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GK0157 - Zirkus Luzifer

GK0157 - Zirkus Luzifer

Titel: GK0157 - Zirkus Luzifer
Autoren: Jason Dark
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konnte auch die Scheiben erkennen, doch hinter keinem der Fenster brannte Licht.
    Merkwürdig… Terry Bendix sucht nach einer Person, sie nach Cora hätte fragen können, aber nicht einmal ein Hund strich an ihren Beinen vorbei.
    Alles wirkte tot, ausgestorben. Terry beschloß kurzerhand, ihr Glück am nächsten Tag noch einmal zu versuchen.
    Sie wollte gerade wieder den Rückweg antreten, als sie den Lichtschein sah.
    Wie ein schmaler heller Balken drang er unter der Zeltplane hervor und verlor sich in der Dunkelheit.
    Licht im Zelt? Terry überlegte. Mit den Zähnen nagte sie auf der Unterlippe. Dort war vielleicht jemand, den sie nach Cora fragen konnte.
    Terry hörte Stimmen! konnte aber kein Wort verstehen.
    Sie bückte sich und huschte in das Zelt.
    In den ersten Augenblicken sah sie Scheinwerfer sich suchend um. Nur drei brannten, warfen ihre langen Lichtspeere auf drei verschiedene Punkte.
    Und dann stockte Terry der Atem. Sie sah ihre Schwester! Auf der Scheibe festgebunden. Und Coras Partner warf seine Messer.
    Terry hatte nur Augen für dieses Bild. Ihre Gedanken überstürzten sich. Was sollte das bedeuten? Eine Probe? Aber jetzt mitten in der Nacht?
    Kaum vorstellbar. Der Mann hielt nur noch ein Messer in der Hand. Er zögerte etwas mit dem Wurf, und dann schleuderte er die Klinge hoch.
    Terry Bendix erlebte den schrecklichen Tod ihrer Schwester mit, als würde ein Zeitlupenfilm vor ihrem Auge ablaufen. Sie konnte das Grauen nicht fassen, stand auf dem Fleck und hatte die Fingernägel in die Handballen gegraben.
    Doch dann war es mit ihrer Beherrschung vorbei. Ein gellender, überkippender Schrei löste sich aus ihrer Kehle. Ein Schrei, der durch das Zelt hallte und als schauriges Echo zurückgeworfen wurde.
    Trotz des Entsetzens, das Terry gepackt hielt, war in ihrem Hirn noch ein Fünkchen Logik vorhanden. Und das sagte ihr: Du mußt weg hier!
    Terry warf sich auf dem Absatz herum. Und sie rannte. Rannte wie noch nie in ihrem Leben.
    Hinter ihr gellten Schreie auf. Der Mandarin gab seine scharfen Befehle. Verfolger setzten sich auf die Fährte der unfreiwilligen Zeugin.
    Terry hatte die modischen hochhackigen Schuhe fortgeschleudert. Auf Strümpfen hetzte sie durch den Schlamm, riß sich an einem scharfen Gegenstand den rechten Ärmel ihres Pullovers auf. Sie spürte zwar den Schmerz, achtete aber nicht darauf sondern rannte weiter.
    Hinter ihrem Rücken hörte sie die Stimmen der Verfolger. Jetzt flackerte auch in einigen Wohnwagen Licht auf. Bald würde sich eine ganze Meute auf ihre Fersen setzen.
    Zum Glück hatte sich Terry den Weg gemerkt, den sie gekommen war. Trotz ihrer Panik fand sie zurück zum Haupteingang. Jetzt mußte sie die Richtung zu den Parkplätzen einschlagen, wo auch ihr Wagen – ein zwei Jahre alter Fiat 124 – stand.
    Beinahe verloren stand er auf der riesigen Wiese.
    Terrys Herz hämmerte schmerzhaft gegen die Rippen. Ihr Atem flog. Viel länger hätte sie auch nicht laufen können.
    Sie riß sich die Tasche von der Schulter und wühlte nach ihrem Autoschlüssel.
    Terry Bendix hatte soviel Schwung, daß sie nicht rechtzeitig stoppen konnte und gegen den Wagen prallte. Aber das war ihr jetzt egal. Endlich hatten ihre tastenden Finger den Schlüssel gefunden. Ihre Hände zitterten, als sie versuchte, das Schloß aufzuschließen.
    Da erwischte sie der Strahl einer Taschenlampe.
    Terry schrie unwillkürlich auf und zog den Kopf ein. Gleichzeitig riß sie die Tür auf.
    »Wir haben sie!« gellte eine Stimme. Terry warf sich in den Wagen, verriegelte die Tür, schob den Schlüssel ins Zündschloß, drehte ihn herum.
    Der Anlasser orgelte. Herr Gott, laß mich jetzt nicht im Stich! Betete Terry mit zitternden Lippen.
    Schon sah sie die ersten Gestalten. Es waren furchterregende Geschöpfe. Mutationen, die im Zirkus auftraten.
    Terry erkannte den Verwachsenen, der die lebenden Mäuse gegessen hatte.
    Da sprang der Motor an. Terry fiel eine Zentnerlast vom Herzen. Sie jagte den ersten Gang ins Getriebe, gab Gas.
    Klauenhände krallten sich an dem Fiat fest, versuchten ihn zurückzuhalten.
    Die Räder wühlten im Dreck, warfen Rasen und Erde hoch.
    Gräßliche Fratzen tanzten vor der Frontscheibe, eine Faust hämmerte gegen das Rückfenster.
    Der Fiat schleuderte. Terrys Hände umkrampften das Lenkrad. Hart und weiß traten die Knöchel hervor.
    Der Wagen ließ sie nicht im Stich. Er machte einen gewaltigen Sprung und raste los.
    Die Verfolger heulten wütend auf. Es war wie in einem
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