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GK0144 - Die Todesgondel

GK0144 - Die Todesgondel

Titel: GK0144 - Die Todesgondel
Autoren: Jason Dark
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konnte.
    Doch der Reporter sollte schon sehr bald am eigenen Leibe erfahren, wer und was hinter den goldenen Masken steckte. Doch das konnte er zu diesem Zeitpunkt nicht wissen. Und es war gut so.
    ***
    Das Polizeigebäude war ein alter, vierstöckiger Bau mit hohen Fenstern, einer breiten Treppe vor dem Eingang und einer stucküberladenen Fassade. Hier war alles unter einem Dach vertreten. Die Kriminalpolizei, die Straßenwacht und die Wasserschutzpolizei. Deshalb herrschte auch reger Betrieb.
    Die Rückseite des Gebäudes grenzte an einen kleinen Hafen, in dem die Polizeiboote lagen. Der Hafen war durch eine Mauer geschützt und nur an der Nordseite zur Einfahrt hin frei.
    Das Boot mit den beiden Conollys schoß mit rauschender Bugwelle in das Hafenbecken. Die leere Gondel hatten die Polizisten einem anderen Gondoliere in Verwahrung gegeben. Die Beamten würden den Eigner oder Mieter später feststellen. Jetzt hatte die Tote erst mal Vorrang und vor allen Dingen Sheilas und Bills Aussagen.
    Das Boot legte an einem durch Autoreifen geschützten Steg an. Bill half seiner Frau von Bord.
    Einer der beiden Polizisten winkte aufgeregt, und zwei Uniformierte näherten sich. Der Beamte in dem Boot deutete auf die Leiche und redete wie ein Wasserfall auf seine Kollegen ein. Die nickten ab und zu, warfen noch einen Blick auf die Frau und liefen dann weg.
    »Es wird sich jemand um die Tote kümmern«, wurde Bill gesagt.
    Der Reporter nickte.
    Der Beamte, der das Polizeiboot gelenkt hatte, blieb auch weiterhin an Bord, während Sheila und Bill mit dessen Kollegen auf eine grau gestrichene Eisentür zugingen.
    Bill warf noch einen letzten Blick auf den strahlend blauen Himmel und dachte: Urlaub ade!
    Dann betrat er das muffig riechende Gebäude. Sheila war stehengeblieben und hakte sich bei ihrem Mann ein.
    Der Bau war ziemlich düster. Ein Gewirr von Gängen und Korridoren durchschnitt ihn. Der Boden war frisch gebohnert und glänzte wie ein Spiegel.
    Hektik bestimmte den Arbeitsrhythmus. Männer und Frauen eilten geschäftig hin und her. Bill und Sheila gönnte man kaum einen Blick.
    Über eine Steintreppe ging es in die zweite Etage, wo die Kriminalabteilung untergebracht war. Hier war es etwas ruhiger, so daß man sogar das Schrillen der Telefone aus den vielen Büroräumen hören konnte.
    Vor einer mit Milchglas verkleideten Tür blieb der Beamte stehen, lächelte aufmunternd, legte die Hand auf die Klinke und stieß die Tür auf.
    Bill hatte gerade noch Zeit, auf das Namensschild neben dem rechten Holzrahmen zu schauen.
    Commissario Tolini stand darauf.
    Die beiden Conollys betraten ein Büro, in dem zwei Männer hinter wurmstichigen Schreibtischen saßen und auf museumsreifen Schreibmaschinen herumhackten. Beim Eintritt der drei Personen hoben die Beamten die Köpfe, blickten erst verwundert und starrten dann Sheila an.
    »Ist der Commissario zu sprechen?« fragte der Beamte, der Bill und Sheila begleitet hatte.
    Die Männer nickten.
    Der Uniformierte schloß die Tür und bat die Conollys, solange auf zwei Stühlen Platz zu nehmen.
    »Ich muß Sie erst anmelden«, sagte er und verschwand im Hintergrund des Zimmers, wo er an eine frisch lackierte Tür klopfte.
    Sheila und Bill setzten sich.
    »Touristen, wie?« fragte einer der Kriminalbeamten.
    »Ja«, erwiderte Bill.
    »Hat man Ihnen etwas gestohlen?«
    »Dann wären wir ja wohl nicht bei der Mordkommission.«
    Der Beamte verzog das Gesicht und widmete sich wieder seiner Arbeit. Bill grinste verstohlen, und auch Sheila konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Sie hatten die Blicke der Männer sowieso gestört.
    Der Uniformierte kehrte schnell wieder zurück. Einladend hielt er die Tür auf. »Commissario Tolini erwartet Sie.«
    »Danke«, sagte Bill. Gemeinsam mit Sheila betrat er das Büro des Leiters der Mordkommission.
    Commissario Tolini sprang hinter seinem Schreibtisch hoch wie ein Gummimännchen. Der Kommissar war ein quicklebendiger Mann mit blitzenden Augen, einer Halbglatze und einem buschigen Schnäuzer, der an den beiden Kinnwinkeln traurig herabhing. Tolini trug ein grünes Hemd mit Schwitzflecken unter den Armen und eine schwarze Hose. Bill schätzte den Mann auf ungefähr vierzig Jahre, obwohl er auf Grund seiner beachtlichen Leibesfülle älter wirkte.
    Im Aschenbecher auf dem Schreibtisch qualmte eine Zigarre, eine von der billigen Sorte, deren Tabak die Bronchien reizte.
    »Ich bin Commissario Tolini. Was kann ich für Sie tun?«
    Der Mann drückte
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