Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GK0141 - Irrfahrt ins Jenseits

GK0141 - Irrfahrt ins Jenseits

Titel: GK0141 - Irrfahrt ins Jenseits
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
übertrieb die Schwarzhaarige. »So ein Mist, uns bleibt auch gar nichts erspart.«
    Der Motor hatte jetzt fast seinen Geist aufgegeben. Zum Glück war der Weg leicht abschüssig, so daß der Volvo von allein rollte.
    Die beiden Radfahrer blickten verwundert auf das dunkelgrüne Fahrzeug, daß ihnen entgegen kam.
    »Die Bauern tun so, als hätten sie noch nie ein Auto gesehen«, meinte Leo.
    Cora gab keine Antwort. Sie sah an Leos Schulter vorbei durch die breite Frontscheibe.
    Das Dorf tauchte auf. Ein paar Bauernhäuser, dazwischen Wiesen, einige Hühner und Schafe. Ein alter Mann schleppte zwei Milchkannen. Auch er sah den Wagen verwundert an.
    Im Schrittempo rollte der Volvo über die Dorfstraße. Ein paar Hühner stoben gackernd davon.
    »Siehst du eine Werkstatt?« fragte Leo Lunt kleinlaut.
    »Nein. Und wenn, dann hätte ich es dir schon gesagt. Nicht einmal ‘ne Tankstelle habe ich zu Gesicht bekommen. Wo mögen wir nur gelandet sein?«
    »Da vorn ist ein Gasthof. Da halten wir und fragen mal nach«, sagte Leo.
    »Gut.«
    Das Gasthaus war ein windschiefer Bau und trug den bezeichnenden Namen ROCK INN. Über der Eingangstür schaukelte eine Laterne, die aber nicht brannte. Unter einem Fenster standen zwei Klappstühle, von denen die Farbe bereits abgeblättert war.
    Leo Lunt trat vor dem Gasthaus auf die Bremse. Mit einem letzten Blubbern gab der Motor seinen Geist ganz auf.
    Probehalber drehte Leo den Zündschlüssel.
    Der Wagen sprang nicht an.
    »Also gut«, sagte Cora Benson, »ich gehe mal rein. Wenn jemand fragt, wir geben uns als Ehepaar aus. Und die Göre ist unser Kind. Paß gut auf sie auf. Wenn sie aufwacht und Ärger machen will, gib ihr noch eine Ladung.«
    »Du kannst dich auf mich verlassen.« Cora Benson schwang sich aus dem Wagen. Sie fröstelte, als sie in der kalten Luft stand und sich umsah. Einige Dorfbewohner waren stehengeblieben und betrachteten die elegant gekleidete Frau mit mißtrauischen Blicken.
    Cora hob die Schultern und ging die paar Schritte zur Tür des Gasthauses.
    Sie drückte auf die Klinke. Die Tür war abgeschlossen.
    Cora fluchte nicht gerade ladylike und trat an eines der kleinen Fenster, um ins Innere des Wirtshauses sehen zu können. Sie konnte nichts erkennen, die Scheiben spiegelten zu sehr.
    Leo hatte die Tür geöffnet. »Nichts zu machen, wie?«
    »Scheint so.«
    Ein Mann trat aus einem Haus an der gegenüberliegenden Straßenseite. Er hatte einen wiegenden Gang, trug eine Jacke, ein buntes Hemd und eine blaue Hose. Zwischen seinen Zähnen steckte eine kurze Stummelpfeife.
    Der Mann kam auf Cora zu. Er war etwa fünfzig Jahre alt, hatte eine Knollennase und müde Augen.
    »Suchen Sie etwas, Miß?«
    »Oh!« Cora tat, als wäre sie überrascht. Dann setzte sie ihr bestes Lächeln auf, und das Gesicht des Mannes hellte sich augenblicklich auf.
    »Es ist mir furchtbar peinlich, Mister. Aber – unser Wagen, er tut’s nicht mehr. Plötzlich, kurz vor diesem Ort, gab der Motor seinen Geist auf. Und jetzt sitzen unser Kind, mein Mann und ich in der Klemme. Wir müssen unbedingt nach Aberdeen zu meinen Eltern. Wichtig ist jedoch, daß wir eine Werkstatt findet, in der unser Wagen repariert wird. Gibt es hier so etwas?«
    »Tja.« Der Mann kratzte sich am Kopf und legte seine Stirn in nachdenkliche Falten. »Wir sind nur ein kleiner Ort und Autos reparieren…?« Er zog die Nase hoch. »Was ist das überhaupt für ein Fabrikat, das Sie fahren?«
    Bist du ein Trottel, dachte Cora, sprach ihren Gedanken jedoch nicht aus, sondern erwiderte: »Es ist ein schwedischer Wagen, ein Volvo.«
    »Aha.« Der Mann nickte. Dann sagte er: »Ich bin übrigens der Wirt von diesem Lokal. Wollen Sie vielleicht etwas trinken?«
    »Später bestimmt. Aber erst müssen wir sehen, daß der Wagen wieder flott gemacht wird.«
    »Ach so, ja, hatte ich völlig vergessen, ‘ne Werkstatt suchen Sie. Die haben wir hier nicht. Aber Sam Bassum, der kennt was von Autos. Der repariert auch unsere Landmaschinen. Den müßten Sie mal fragen.«
    »Und wie kommen wir dahin?« Cora kochte innerlich vor Wut. Dieser Mann fiel ihr auf die Nerven.
    »Also da müssen Sie… Unsinn, ich schicke am besten meinen Neffen. Der kann Sam mal holen.«
    »Wenn Sie das tun wollen.«
    »Natürlich, Madam. Sie können ja solange bei mir in der Gaststube warten. Ich habe einen Selbstgebrannten Schnaps. Ich sage Ihnen, der ist…«
    »Schon gut, Mister«, sagte Cora und ging zum Volvo zurück.
    Leo hatte seinen Kopf durch das
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher