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GK0100 - Der See des Schreckens

GK0100 - Der See des Schreckens

Titel: GK0100 - Der See des Schreckens
Autoren: Jason Dark
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Sergeant, schon seit Jahren Polizeigewaltiger des Ortes. »Was ist genau geschehen?«
    »Ted Bulmer, mein Freund, er ist in den See gesprungen. Da, von diesem Ast dort.«
    Die Männer wandten unwillkürlich die Köpfe.
    »Er sprang in das Wasser – und tauchte nicht mehr auf. Bis das Monster plötzlich kam.«
    »Das Monster?« Die Frage des Sergeants klang eher lauernd als überrascht. »Was für ein Monster.«
    Shirley zitterte wie Espenlaub. »Es sah schrecklich aus. Übergroß, mit Tang und Schlick behangen. Und dann die strähnigen Haare. Es hielt was in den Armen. Ted! Meinen Ted. Er war tot, ertrunken. Ich weiß nicht. Vielleicht auch nicht, ach, es ist alles so schrecklich. Ich bin völlig durcheinander.«
    »Weiter, Miß…«
    »Adams, Shirley Adams.«
    »Schön, Miß Adams. Was geschah dann?«
    »Dann bin ich ohnmächtig geworden. Das heißt, nachdem das Monster wieder verschwunden war.«
    Nach diesem Bericht war es für eine Weile still. Der Arzt warf dem Polizeibeamten bedeutsame Blicke zu. Anscheinend wußten die Männer mehr, als sie zugaben.
    Shirleys Atem ging schnell. »Ja, so unternehmen Sie doch was. Sie können doch nicht einfach nur herumstehen. Sie müssen den See absuchen. Vielleicht ist Ted irgendwo angeschwemmt worden. Und er lebt noch. Möglich ist doch alles.«
    »Beruhigen Sie sich, Miß Adams. Wir werden alles tun, was in unseren Kräften steht. Aber jetzt werden wir Sie erst mal in das Hospital bringen.«
    Shirley schüttelte entschieden den Kopf. »Nein, ohne mich. Von einer Ohnmacht stirbt niemand. Ich will dabeisein, wenn die Rettungsarbeiten beginnen.«
    »Das ist unmöglich, Miß Adams.«
    »Warum nicht?« Shirley sah den Polizisten mit flammendem Blick an.
    »Weil… weil… nun, Doc, so sagen Sie doch auch mal etwas«, stotterte der Sergeant.
    »Weil es für Sie vielleicht einen Schock geben kann, wenn wir die Leiche Ihres Freundes bergen. Ich will damit nicht gesagt haben, daß er tot ist, aber…«
    »Sparen Sie sich die Ausreden, Doc. Eine Leiche habe ich schon öfter in meinem Leben gesehen. Ich bin Krankenschwester und in gewissen Sachen nicht gerade zart besaitet. Ich merke aber genau, Sie verbergen etwas. Ich soll nicht dabei sein, unter keinen Umständen. Was ist der Grund?«
    »Es gibt keinen Grund«, sagte der Sergeant scharf. »So, und jetzt ziehen Sie sich an. Wo sind Ihre Sachen?«
    »Sie liegen dort hinter dem Baum.«
    »Bitte schön.«
    Shirley ging los. Sie spürte fast körperlich die Blicke der Männer in ihrem Nacken. Sie dachte an Ted. Seltsamerweise konnte sie nicht weinen, obwohl ihr Ted doch einiges bedeutet hatte. Aber dieser Unfall, der kein Unfall war… nein, hier stimmte was nicht. Hier sollte etwas verborgen werden. Und sie würde es auch herausfinden.
    Shirley schlüpfte in Jeans und Pulli. Aus ihrer gebückten Haltung heraus sah sie, daß die Männer in ein angeregtes Gespräch vertieft waren.
    Schließlich wandte sich der Sergeant um und kam auf sie zu. »Wir brauchen Ihre genauen Personalien, Miß Adams. Und auch die Pension, in der Sie hier wohnen.«
    »Ich wohne in keiner Pension«, sagte das Girl. »Ted und ich, wir haben gezeltet, am Südufer des Sees. Auf dem großen Campingplatz.«
    »Und weshalb sind Sie hier baden gegangen? Dort am Campingplatz gibt es doch ein tadelloses See-Schwimmbad.«
    »Das meistens überfüllt ist«, antwortete Shirley lakonisch.
    Ihr Blick glitt über den See. Einige Boote kreuzten auf der leicht gekräuselten Wasseroberfläche. Die bunten Segel wirkten wie farbige Tupfer. Der See war schmal, aber sehr lang. Man konnte das gegenüberliegende Ufer gut erkennen. Dort lag Aweshire, der Touristenort. Aweshire war in den letzten Jahren aus dem Boden gestampft worden, und heute eine Hochburg des schottischen Touristenverkehrs.
    Shirley spürte plötzlich eine Gänsehaut über ihren Rücken laufen. »Sie brauchen mich ja doch nicht mehr«, wandte sie sich an den Sergeant.
    »Im Moment nicht, Miß Adams. Aber halten Sie sich weiter zur Verfügung.«
    »Ja, natürlich.« Shirley bückte sich und hob Teds Sachen auf.
    »Wollen Sie zu Fuß zum Campingplatz laufen?«
    »Nein. Unser Wagen steht oben, direkt an dem kleinen Spazierweg.«
    »Ist es der knallrote Mini-Cooper?«
    »Ja.«
    »Dann sehen Sie zu, daß sie wegkommen. Die Streichholzschachtel parkt nämlich verbotswidrig.«
    Shirley überhörte das Wort Streichholzschachtel und kletterte den Hang hoch. Wenig später war sie im Wald verschwunden.
    Doktor McGrath hatte sich
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