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GK0117 - Wenn der Werwolf heult

GK0117 - Wenn der Werwolf heult

Titel: GK0117 - Wenn der Werwolf heult
Autoren: Jason Dark
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Werwölfe glauben. Man dachte an einen irren Mörder. Die Toten wurden begraben, heimlich, in aller Stille. Kein Sterbenswort drang aus dem Dorf nach draußen. Selbst der Pfarrer sagte nichts. Die Menschen hielten zusammen und duckten sich unter dem Terror der Bestien. Nur Max Doyle nicht.
    Doyle war der Küster des Ortes. Über zwanzig Jahre betrieb er diesen Beruf schon. Doyle war nicht verheiratet. Er hatte Zeit gehabt, sich seinen Hobbys zu widmen. Alles Übernatürliche hatte ihn fasziniert.
    Er kannte sich aus in der Welt des Übersinnlichen und wurde deshalb von den übrigen Einwohnern des Ortes als Spinner belächelt und gemieden.
    Doch Max Doyle ließ sich nicht beirren. Er trieb weiter seine Studien, und dann geschahen in der Umgebung die gräßlichen Morde. Doyle hatte die Toten gesehen. Jeden von ihnen. Selbst vor Frauen machten die Bestien nicht halt. Doyle hatte genug über Werwölfe gelesen, um zu wissen, wer für die Taten verantwortlich war.
    Er hatte es den Leuten mitgeteilt.
    Ausgelacht hatte man ihn, und Max Doyle war noch schweigsamer, noch in sich gekehrter geworden. Schließlich hatte er sich entschlossen, den Kampf aufzunehmen. Er allein wollte die Brut ausrotten. Doch gleichzeitig hatte er sich Rückendeckung verschafft. Ein Brief war vor zwei Tagen nach Scotland Yard abgegangen. In diesem Schreiben hatte Doyle alles geschildert, peinlich genau.
    Er hoffte, daß man ihn im fernen London nicht auslachen würde.
    In einer Zeitung hatte Max Doyle einmal etwas über einen Inspektor Sinclair gelesen. Dieser Mann hatte schon mehrere unheimliche Fälle gelöst, und Doyle erhoffte sich von dem Inspektor Hilfe.
    Der Küster blickte auf seine Uhr. Schon zehn Minuten nach Mitternacht. Er mußte sich beeilen.
    Max Doyle verließ das Zimmer, betrat den schmalen Flur und nahm seinen Mantel von der Garderobe. Das Kreuz steckte in der rechten Tasche.
    Max Doyle verließ das Haus. Niemand sah ihn auf die Straße treten. Sorgfältig schloß der Küster die Tür ab. Er warf noch einen letzten Blick auf das einstöckige Steinhaus und wandte sich dann ab.
    Mit ruhigen Schritten ging er die Straße hinab. Schon nach einer halben Minute hatte er das Dorfende erreicht. Vor ihm lag das freie Land.
    Ein leichter Nachtwind strich durch die große Mulde und wirbelte Doyles Haar durcheinander. In einiger Entfernung war eine dunkle Wand zu erkennen. Dies war der Wald, der sich etliche Meilen weit hinzog, direkt bis zur Klinik.
    Doyle ging weiter. Es hatte lange nicht mehr geregnet. Der Boden war trocken und verkrustet.
    Der Küster hielt sich am Wegrand. Er wollte nicht sofort gesehen werden.
    Nach einigen hundert Yards schlug er sich rechts von der schmalen Straße in die Büsche. Ein ausgetrockneter Graben bot ihm Deckung.
    Durch die Halme der Gräser konnte Max Doyle die Straße gut beobachten.
    Der Küster nahm das Kreuz aus der Tasche. Es war kunstvoll geschnitzt und mit Weihwasser besprengt worden. Max Doyle wußte nicht, ob es eine hundertprozentig wirksame Waffe gegen den Werwolf war, aber Silber hatte er nicht zur Verfügung gehabt. Er hoffte aber, damit den Werwolf zurücktreiben zu können.
    Die Minuten verrannen.
    Plötzlich richtete sich Max Doyle in seinem Versteck auf. Er hatte Schritte gehört. Schwere Schritte.
    Schnell näherten sie sich der Stelle, wo Max Doyle lauerte. Der Küster hielt den Atem an. So fest umkrampften seine Finger das Kreuz, daß die Knöchel weiß hervortraten. Eine unheimliche Gestalt tauchte auf. Breit und wuchtig, mit Pranken wie Schaufelräder.
    Max Doyle spürte wie sein Herz schneller schlug. Auf einmal hatte er Angst. Doch er durfte nicht aufgeben. Jetzt nicht mehr. Vorsichtig richtete sich der Rüster auf. Die Grashalme bewegten sich unruhig.
    Schon hörte Doyle das Keuchen des Werwolfs. Jetzt war die Bestie mit ihm auf gleicher Höhe. In diesem Augenblick sprang der Küster vor…
    ***
    Der Werwolf war überrascht. Nie hätte er damit gerechnet, schon hier auf einen Menschen zu treffen. Doch dann meldete sich sein Mordinstinkt.
    Wild fauchte er auf und riß die Schnauze auseinander. Die spitzen, dolchartigen Zähne bleckten. Der Werwolf hatte ein mörderisches Gebiß. Wehe demjenigen, der diesen Reißzähnen ausgeliefert war.
    Max Doyle stand vor der Bestie. All seinen Mut hatte er zusammengerafft, um dem schrecklichen Treiben Einhalt zu gebieten. Er zitterte am ganzen Körper. Wie Stromstöße kam die Angst, jagte Schauer durch seine Adern.
    Max Doyle hielt das Kreuz mit
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