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GK0134 - Die Drachenburg

GK0134 - Die Drachenburg

Titel: GK0134 - Die Drachenburg
Autoren: Jason Dark
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Sofort setzte der Geister-Jäger nach. Seine Fäuste umklammerten die Handgelenke der Bestie.
    Ein mörderisches Ringen begann.
    Sandra Lee zuckte zurück, drehte und wand sich, um sich so aus Johns gnadenlosem Griff zu befreien.
    Der Oberinspektor kannte kein Pardon, er drückte noch fester zu.
    Dicht vor seinem Gesicht befand sich Sandras schuppiger Drachenkopf. Stinkende Schwefelwolken quollen aus ihrem Maul.
    John biß die Zähne zusammen und hielt den Atem an. Sein Gesicht war von der ungeheuren Anstrengung verzerrt, während er Stück für Stück die Gelenke der Bestie nach innen bog.
    Schon zeigte die Spitze auf Sandra Lees Brust.
    Erst jetzt merkte die Götzendienerin, was John vorhatte. Sie mobilisierte noch einmal sämtliche Kräfte, stemmte sich gegen Sinclairs Griff an.
    Es nutzte nichts. Der Oberinspektor war stärker. Da berührte die Spitze des Schwertes ihre Haut.
    Dumpfe, angsterfüllte Laute drangen aus dem häßlichen Maul, die plötzlich in einem schrecklichen Röcheln verstummten.
    John Sinclair hatte zugestoßen.
    Die Bestie sank zusammen, die Klinge des magischen Schwerts steckte in ihrer Brust. John Sinclair sprang zurück, wollte Jane Collins zu Hilfe kommen.
    Es war nicht mehr nötig. Die Detektivin hatte sich verteidigt. Die geweihten Silberkugeln hatten dem unseligen Leben der drei Dienerinnen ein Ende gesetzt.
    »Sie waren keine Menschen«, sagte John Sinclair, der ahnte, was in Jane vorging, und daß sich jetzt ihr Gewissen melden würde.
    Die Detektivin nickte. »Ja, John, du hast recht. Es waren keine Menschen.«
    Und bei genauerem Hinsehen konnte Jane erkennen, daß auf den Gesichtern der Frauen ein friedlicher Ausdruck lag, genau wie bei Sandra Lee, die sich wieder in einen normalen Menschen zurückverwandelt hatte.
    Ein mächtiges Brüllen ließ Jane und John zusammenzucken.
    »Himmel, Tok-El«, flüsterte Jane. »Er lebt noch, und er wird unst…« Jane sprach nicht weiter. Ihr Gesicht war plötzlich angstverzerrt.
    Sinclair handelte. Er riß der Detektivin die Pistole aus der Hand und lud sie fieberhaft nach.
    Sechs Silberkugeln steckten jetzt im Magazin. Seine letzten…
    »Bleib du hier, Jane«, rief der Oberinspektor und lief mit ein paar Schritten wieder in das Gewölbe.
    Tok-El tobte.
    Seine mächtige Pranke fegte durch die Luft, krachte gegen die Felswände und brachte sie zum Erbeben. Die Augen in seinem häßlichen Schädel glühten wild, und das Licht übergoß auch John Sinclair mit seinem rot-violetten Schein.
    Jetzt hatte Tok-El seinen Gegner entdeckt. Er beugte sich so weit es ging vor und hob die Pranke.
    John feuerte.
    Die Kugel klatschte in die schuppige Haut des Götzen, konnte ihn aber nicht stoppen.
    John hechtete zur Seite.
    Der Prankenschlag fegte an ihm vorbei. John spürte noch den Luftzug, der seinen Körper streifte.
    Augenblicklich war der Oberinspektor wieder auf den Beinen. Graugelber Dampf quoll aus dem Rachen des Götzen, nebelte das Gewölbe ein.
    »Du mußt auf die Augen schießen!« brüllte Jane Collins dem Oberinspektor zu, der sich wieder einem neuen Angriff des Götzen gegenübersah.
    Das war leichter gesagt als getan. Die Sicht war so schlecht geworden, daß John unmöglich genau zielen konnte. Nein, wenn er den Götzen ausschalten wollte, mußte er nah an ihn herankommen, bis dicht vor die Augen.
    Wieder kam die Pranke.
    Diesmal hatte John gut aufgepaßt und rannte unter dem Schlag hindurch. Hinter ihm krachte die Pranke zu Boden und ließ die Felsen erbeben.
    Es war wie der Kampf einer Maus gegen einen Elefanten. Nur daß John Sinclair – die Maus – in diesem Falle schlauer und geschickter war.
    Ehe der Götze seine Pranke zu einem erneuten Schlag erhoben hatte, war John Sinclair zu seiner linken, noch steinernen Seite hinübergelaufen. Gewandt wie eine Gemse kletterte er an dem Bein des Götzen hoch.
    Der Stein war schuppig und verwittert. Es gab genügend Kanten und kleinere Vorsprünge, wo John Halt finden konnte.
    Der Götze bemerkte das Manöver des Geisterjägers und brüllte vor Wut. Wild warf er den mächtigen Schädel hin und her, die gespaltene Zunge züngelte hervor, doch John nutzte so geschickt seine Möglichkeiten, daß ihn auch die Zunge nicht erreichen konnte.
    Dicht vor sich sah er die linke steinerne Pranke.
    John klemmte sich den Kolben der Pistole zwischen die Zähne, hob beide Arme, bekam die Klauen der angewinkelten Pranke zu fassen und zog sich daran hoch.
    Jetzt könnte er genau in den häßlichen Rachen sehen. Er
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