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GK0117 - Wenn der Werwolf heult

GK0117 - Wenn der Werwolf heult

Titel: GK0117 - Wenn der Werwolf heult Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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begraben, und alles geht wieder seinen gewohnten Gang.«
    Ben schüttelte den Kopf. »Das verstehe ich nicht. Verdammt noch mal. Ich bin hier in Hawick geboren, lebe jetzt sechsunddreißig Jahre hier – und…« Ben brach ab. »Sagen Sie mir den Grund, Pfarrer. Sagen Sie mir, warum Sie den oder die Mörder decken.«
    »Nein!«
    Ben atmete gepreßt aus. »Es gibt aber einen Grund.«
    Der Pfarrer wandte sich ab. »Ich muß mich jetzt umziehen. Ich fahre dann mit nach draußen.«
    Ben ballte die Hände zu Fäusten. Etwas stimmte im Dorf nicht.
    Es mußte irgendein Geheimnis geben, von dem die meisten nichts wußten.
    Aber welches?
    Der Holzfäller Ben schwor sich in diesen Augenblicken, das Geheimnis zu lüften.
    Der Pfarrer war schnell fertig. Er hatte sich nur noch einen langen Mantel übergeworfen.
    »Wir gehen noch beim Bürgermeister vorbei«, sagte er. »Und den Leichenbestatter nehmen wir auch gleich mit.«
    Ben nickte. Er beschloß, vorerst mal den Mund zu halten.
    Zuviel fragen war auch nicht gut. Aber dafür würde er in Zukunft die Augen besser offenhalten.
    Vielleicht kam er dem Geheimnis auf die Spur.
    ***
    John Sinclair war befördert worden!
    Oberinspektor stand jetzt neben seiner Bürotür. Säuberlich in Normschrift gepinselt. Und mehr Geld gab es auch. John war mit der Beförderung eine Gehaltsklasse höher gerutscht. Die offizielle Feier fand am Vormittag statt. Superintendent Powell, Johns Chef und direkter Vorgesetzter, hielt eine seiner berühmt-berüchtigten Reden. Er sprach lange und viel und hob immer wieder Johns Verdienste hervor. Insbesondere wurde der Kampf gegen Dr. Tod mehrmals erwähnt. Das war auch der Grund, warum man John befördert hatte.
    Die Yard-Prominenz war versammelt. Mit gerührter Stimme las Powell ein Telegramm des Innenministers vor, der von Johns Erfolgen immer unterrichtet wurde.
    Und wieder wechselten sich die Redner ab. Einer versuchte den anderen zu übertrumpfen.
    John saß in der ersten Reihe und mußte sich gewaltsam wachhalten. Es wäre zu sehr aufgefallen, wenn er hier eingenickt wäre. Außerdem saß Superintendent Powell neben ihm, wenn er nicht gerade am Rednerpult stand.
    Für Powell war dieser Vormittag ebenfalls ein großer Triumph. Wie oft waren er und seine Abteilung belächelt worden. Man hatte sie nie ganz ernst genommen, bis die ersten Erfolge nachgewiesen werden konnten. Und von diesem Zeitpunkt an nahm die Abteilung Powell eine Sonderstellung ein. Fall für Fall wurde gelöst. Wo andere aufgaben und sich nicht zuständig fühlten, fing John Sinclair erst an. Ihm hatten sie es zu verdanken, daß die Schrecken der Dämonenwelt noch nicht in das Leben auf der Erde eingegriffen hatten. John Sinclair – auch Geisterjäger genannt – und einige seiner Freunde hatten die Mächte des Bösen immer in ihre Schranken zurückgewiesen. Trotzdem war Oberinspektor Sinclair kein Mann, der viel Aufsehen um seine Person machte. John kam eigentlich mit jedem gut aus und hatte immer einen Witz auf der Zunge. Er war knapp über dreißig und Junggeselle, zur Freude vieler Verehrerinnen.
    Superintendent Powell stieß John von der Seite an. »Na, wie gefällt Ihnen das, Oberinspektor?«
    »Mäßig bis regelmäßig.«
    Powell verzog das Gesicht, als hätte er wieder einen Schluck von seinem Magenwasser genommen. »Solch eine Ehrung hat es noch nie für einen Beamten gegeben«, flüsterte Powell. »Und Sie nehmen das hin, als wäre es eine Stehparty.«
    »Das wäre mir, ehrlich gesagt, lieber, Sir.« Nach dieser Antwort zog Powell es vor zu schweigen. Noch eine Stunde dehnte sich der offizielle Teil. Dann kamen die Gratulationen. John schüttelte viele Hände. Manch älterer Kollege zog ein säuerliches Gesicht. Sie hatten sich eher eine Beförderung ausgerechnet.
    Dann ging man essen, und anschließend hatte John frei. Er mußte sich ausruhen, denn am Abend begann erst die richtige Beförderungsfeier.
    Bill Conolly – Johns bester Freund – hatte sein Haus und Garten zur Verfügung gestellt. Der alte Haudegen hatte es sich nicht nehmen lassen, John diesen Abend zu verschönern.
    Gegen neunzehn Uhr traf John bei den Conollys ein. Sheila, Bills Frau, begrüßte ihn. Einige Gäste waren schon da, unter anderem auch Jane Collins, eine Privatdetektivin, die John bei seinem Abenteuer in Rumänien kennengelernt hatte.
    Der Geisterjäger war wirklich überrascht, als er Jane sah, »Teufel, damit habe ich nicht gerechnet«, sagte er mit rauher Stimme.
    Bill Conolly grinste im

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