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GK0134 - Die Drachenburg

GK0134 - Die Drachenburg

Titel: GK0134 - Die Drachenburg
Autoren: Jason Dark
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war es auch.
    Plötzlich brach das Steigeisen ab. Einen Herzschlag lang schoß die Panik in dem Oberinspektor hoch. Mit beiden Händen klammerte er sich an den über seinen Kopf befindlichen Steigeisen fest.
    Es hielt!
    John atmete auf.
    Aber noch war die Gefahr nicht gebannt. Es würde schwierig werden, das nächste mit den Füßen erreichbare Steigeisen zu treffen.
    Johns Körper spannte sich. Die Taschenlampe hatte sich der Oberinspektor zwischen die Zähne geklemmt. Wenn er einen Blick nach oben riskierte, so war die Brunnenöffnung kaum noch zu erkennen. John sah sie nur noch als eine helle, stecknadelgroße Öffnung leuchten.
    Mit den Zehenspitzen erreichte der Geisterjäger die nächste Sprosse. Behutsam verlagerte er sein Gewicht.
    Das Eisen brach nicht.
    John spürte, wie ihm der Schweiß über den Rücken rann. Die Luft in dem Brunnenschacht, war stickig und roch nach Moder. Das Atmen wurde schon zur Qual. Doch nie war John Sinclair die Idee gekommen, aufzugeben. Er wußte, daß sich ein Mensch in Gefahr befand. Und John Sinclair hatte schon mehr als einmal sein eigenes Leben riskiert, um andere zu retten.
    Wie lange er schon unterwegs war, konnte er nicht sagen. Der finstere Brunnenschacht schien überhaupt kein Ende nehmen zu wollen.
    So sehr John die Zeit auch auf den Nägeln brannte, seine Vorsicht vergaß er nie.
    Und schließlich hatte er den Boden des Schachtes erreicht.
    John atmete auf.
    Er nahm die Taschenlampe in die rechte Hand und ließ den Strahl umherwandern.
    Er befand sich in einer winzigen Grotte, war eingeschlossen von dicken Steinwänden.
    Sekundenlang verließ den Geisterjäger der Mut. War die Kletterei völlig umsonst gewesen? Fast schien es so, doch da entdeckte er auf dem Boden eine Klappe. Sie war aus Holz und paßte fast fugenlos in den Felsboden.
    John ging in die Knie und untersuchte die Klappe genauer. Er entdeckte eine Metallöse, doch der dazu gehörige Ring fehlte.
    Der Oberinspektor wußte sich zu helfen. Er klemmte den silbernen Dolch in die Öse und benutzte ihn als Hebel.
    Es klappte.
    Die Falltür hob sich ein winziges Stück. John packte nach und schob sie mit den Fingern ganz auf. Sie bekam das Übergewicht und prallte mit einem dumpfen Geräusch nach hinten auf den felsigen Boden.
    Nach Schwefel riechender Qualm drang aus der Öffnung, und John sah die ersten Stufen einer Leiter, die in die Tiefe führte.
    Augenblicklich machte sich John an den Abstieg. Nach zehn Sprossen hatte er bereits wieder festen Boden unter den Füßen.
    Die Taschenlampe blitzte auf. Nur schwach durchdrang der Lichtschein die nach Schwefel riechenden Schleier, doch John konnte erkennen, daß ein Gang weiterführte.
    Die Luft war kaum noch zu atmen. Der Gang war ziemlich niedrig, und John mußte gebückt weitergehen.
    Unwillkürlich beschleunigte er seine Schritte, denn eine Ahnung sagte ihm, daß Sekunden zählten.
    Und dann hörte er die Stimmen. John Sinclair konnte nicht verstehen, was gesprochen wurde, glaubte aber, in einer der Stimmen die von Peter Lorimer herauszuhören.
    Jetzt wußte John Sinclair, daß er auf dem richtigen Weg war!
    Der Gang wurde breiter und höher, und plötzlich lag ein riesiges Gewölbe vor John Sinclair, das von einem gewaltigen steinernen Götzen beherrscht wurde.
    Der Anblick raubte John den Atem. Der Götze war eine Ausgeburt der Hölle. Die Schwefeldämpfe, die John entgegengedrungen waren, drangen aus seinem Rachen, in dessen Mitte eine gespaltene Zunge hin- und herzuckte.
    Als John genauer hinsah, erkannte er, daß der Götze zum Teil lebte. Seine rechte Hälfte befand sich in Bewegung. Die riesige Pranke zuckte auf und nieder. Nur die linke Seite der Schreckensgestalt war starr.
    Johns Blick irrte weiter.
    Er sah einen Mann, der mit erhobenen Händen vor der Schreckensfigur stand und dumpfe Beschwörungen murmelte. Der Mann wandte John das Profil zu, und der Oberinspektor konnte erkennen, daß er es hier mit dem Count of Blackmoor zu tun hatte.
    Und dann tauchte Sandra Lee auf. Neben ihr stand Peter Lorimer, der ein Schwert in der Hand hielt. Beide starrten sie auf etwas, was John von seinem Standpunkt aus nicht erkennen konnte.
    Der Oberinspektor trat einige Schritte vor. Noch war er nicht bemerkt worden. Er hatte die Taschenlampe weggesteckt und dafür die Pistole mit dem geweihten Silberkugeln gezogen.
    Sinclair schob sich dicht an der Felswand entlang, um einen besseren Ausblick zu bekommen. Noch verdeckten sechs Frauenkörper die weitere Sicht. Doch
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