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GK0157 - Zirkus Luzifer

GK0157 - Zirkus Luzifer

Titel: GK0157 - Zirkus Luzifer
Autoren: Jason Dark
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feuerte der Reporter. Mit satten Geräuschen klatschten die Kugeln in die Reifen des Mercedes.
    Sekunden später spielte der Wagen verrückt. Er begann zu bocken, fuhr Schlangenlinien, wurde nochmal zurück auf die alte Spur gerissen, doch dann drehte er sich wie ein Kreisel. Gleichzeitig schoß er auf einen Wohnwagen zu.
    Es kam, wie es kommen mußte. Mit der Schnauze bohrte sich der Mercedes in die Flanke des Wohnwagens, riß das Gefährt förmlich auseinander.
    Holzlatten brachen als wären sie Papierstreifen. Die Scheiben des Wohnwagens flogen aus dem Rahmen. Glassplitter ergossen sich über den Mercedes, dessen Karosserie sich zur Hälfte in den hölzernen Wagen gebohrt hatte.
    John sprintete auf die Unglücksstelle zu. Er riß die hintere linke Tür des Mercedes auf, schlängelte sich in den Wagen.
    Der Mandarin hockte noch hinter dem Steuer. John sah den hohen grünen Kragen, der den Kopf zur Hälfte verdeckte, ließ beide Arme vorschnellen und packte zu.
    Ein gräßliches Stöhnen traf seine Ohren. John hatte soviel Kraft hinter seinen Griff gelegt, daß der Mandarin über den Sitz gerissen wurde.
    Aus einer Handbreit Entfernung starrten sich die beiden Gegner an. Mit einem Ruck fetzte John dem Mandarin die rote Gesichtsmaske ab und prallte im gleichen Augenblick entsetzt zurück.
    Der Mandarin besaß nur noch die Hälfte eines normalen Gesichts. Der obere Teil war bis auf die Augenhöhlen eine weiße glatte Fläche. John war sekundenlang so geschockt, daß es dem Mandarin gelingen konnte, ihm seine Hände um die Kehle zu legen.
    Der Geisterjäger würgte, riß sein Knie hoch, traf auf Widerstand.
    Der Griff lockerte sich ein wenig. John wandte einen Karategriff an, kam frei und schmetterte dem Mandarin die flache Hand gegen das Gesicht.
    Der Dämon wurde zurückgestoßen, prallte gegen die andere Tür, riß aber seine Beine an, ließ sie in der gleichen Sekunde wieder vorschnellen und donnerte John die Füße gegen die Brust.
    Der Oberinspektor hatte das Gefühl, von einem Bullen getreten worden zu sein. Er flog nach hinten und stieß mit dem Kopf gegen den Haltegriff.
    Sterne platzten vor seinen Augen auf. Er hörte das triumphierende Lachen des Mandarins und eine gellende Stimme, die »Feuer« schrie.
    »Der Wagen brennt!« brüllte ein anderer, aber da sah John selbst schon die Flammen.
    Sie züngelten über die Motorhaube, Mercedes explodieren.
    Es waren höllische Sekunden. John versuchte sich verzweifelt hochzurappeln. Dann war plötzlich jemand an der Tür.
    Jeden Augenblick konnte der war noch immer geschwächt. Starke Hände packten John unter den Achselhöhlen, schleiften ihn aus dem brennenden Wagen.
    John sah Bill Conollys Gesicht und wurde über den Boden gerissen. Der Reporter hatte kaum die Deckung des nächsten Wohnwagens erreicht, da flog der Mercedes in die Luft.
    Ein weißroter Feuerball leuchtete plötzlich zwischen dem Wohnwagen. Blechteile flogen wie Geschosse durch die Luft. Ein Stück einer Autotür bohrte sich dicht neben Bills Kopf in die Wand des Wohnwagens, Und dann waren nur noch die Flammen da, die den Mercedes mit ihren feurigen Zungen verschlangen.
    Bill und John lagen nebeneinander auf dem Boden.
    »Alles okay?« fragte der Reporter.
    John grinste mit dreckverschmiertem Gesicht. »Alles okay.«
    ***
    Eine Stunde später
    Scheinwerfer erhellten den Platz hinter dem Zirkuszelt. Es wimmelte von Uniformierten. Die Trümmer des Mercedes schwelten noch immer. Die Mitglieder des Zirkus waren bereits in vergitterte Wagen verfrachtet worden. Lui Latero und Andrax hatte man zum Yard gebracht. John Sinclair dachte mit Schrecken an den Papierkrieg, den dieser Fall noch nachziehen würde.
    Terry Bendix hatte das Abenteuer gut überstanden. Sie hielt sich in John und Bills Nähe auf.
    John hatte noch ein paar Worte mit Latero gesprochen, und dieser hatte verraten, daß die tote Cora Bendix in die Themse versenkt worden war. Die River-Police suchte bereits nach der Leiche.
    Von dem Mandarin hatten sie keine Spur mehr gefunden. Wahrscheinlich war er verbrannt.
    Wahrscheinlich… John glaubte nicht so recht daran. Er hatte schon die tollsten Dinge erlebt, außerdem hatte er den Tod des Mandarins nicht mit eigenen Augen gesehen.
    Doch Bill Conolly war davon überzeugt, daß der Mandarin nicht mehr lebte.
    »Keine Angst, John«, sagte er, »der Knabe wird dir schon keinen Ärger mehr bereiten.«
    Der Geisterjäger hob die Schultern. »Ich weiß nicht so recht. Denk nur mal an Doktor
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