann einem sensationslüsternem Publikum auf Jahrmärkten zur Schau stellten. Und auf diesen Jahrmärkten hatte der Mandarin auch seinen treuen Stamm gefunden.
    Als einzelne bedeuteten die Ausgestoßenen nichts. Doch gemeinsam stellten sie eine tödliche Gefahr dar, vor allem dann, wenn ein Mann wie der Mandarin ihnen die Befehle gab.
    Natürlich hatte er nicht nur
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